Wird es nicht. Der FIFA zwingt die Veranstalterländer dazu, auf Staats- bzw. privaten Kosten eine Infrastruktur zu bauen, die dem Aufgebot gerecht wird, während die großen Funktionäre selbst nicht einmal besteuert werden. Das heißt im Klartext, dass eine unbeschreiblich große Menge Geld in Projekte fließt, die maximal die WM-Dauer relevant sind und danach vor sich hinrotten, wie eben in Südafrika. Dafür wird Platz geschaffen, mit allen Mitteln: Menschen werden zwangsweise umgesiedelt, Wohnviertel zerstört, Regenwald abgerodet. Nur, um eine ganz ganz große Selbstdarstellung (und nichts anderes ist die WM), zu feiern und der FIFA und deren Großen den Arsch mit Geld aufzupumpen. Von der WM hat außer den Privatiers und den FIFA-Menschen genau niemand etwas. Kein Wunder, dass gerade in Brasilien die Hölle los ist. Anstatt Geld in DRINGEND benötigte Baustellen wie Bildung, Gewaltprävention oder dauerhafte(!) Infrastruktur zu leiten, wird da gebaut, wo nicht benötigt wird. Aussagen wie von Ronaldo (wie auch immer sein vollständiger Name lautet; der Fette da, der auch mal den Ball hin und her gekickt hat), man solle gewalttätigen Demonstranten mit noch mehr Gewalt begegnen, unterstreicht eigentlich nur die fehlende Empathie und das fehlende Verantwortungsbewusstsein der FIFA. Wo der Mammon ruft, hört Menschlichkeit eben auf. Die Einnahmen durch den Tourismus sind gegen die Ausgaben und Verschuldung lachhaft. Apropos Tourismus: Um auf die Welt einen guten Eindruck zu machen, wird "aufgeräumt", sprich, Obdachlose und Straßentiere werden entsorgt (nicht anders kann man das benennen). Wer sagt, Sport sei unpolitisch, hat den Pfiff auch nicht gehört.
Ich meinerseits werde wie jedes Jahr die WM ignorieren soweit es geht, erstens weil sie mich tierisch nervt und weil ich zweitens absolut nicht mit den einhergehenden Folgen konform gehe.