So, bin durch.
Alle Monde im Spiel + kaufbare Monde für die Maximalanzahl, alle lila Münzen, das Zusatzdings für die kleinere volle Mondanzahl abgeschlossen (was eine Enttäuschung), volle Captureliste, volle Musikauswahl, alle Souveniers und Outfits gekauft, Spielzeit ca. 60 Stunden.
Wunderschönes Jump n Run insgesamt, dass endlich wieder offene Welten bietet, die sich während des Spielfortschritts auch noch immer wieder verändern, und dabei jederzeit ein Ideenfeuerwerk sondergleichen abfeuert. Dazu bieten die Spielmechaniken inklusive aller Techniken mit Cappy-Throws die meisten und durchdachtesten Fortbewegungsmöglichkeiten aller Mario-Spiele bisher, noch vor Super Mario Sunshine.
Und um das eigentliche Jump n Run Gameplay herum gibt es diesmal massig Inhalte, wie Minispiele, große ingame Events, den Fotomodus oder die Möglichkeit Mario einzukleiden und die Odyssey auszuschmücken.
Grafisch ist das Spiel das eindrucksvollste was man von Nintendo und auf der Switch bisher gesehen hat und stilistisch sind einige Welten wirklich der Wahnsinn.
Der Soundtrack hat seine Höhepunkte und ist sehr abwechslungsreich, passend zu den Welten des Spiels. Allerdings haben vielen Welten in den Außenbereiche wenig bis gar keine Musik. Das hat mit dem Stil von BotW mal wunderbar funktioniert, aber in einem Jump n Run empfinde ich dies als unpassend, da gehört eigentlich zu jedem Zeitpunkt eine (fetzige) Hintergrundmusik dazu.
Auch nett ist dass in BotW-Manier relativ weitgehend auf Tutorials verzichtet wird (Techniken werden stattdessen durch Tipps immer wieder erwähnt), wenn auch leider nicht dessen Schwierigkeitsgrad übernommen wurde. Besonders schade ist das für die Bosskämpfe, die fast alle richtig cool inszeniert sind, schicke Mechaniken haben und damit meist auch noch mehrere Vorgehensweisen zulassen, aber entweder zu leicht sind oder ... immer noch zu leicht und dann auch noch innerhalb von Sekunden erledigt sind.
Dass es mehrere Mechaniken gibt die einem bei der Suche der fehlenden Monde helfen, ist dem Spierl hoch anzurechnen (Talkatoo, Hinweis-Toad, Cappys Sätze in Extraleveln). So besteht ungewöhnlich für das Genre auch für Leute die nicht zufällig ihre gesamte Kindheit mit dem Spiel verbracht haben eine Chance, einen 100%-Spielstand zu erlangen ohne einen Guide zu verwenden.
Das Spiel mag keine große Story hat, doch ist diese sehr nett inszeniert (z.B. mit der Eröffnung des Spiels mitten im Kampf), verwendet schlau eingebrachte Symbolik und es gibt diesmal immerhin immer eine Begründung, warum man die jeweiligen Königreiche besucht.
Nostalgie wird dabei gekonnt in einem Maße eingestreut, dass nie übertrieben wirkt aber den Spieler mehrmals richtig hart erwischen kann.
Hunde in Super Mario Odyssey sind toll.
(bin nicht mal Hundefan)
Etwas schade finde ich ansonsten noch, dass es wenige große Ziele pro Welt gibt und das ganze ein bisschen sehr in Richtung Collectathon abdriftet, gerade im Vergleich zu den ersten beiden 3D-Marios. Für das nächste Spiel der "Reihe" wünsche ich mir daher wieder eine geringere Gesamtanzahl an Monden/Sternen/Sonnen/Schwarzen Löchern/wasauchimmer und größere Aufgaben dahinter.
Dass viele Moves motion-control-only sind ist ein Unding, dass einfach nur hart kritisiert gehört, gerde wenn man bedenkt wie viele Knöpfe des Controllers im Spiel nicht benutzt werden/doppelt besetzt sind.
Was ich ebenfalls nicht abkann sind respawnende Gegner. Verwendet das Spiel viel zu oft und die kommen viel zu schnell wieder zurück. Klar ist das manchmal nötig für Capture-Abilities, aber selbst dann müsste es nur ein Gegner pro Art sein und Gegner respawnen auch an Stellen, wo man keine Captures braucht/uncapturebare Gegner respawnen trotzdem ständig. Kurz mal umdrehen, meist sind alle Gegner schon wieder an ihren Plätzen. Nimmt einem so jedes Gefühl, wenigstens kurzfristig ein paar Gefahren beseitigt zu haben.
Die Endgame-Belohnungen waren ziemlich lasch oder einfach nicht vorhanden (zumindest ist man hier nichts anderes von der Serie gewohnt).
Und habe ich schon erwähnt, dass das Spiel weitgehend so einfach ist, dass viele Level gefährlich nahe an der Grenze zur Belanglosigkeit kratzen?
Ja?
Egal, hiermit erwähne ich es nochmal.
Letztendlich ist Super Mario Odyssey trotz ein paar Kritikpunkten das beste Jump n Run, das da ist. Alles andere kann entweder an Umfang, Drumherum, Offenheit oder Kreativität (meist allem) nicht mithalten.
bestbewertestes Spiel überhaupt ist da vielleicht doch etwas hochgegriffen
Ich selbst würde dem Spiel jedenfalls eine 93 als Prozentwertung geben.