Mir gehts selbst zwar gut, aber von der Einstellung her geht es mir ähnlich. Man ist nur mehr ein Arbeitstier. Heute bin ich wieder erst um 21:30 Uhr zuhause gewesen, obwohl ich schon seit 7:45 Uhr unterwegs bin. Und das nicht nur heute, sondern seit 2. Januar
Immerhin hatte ich jetzt mal ein Wochenende wo ich nichts gemacht habe. Keine einzige Stunde in die Arbeit investiert. Wirklich gar nichts. Ich wollte nicht, weil mich die Arbeit wieder mal etwas anzipft. Es wird einfach immer nur Stress gemacht. Ich kenne das eh schon längst, aber es nervt schon voll.
Weißt du, früher bin ich echt gerne in die Arbeit gegangen. Wir haben einen Altersschnitt von über 49 Jahren, allein 12 Personen sind 60 oder älter, und wenn ich meine schwangere Kollegin außen vor lasse, dann sind die nächstälteren Kolleginnen 13 bzw. 15 Jahre älter als ich. Im männlichen Kollegenkreis sind es sogar 17 Jahre. Als ich noch in München war, war ich zwar bis fast zum Schluss auch der Jüngste, allerdings waren 90% der Kollegen maximal fünf Jahre älter als ich.
Am meisten nervt mich aber, dass die Arbeit einfach fast komplett liegen bleibt, wenn man einmal nicht da ist. Egal, ob es jetzt Urlaub, Krankheit oder Fortbildung ist. Gemacht wird allerhöchstens nur das einfache Zeug, das man in wenigen Minuten getan hat. Dagegen war es vorher so, dass der Platz so vorzufinden ist, wie er verlassen wurde. Natürlich wurde bestimmte Einzelfälle nicht gemacht, was verständlich ist, wenn man sich erst eine oder zwei Stunden einlesen muss, und wenn ich aus dem Urlaub zurückkam, dann habe ich den Kolleginnen meine Sachen auch wieder abgenommen, obwohl ich dies nicht müsste.
Irgendwie habe ich deshalb auch gar keine Lust groß in Urlaub zu gehen oder man fühlt sich schlecht, wenn man einmal nicht da ist. Jetzt könnte man natürlich sagen, dass ich doch einfach in die alte Arbeit zurückgehen sollte. Darüber denke ich tatsächlich fast täglich nach, allerdings wäre ich dann wieder 3,5 Stunden am Tag unterwegs und allein die Fahrkosten würden 500 € mehr betragen. Das ist echt sauschwierig eine gute Lösung zu finden.
Wo es mir damals noch einigermaßen gut ging, bin ich auch nicht gleich zum Arzt gegangen, wenn ich eine Erkältung oder bisschen Stress hatte.
Gehe mittlerweile auch öfter zum Arzt, obwohl ich so gut wie nie krank bin. Früher war ich im Winter nie erkältet oder so. Aber lieber einmal zu oft als einmal zu wenig.
Ein Ex-Kollege meinte mal zu mir, dass jeder Arbeitnehmer ersetzbar ist und da ist was wahres dran.
Dies stimmt sowieso. Habe schon zahlreiche, vor allem erfahrene, Leute gesehen, die gegangen sind, oder wurden, und ersetzt worden sind. Man ist einfach nur ein Zahnrad im Getriebe. Es gibt immer eine Person, die die Arbeit günstiger und besser macht als man selbst.
Gute Besserung!
Gute Besserung, Ankylo!
Dankeschön!