Ich schätze Nintendo sehr dafür, dass es keine Mikrotransaktionen in ihren kaufbaren Spielen gibt, obwohl es sich anbietet. Klar, die zusätzliche Peripherie ist immer teuer und es gibt den einen oder anderen DLC oder Season Pass, aber man ist nie genötigt, irgendwelche DLCs zu kaufen.
Dafür ist ja Nintendo ins Mobilegeschäft eingestiegen und versucht sich an Vergnügungsparks und Kinofilmen.
Publisher wie Take2 nutzen diese Möglichkeiten nicht. Dann kommt halt sowas wie NBA2K18 bzw 19 raus, das ein sehr aggressives Mikrotransaktionsgeschäftsmodell auslebt.
Einer der Gründe warum Nintendo neue Märkte sucht bzw gesucht hat ist wohl auch, dass Nintendo-Videospiele auch ein junges Publikum ansprechen, weshalb Mikrotransaktionen und aggressive DLC Politik bei Nintendo eher Fehl am Platz sind.
Wie soll man sich das sonst erklären, dass Smash Bros einen 25€ verhältnismäßig teuren Seasonpass bekommt, während ARMS, Kirby und Splatoon mit kostenlosen Inhalten erweitert wurden.
Nintendo hat schon eine sehr gezielte DLC-Politik.
Was auch noch ein Grund sein dürfte ist, dass der Entwicklungsaufwand von Nintendo Spielen in den meisten Fällen eher geringer ist als bei westlichen Studios, die mehr Wert auf Realismus. Alleine die Motion Capturing Technologie, die mit echten, teils sehr prominenten Schauspielern gemacht werden, verschlingen das Budget.
Man braucht sich nur Pokemon Lets Go anschauen: Viel Arbeit eines Breath of the Wild oder Super Mario Odyssey wurde da bestimmt nicht reingesteckt und dennoch hat sich das Spiel in drei Tagen drei Millionen Mal verkauft. Diese drei Millionen generieren am Ende mehr Gewinn als ein Triple A-Game mit einem 100 Mio Dollar Budget, wo das fertige Spiel sich dann mindestens 6-8 Millionen Mal verkaufen muss. Das Lustige daran: Die Spiele kosten ja alle ziemlich gleich.
Deshalb sehe ich hier auch keinen Grund (auch nicht wirtschaftlich) wieso Nintendo eine aggressivere Geschäftspolitik in Sachen DLCs und Mikrotransaktionen betreiben sollte.