In meinen Augen ist Arkham Origins das bessere Arkham City, und das in so ziemlich jeder Hinsicht.
Der Plot ist spannender und voller ikonischer Momente (Arkham City dümpelte ewig vor sich hin nach einem fulminanten Start und hatte meiner Meinung nach abseits des verblüffenden Endes auch nichts weiter zu bieten). Die Grundprämisse mit dem Kopfgeld und den Killern, mit denen man sich zu messen hat reizt von vornherein, der Klimax auf dem Royal Hotel an Spannung kaum zu überbieten und wohl mein Lieblingsmoment der Reihe, die anschließende Szene, bei der der Joker das Fundament für seine Bessenheit zur Fledermaus legt, ist die Kirsche auf der Sahne. Und das Finale in Blackgate: einfach super!
Die Atmosphäre ist dabei in der Reihe absolut einzigartig aufgrund der dortigen Weihnachtszeit, die sich optimal mit Batman verträgt und Gotham seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt.
Die deutsche Lokalisation fand ich auch noch mal 'ne Ecke besser als im Vorgänger. Jim Gordon hat wieder Jan Spitzer wie in Arkham Asylum und ansonsten holt man sich Verstärkung aus den Christopher-Nolan-Filmen, da ja sowohl Butler Alfred als auch Muskelprotz Bane ihre Filmstimmen erhalten, was ich gerade in Bezug auf Bane, der hier ganz anders dargestellt wurde als in den anderen Ablegern für einen super Kniff halte: Da dieser im Gegensatz zu später noch einen rasiermesserscharfen Verstand besitzt und noch nicht so übertrieben aufgepumpt ist, schreit das doch gerade nach Tobias Kluckert, der Erinnerungen an The Dark Knight Rises wach werden lässt. Ich find's jedenfalls sauwitzig! Und wo Conroy und Hamill im Original fehlen hört man im Deutschen glücklicherweise weiterhin Nathan und Wolf auf Batman und dem Joker. Dafür geht natürlich der Gag mit Black Mask flöten, weil das mit der Stimme nicht hinhaut. Ließ sich eh nicht in deutsche Retten, Pech!
Die Bewegungsfreiheit der Fledermaus entfaltet sich meiner Meinung nach ebenfalls besser aufgrund der mehr als doppelt so großen Karte. Arkham City war mir schon immer zu klein für seinen Open-World-Ansatz und funktionierte nicht ansatzweise so gut wie das schaurige Arkham Asylum, das sowieso unübertroffen ist.
Die Bosskämpfe gegen die auf Batman angesetzten Killer gefielen mir ebenfalls hervorragend. Mit Deathstroke gab es ein beinhartes Kräftemessen, der Kampf gegen den jungen Bane, der den noch unerfahrenen Batman an seine Grenzen bringt knisterte vor Spannung und wenn das hitzige Gefecht gegen Firefly nicht explosiv war, was dann?
Ich hab oft das Gefühl, dass der Titel nur deswegen das schwarze Schaf der Reihe ist, weil nicht Rocksteady drauf steht, davon abgesehen hat WB Games Montréal echt gute Arbeit geleistet.