Da haben sich die Gamingmagazine wieder extrem unglaubwürdig gemacht. Immerhin haben einige zumindest die Konsolenfassung abgestraft , mit 60-70er Wertungen. Komischerweise aber nicht 4players (85% für Konsolenfassung) ,vor allem von denen hätte mehr Kritik erwartet.
Die 85 Wertung von 4players gilt für die PlayStation 4 Pro/Xbox One X, während die meisten anderen Magazine einfach pauschal Xbox One und Playstation 4 schreiben. Für die "normalen", alten Konsolen hat man 39 vergeben. Übrigens scheint es selbst auf Stadia besser zu sein als auf den Konsolen.
Man weiß doch, dass 4 Players die Special Snowflake im Gaming Journalismus ist.
Persönlich bevorzuge ich den Jungs vom Gamepodcast, bei dem auch Sebastian Stange seit 2017 am Start ist. Die haben aber auch eine komplett andere Herangehensweise als die anderen Magazine oder Portale und es gibt sie in reiner Audioform. Spiele werden selbt gekauft und Reviews kommen halt erst ein oder zwei Wochen nach dem Release des Spiels. Setzen auch andere Schwerpunkte wie Erzählstruktur oder Aufbau der Spielwelt. Würde aber jetzt zu komplex werden. Dafür hat man halt gefühlt viel mehr vom Spiel, da die Diskussionen sehr ausufernd sein können.
Die eigene Erwartungshaltung ist das Eine . Wobei für mich persönlich war schon vor Monaten klar , dass sich das Spiel nicht abheben würde. Das sieht mit zu sehr nach der üblichen Popcornunterhaltung aus.
Was ich persönlich interessanter finde, ist mal wieder die Presse. Den Hype den sie geschürt haben, konnten sie nicht anders bewerten als mit 10/10. ;D
Die Gamingmagazine sind längst kein Journalismus mehr. Wenn sie überhaupt das jemals waren. Vielmehr sind die bloß Werbefläche der Industrie. ;D
Ich erwarte vom Spiel eine Mischung aus Deus Ex, das ich noch nie gespielt habe, und Vampire: The Masquarade - Bloodlines, welches ich sehr cool finde, da man spannende Konzepte hatte. Kann aber auch diese massiven technischen Probleme nicht nachvollziehen. Es gibt immerhin ein Red Dead Redemption 2, das zwar auch seine Probleme hat, aber selbst zum Release auf der Xbox One und PlayStation 4 gut lief. Die extrem langen Ladezeiten waren zwar nervig, aber ansonsten kann ich mich über die Situation zu Release nicht weiter beschweren.
Der Presse jetzt den schwarzen Peter zuzuschieben, ist für mich viel zu einfach. Ja es wurde ein Hype aufgebaut, aber die Videos sahen auch gut aus. Zumal die Spieler auch unglaublich abgegangen sind, nur weil Keanu Reeves dabei ist. Kann das überhaupt nicht nachvollziehen, warum Spiele generell besser sein sollen, nur weil mal ein Schauspieler aus Hollywood dabei ist. Man wollte halt in der Liga eines Rockstars mitspielen, aber das kann CD Projekt offensichtlich (noch) nicht. Trotz allem Hypes und dergleichen.
CD Projekt fährt aber auch einen sehr aggressiven Kurs bei der PR. Fabian Döhla ist selbst schon eine Werbefigur und als Influencer unterwegs und der Hype wurde vor allem von diesen nervigen Influencer (Streamer, Instragram) mitaufgebaut. Da bekommt man mal hier ein paar Goodies wie Schuhe, die immerhin über 100 € wert sind, oder Klamotten oder unternimmt hier eine Reise auf Kosten des Entwicklers. Auf die Probleme jetzt reagiert man nur sehr wortkarg oder gar nicht.
Ob Gamingmagazine Journalismus sind und nicht in Wirklichkeit eine verlängerte und günstige Werbeplattform der Industrie ist eine andere Frage, über die man seitenlang diskutieren kann. Das haben schon genügend Leute gemacht. Generell finde ich sie auch bis auf Ausnahmen (4players, Gamespodcast) viel zu unkritisch. Auch Rocketbeans bzw. Game Two ist mir da nicht reflektiert genug, wobei ich das auch eher als Unterhaltungsformat ansehe.
Ich meine die Probleme fangen bereits bei der Bezahlung an. Als Redakteuer verdient man kaum etwas. Sebastian Stange hat mal ein paar Zahlen verraten, was man in den Magazinen oder Portalen wie RBTV verdient, und für diesen Arbeitsaufwand und diese Arbeitszeit, würde ich das für dieses Gehalt nicht machen. Die leben davon, dass es Leute aus Leidenschaft machen, weil sie ihr Hobby zum Beruf machen konnten. Wirklich ertragreich ist dies dann aber nicht.
Andererseits sehe ich es vor allem kritisch wie wechselhaft manche Redakteuere sind. Soll kein persönlicher Angriff sein, aber man muss sich die Frage stellen, ob man sich eher als Videospieler oder Journalist sieht, wenn man sich als Videospielejournalist bezeichnet. Kann diese Wechsel dann von der Schreiberseite zur PR nicht immer ganz nachvollziehen. Das sind für mich dann keine richtigen Journalisten, die unabhängig und sachlich über Videospiele berichten sollen. Warum wechsle ich dann die Seite und versuche mein Produkt zu verkaufen? Das ist für mich ein Widerspruch.
Allerdings sehe ich auch nicht, wie man als großer Verlag oder Unternehmen unkritisch über Videospiele berichten soll. Wenn dann geht dies nur bei kleinen Projekten, die komplett auf Vorschauen aufgrund Anspielevents beim Publisher und dergleichen verzichten und ihre Erfahrungen rein aus persönlichen Erfahrungen wie Besuch der Gamescom, Test der regulären Handelsversion, etc. machen. Dafür gibt es auch einen Markt, wenn man sich manche Projekte ansieht. Aber dies zieht bei der großen Masse leider nicht.