• Forum geschlossen!
    Das Forum befindet sich im Nur-Lese-Modus. Das Erstellen neuer Themen und Beiträge ist nicht mehr möglich.

Thread für Kleinigkeiten

will dir ja jetzt nicht zu nahe treten. keine ahnung wie alt du bist, denke mal als kind wird man da kaum alles aufgeschnappt haben. wahrscheinlich ist das auch nur etwas, was jemand versteht, der in der ddr gelebt hat. aber sogut wie alles, was im nachhinein über die ddr bekannt wurde, ist doch nicht wirklich erstrebenswert oder plump gesagt: da würde doch nie im leben ein normaler mensch hin wollen. verzeih mir die "frage", aber: nenn mir mal außer diesem "gemeinschaftsgefühl" (wo dein bester kumpel bei der stasi sein kann, tolle gemeinschaft) auch nur einen einzigen positiven punkt der ddr, ich checks nämlich ehrlich gesagt überhaupt nicht. :confused:


Ich dachte, es hätte sich langsam rumgesprochen, dass ich 61 bin. :-D
Und du sprichst genau den Kern an, dass auch noch nach 26 Jahre Einheit die Altbundesbürger sehr wenig Ahnung haben - weil selbst in Lehrbüchern einiges nicht richtig steht.
Ich nenne dir mal paar positive Sachen:
Bildungssystem war kostenlos und nicht so ein Durcheinander, wie das jetzt ist.
Studium war kostenlos.
Krankensystem war kostenlos und durch vorhandensein von Polikliniken ideal, da vieles in einem Gebäude war, gerade für die Landbevölkerung.
Jeder hatte Arbeit und am Monatsende ein paar Mark auf dem Konto, es gab zwar nicht viel - war aber trotzdem besser als jetzt, da man nicht weiß, ob man morgen noch Arbeit hat.
Was nützt mir viele Sachen, was in Kaufhallen alles liegt und man hat durch Arbeitslosigkeit aber kein Geld, dass man sich außer paar Lebensmittel nichts weiter kaufen kann?
In jedem Ort gab es Schule und Kindergarten, wir mußten nicht 30 km täglich fahren.
Nur mal paar Beispiele, und jeder ältere DDR - Bürger würde dir das gleiche hier aufzählen.

Man sollte mit DDR nicht immer nur die Verbrechen der Stasi sehen, denn das wir doch fast immer gemacht.

Noch Fragen..? Stehe gern zur Verfügung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich dachte, es hätte sich langsam rumgesprochen, dass ich 61 bin. :-D
ja, wurde mal erwähnt, wusste aber nichts genaues. :-D

Bildungssystem war kostenlos und nicht so ein Durcheinander, wie das jetzt ist.
Studium war kostenlos.
gut, kann ich dann kaum beurteilen. bezweifel aber ob da alles vermittelt wurde, bzw da nicht was extra außen vor gelassen wurde. schulsystem stimme ich aber zu, ist in deutschland verbesserungswürdig.

Krankensystem war kostenlos und durch vorhandensein von Polikliniken ideal, da vieles in einem Gebäude war, gerade für die Landbevölkerung.
auf bezug zu den kliniken: kann mich selber nicht wirklich beschweren, habe hier bei uns alles in reichweite und ich wohne aufm land. :o

Jeder hatte Arbeit und am Monatsende ein paar Mark auf dem Konto, es gab zwar nicht viel - war aber trotzdem besser als jetzt, da man nicht weiß, ob man morgen noch Arbeit hat.
Was nützt mir viele Sachen, was in Kaufhallen alles liegt und man hat durch Arbeitslosigkeit aber kein Geld, dass man sich außer paar Lebensmittel nichts weiter kaufen kann?
wahrscheinlich spricht jetzt hier das "verwöhnte" kind, was es gar nicht anders kennt. aber auch hier in unserer gegend gibt es kaum menschen, die sich neben lebensmittel absolut nichts mehr leisten können. es mag sie geben, aber ehrlich gesagt habe ich sie nie wirklich so wahrgenommen, sodass sie nun echt ein großen, großen teil der bevölkerung ausmachen würden. empfinde sie eher als schwindend gernig, mag am wohnort liegen.

In jedem Ort gab es Schule und Kindergarten, wir mußten nicht 30 km täglich fahren.
gibts hier genauso. wie gesagt, wohne auf dem land.

vergleiche hier aber auch heute mit damals..

natürlich bekommt ich auch nur das bild der ddr aus büchern vermittelt, weil ich da einfach nicht geboren wurde und das auch zeitlich gar nicht hinhaut. ich selber bin enorm froh drüber, weil uns es hier echt verdammt gut geht, wüsste kaum einen besseren ort als deutschland wo man aufwachsen kann. wahrscheinlich wäre skandinavien noch besser, wegen des schulsystems.

also die negativen gründe der ddr finde ich nun schon zu heftig um nicht darüber hin wegsehen zu können. da können eigentlich so viele positive gründe kommen wie sie wollen, aber sobald man vom staat selber eingeschränkt wird, ist das doch absoluter mist.
 
Zuletzt bearbeitet:
für mich war das einfach nur ein land, welches hoffnungslos hinter allen anderen hinter her hing, mit tausenden einschränkungen und mit radikalen gesetzen aus kommen musste. wüsste nicht wie man das auch nur in irgendeinerweise gut finden kann.

Also, im Bildungssystem waren wir dem Westen meilenweit voraus.
Ein Beispiel gefällig, bitte:
Als meine Kinder die 5.und 7.Klasse im vereinigten Deutschland begonnen haben - ich kann mich an vielen erinnern, das die oft kamen: "Das hatten wir doch schon alles..." und viele Hausaufgaben konnten sie von einem DDR - Hefter in den "neuen" nur einheften...,hatten dadurch viel Freizeit :-D

Und was Gesetze betrifft, hast du schon recht, aber was sind heute für Gesetze? Ich spreche nur mal HartzIV an, mehr verliere ich keine Worte (mehr).
Und was ist mit Ausspioniererei - die Stasi war da ein kleines Licht dagegen (von den vielen Verbrechen an Menschen abgesehen, gerade an der Berliner Mauer.., dafür sollten noch heute die Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen werden, aber viele leben ja auch nicht mehr.)
So, nur mal dazu, ich merke, ihr habt ein sehr verkehrtes Bild über die DDR vermittelt bekommen.

Eine verdammt schlechte Sache war, dass Menschen regelrecht eingesperrt wurden und nirgends hinreisen durften (kapital.Ausland), nicht mal nahe Verwandte, die in Westberlin oder Westdeutschland lebten, durften mal besucht werden.

Und, ich glaube, ich hatte es schon mal geschrieben - ich konnte mir nicht aussuchen, wo ich hätte leben wollen, ich mußte mit dem zurechtkommen, so wie es nun mal war.

Nachtrag: Das ich NVA erwähnt hatte, war eigentlich nur Spaß, ich wußte nicht, dass da nur Thunder was damit anfangen konnte - hätte ich geahnt, was hier lostrete, hätte ich es gelassen.
Aber andererseits auch mal gut, damit ihr mal was richtiges von der DDR erfahrt, denn ich habe letztenendes 35 Jahre in diesem Staat gelebt, gelernt und gearbeitet.
 
Zuletzt bearbeitet:
wahrscheinlich spricht jetzt hier das "verwöhnte" kind, was es gar nicht anders kennt. aber auch hier in unserer gegend gibt es kaum menschen, die sich neben lebensmittel absolut nichts mehr leisten können. es mag sie geben, aber ehrlich gesagt habe ich sie nie wirklich so wahrgenommen, sodass sie nun echt ein großen, großen teil der bevölkerung ausmachen würden. empfinde sie eher als schwindend gernig, mag am wohnort liegen.

Verwöhnt, ich lese wohl nicht richtig?...

Wir hatten erst 1968, da war ich 14 Jahre alt, einen schwarz - weiß-TV.
Weder ein Telefon, noch Handy, noch PC, noch Notebook, noch Taschenrechner und ich könnte noch massig aufzählen...

Und nach der Wende war ich und mein Mann von einer zur anderen Minute arbeitslos, da wir sehr wenig in der DDR verdient haben, gab es sehr wenig ALG, da kamen insgesamt 400 Mark zusammen, mit 2 Kindern, dann die vielen Zahlungen für Wasser, Abfall usw., das war in der DDR auch alles kostenlos...
Außer Lebensmittel, die mitunter sehr teuer waren, konnten wir uns nicht viel leisten, wollten wir auch nicht, weil wir es ja gewohnt waren, nicht viel zu haben.
Ein Brot hat z.B. 78 DDR-Pfennige gekostet.
Und dann kam noch hinzu, das alles im Ort weg mußte, auch die 2 Betriebe, wo der ganze Ort Arbeit hatte, die Schule, der Kindergarten - alles wurde weggerissen.
Alle Einwohner haben ihre Arbeit verloren und hatten gerade soviel, um sich Lebensmittel leisten zu können, bis man sich dann so durchgekämpft hatte, und mal Arbeit gefunden hat, wobei die Bezahlung da im Osten auch sehr niedrig gegenüber dem Westen war, das sollte man auch mal sehen.

Wenn du diese positiven Sachen, die es für uns in der DDR gab, nicht akzeptierst, dann nehme ich das so auf, wundere mich aber jetzt nicht mehr, wie die DDR so hingestellt wurde und noch wird.
 
also die negativen gründe der ddr finde ich nun schon zu heftig um nicht darüber hin wegsehen zu können. da können eigentlich so viele positive gründe kommen wie sie wollen, aber sobald man vom staat selber eingeschränkt wird, ist das doch absoluter mist.


Eingeschränkt wurde man hauptsächlich in der Reiserei, und das ist ein negativer Punkt, der eben viele auch auf die Palme getrieben hat.
Und das es doch recht wenig gab, sei es Anziehsachen, technische Sachen oder auch im Bereich Baumaterial.

Aber diese Sachen sind beiweiten für mich nicht so negativ und einschneidend, als jetzt tagtäglich mit der Angst zu leben, seine Arbeit zu verlieren und mit ansehen zu müssen, wie sehr viele Menschen in meinem Alter zwangsverrentet werden mit vielen finanziellen Einbußen, was sie sich über 40 Jahre regelrecht hart erkämpft haben, und das Gesetz ist total menschenunwürdig.

Und wir haben auch jetzt nichts mehr, weder einen Betrieb, weder eine Schule, weder eine Poliklinik, kein DSL im gesamten Ort - das fehlt bei einem Teil im Ort immer noch, weder ein Kaufhaus - nur Fahrerei von mind. 50 km, um mal Anziehsachen kaufen zu können und, und und...
 
Zuletzt bearbeitet:
exakt, du liest nicht richtig. das war auf mich bezogen.

Oh, Entschuldigung...

Ich hoffe, dass du mir hier nichts übel nimmst, ich habe nur einen Bruchteil von dem Geschrieben, was ich hätte eigentlich noch schreiben können, aber das würde den Rahmen sprengen.

Wie gesagt, mir wurde auch in der DDR nichts geschenkt, und auch jetzt nichts.
Es gab in der DDR Regeln und Gesetze, wie jetzt auch.

Ich möchte die DDR nicht zurück, so wie es hier immer fällt, aber ich möchte auch nicht meine Kinder -und Jugendzeit missen, die war für mich sorgenfrei, es war halt so, man hat es nicht anders gewußt und so ist es bestimmt auch für alle Menschen, die eben in Westdeutschland aufgewachsen sind, da war es eben auch so, so wie es war.

Und das es hier im Ort vieles gar nicht mehr gibt, damit muß ich und kann ich auch leben - es ist nur vieles jetzt noch viel schwieriger, als zu meiner Kinderzeit, schon wenn ich das sehe, das Kinder früh 6:00 Uhr mit dem Bus zur Schule fahren müssen und oft erst 17:00 Uhr wieder zu Hause sind, dann noch Hausaufgaben haben..,dann ist das schon ein hartes Brot, da hat es ja meine Beiden auch noch erwischt.

Es gibt einfach viele Dinge, die sind nicht besser als in der DDR und Menschen werden auf einer anderen Art und Weise auch wie Dreck behandelt....

Aber nun gut.

Aber doch noch eine Frage - was meinst du in Bezug auf das Bildungssystem, an was zweifelst du da?
 
Nicht bös' gemeint, Foxi, aber das liest sich alles ein wenig wirr. :|
Aber ich geh es mal Stück für Stück durch.

Also, im Bildungssystem waren wir dem Westen meilenweit voraus.
Ein Beispiel gefällig, bitte:
Als meine Kinder die 5.und 7.Klasse im vereinigten Deutschland begonnen haben - ich kann mich an vielen erinnern, das die oft kamen: "Das hatten wir doch schon alles..." und viele Hausaufgaben konnten sie von einem DDR - Hefter in den "neuen" nur einheften...,hatten dadurch viel Freizeit :-D
Wo liegt da jetzt der Hase im Pfeffer? Ist gemeint, dass der Stoff heutzutage in der Schule teilweise wiederholt und somit redundanterweise mehr als einmal durchgearbeitet wird? Ich finde das eigentlich nicht so schlimm, schließlich prägen sich Dinge durch Wiederholung ganz gut ein. Ob die Zeit anders sinnvoller genutzt werden könnte, kann ich nicht sagen, bin ja kein Leherer. %)
Und was haben DDR-Hefter damit zu tun? :B

Meines Wissens nach hat die DDR übrigens versäumt Aufklärungsarbeit in Bezug auf die NS-Zeit zu leisten, weswegen nach der Wiedervereinigung, beinahe ein halbes Jahrhundert nach Ende des zweiten Weltkriegs, viele ziemlich rechts waren, anstatt links. Spricht schon mal gegen das Bildungssystem der DDR. Aber das beruht natürlich nur auf Hörensagen, aber immerhin hab ich das damals im Unterricht von einem Lehrer aufgeschnappt. ;-D

Und was Gesetze betrifft, hast du schon recht, aber was sind heute für Gesetze? Ich spreche nur mal HartzIV an, mehr verliere ich keine Worte (mehr).
Du schreibst zwar, du willst zu Hartz IV keine Worte mehr verlieren, aber was ist denn jetzt damit?
Einerseits bemängelst du die Arbeitslosigkeit (die zuletzt in Deutschland bei gerade mal läppischen 5% liegt, was so gut wie nix ist) und wie toll das in der Planwirtschaft war, wo jeder zu Monatsende sogar ein paar Mark übrig hatte, aber dann schreibst du irgendwas gegen Hartz IV. Das passt doch nicht wirklich zusammen, oder doch? :confused:
Mir ist durchaus bewusst, dass Hartz IV häufiger kritisiert wird, etwa von anderen Ländern, (wobei ich mich damit nie so genau auseinandergesetzt habe, weiß also nicht, was genau daran kritisiert wurde und wieso %)), allerdings lässt sich ein System, wenn es denn erst einmal in Gang gesetzt wurde, nur schwer ohne Probleme wieder anhalten, und wenn, würden viele Menschen (bzw. wenige, prozentual gesehen) ohne Lebensunterhalt dastehen.

Um der Vollständigkeit wegen auf den Originalspruch zu verweisen: "Never change a running system.". Bezieht sich zwar auf Computersysteme, wie's scheint, aber ich hab den damals in Bezug auf die Wirtschaft kennengelernt. Sollte also auch in dem Kontext funktionieren. ;-D

Und was ist mit Ausspioniererei - die Stasi war da ein kleines Licht dagegen (von den vielen Verbrechen an Menschen abgesehen, gerade an der Berliner Mauer.., dafür sollten noch heute die Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen werden, aber viele leben ja auch nicht mehr.)
Wogegen war die Stasi ein kleines Licht? Gegen die heutige allumfassende Überwachungsmaschinerie? Hand aufs Herz, die Menschheit macht es den Überwachungsdiensten nicht sonderlich schwer, auf Facebook werden persönliche Daten ja geradezu verschenkt (ich würd mich da auch nie anmelden). Trotzdem ist die Stasi in Sachen Aufwand nicht zu überbieten, geschah die Überwachung damals doch nicht digital, per Mausklick, sondern analog, was ich auch viel gruseliger finde. :S
Und was haben die nicht alles gesammelt? Schweiß- und Körperproben? Prost, Mahlzeit!

Eine verdammt schlechte Sache war, dass Menschen regelrecht eingesperrt wurden und nirgends hinreisen durften (kapital.Ausland), nicht mal nahe Verwandte, die in Westberlin oder Westdeutschland lebten, durften mal besucht werden.

Und, ich glaube, ich hatte es schon mal geschrieben - ich konnte mir nicht aussuchen, wo ich hätte leben wollen, ich mußte mit dem zurechtkommen, so wie es nun mal war.
Ganz ehrlich? Für mich klingt die DDR nach einem Gefängnis mit unverschlossenen Zellen. Das machte, in meinen Augen, ja bereits der Überwachungskomplex der Stasi und seine enormen Ausmaße deutlich. Und spätestens beim Versuch auszubrechen, bekam man die Bestätigung. Allein die hohe Flüchtlingszahl macht doch deutlich, dass es da nicht allzu schön sein konnte.
Aber das sind natürlich nur meine (verfälschten?) Eindrücke, denn die DDR gab es (glücklicherweise) bei meiner Geburt schon ein paar Jährchen lang nicht mehr.

Ich fände es schön, wenn du da ein bisschen mehr Licht in die Sache bringen könntest. :]
 
Ich fände es schön, wenn du da ein bisschen mehr Licht in die Sache bringen könntest. :]

Ich versuchs mal :-D

- Bildungssystem: der Schulstoff lag gegenüber der DDR 1 Jahr zurück, dh. in Klasse 7 wurde das gelehrt, was in der DDR in Klasse 6 war.
Und deshalb konnten meine Kinder vieles an Hausaufgaben aus diesem Hefter ausheften und in den von Kl. 7 einheften oder auch das
Behandelnde im Unterricht, die haben da oft gar nichts von der Tafel abgeschrieben...
Und was jetzt in Abiturklasse 12 ist, hatten wir vieles in Klasse 10.
Wenn ich weiter aushole war es auch in Sachen Studium so, dass z.B. einer, der in der DDR "nur" eine Fachschule besucht hatte, nach
der Wende dann nach Antrag beim Kultusministerium den Abschluß eines Diplomstudienganges erhalten hat, weil eben auch hier in der
DDR mehr vermittelt wurde.

- NS - Zeit: Das wurde im Geschichteunterricht sehr ausgiebig bei uns behandelt, so dass ich eher oft der Meinung war, dass das im "Westbildungssystem" vernachlässigt wurde, denn so oft, wie jetzt noch Jemand mit Nazi betitelt wird, auch hier im Forum war das öfters der Fall, der kann keine Ahnung davon haben.

- Die Millionen von Arbeitslosen sehe ich nicht als Klax - jeder Arbeitslose ist einer zu viel, und wenn ich das GG so ansehe, dann ist das eine Verletzung der Menschenwürde, ist aber der kapitalistischen Wirtschaft geschuldet, hier beißt sich also was.

Das was ich hier erwähnt habe, hast du falsch aufgefasst, ist aber wahrscheinlich mein Verschulden, ich habe Planwirtschaft und Hartz IV nicht im Zusammenhang gesehen.
Mir war es halt viel lieber, eine sichere Arbeit zu haben und eben am Monatsende etwas Geld, als eben immer auf einem Pulverfass zu sitzen, und wieder ohne Arbeit dazustehen, so wie es jetzt ist.

Das Schlimmste ist für die meisten, ehemaligen DDR - Bürger, der Gang zum Arbeitsamt oder wie es sich sonst noch nennt und vom Staat abhängig zu sein, das sind wir eben auch nicht gewohnt, wir wollen uns alles selbst erarbeiten.
Arbeitslos zu sein, man fühlt sich nur als halber Mensch.

Und was ich mit Hartz IV meine, es ist das menschenunwürdigste Gesetz, was es jetzt gibt. Dabei ist nicht mal das Finanzielle das Ausschlaggebendste, sondern das, wie Menschen durch dieses Gesetz total ins Abseits getrieben werden können und regelrecht menschenunwürdig und erniedrigend beim JC beandelt werden.
Wir haben selbst mal 3 Monate da drin gehangen, eines war mir danach klar - nie mehr hätte ich mich da gemeldet, und wenn ich nur noch Gras gefressen hätte....

Stasi: Die Überwachungsmethoden, Abhörarten - das meine ich, war noch ein kleines Licht von dem, was jetzt ist, nur mit dem Unterschied, dass das jetzt jeder so hinnimmt, das ist eben so und demgegenüber immer noch nach 26 Jahren das so hochgehängt wird, was die Stasi alles abgehört hat.
Ich betone nochmal, betrifft nur diesen Punkt, über die anderen Verbrechen - das Veruteile ich nach wie vor, wie Menschen abgeknallt wurden und auch in Gefängnissen behandelt wurde.

Die Art und Weise, ob nun digital oder analog, wie du es bezeichnest, ist doch da egal.Der Aufwand war größer, ja, aber im Endeffekt ist doch da kein Unterschied zu der jetzt viel besseren Technik, die Verwendung findet.
Überwachung bleibt Überwachung.

Die Flüchtlingszahl hatte schon mit dieser ständigen Überwachung mit zu tun, aber es waren eben auch die eingeschränkte Reiserei, und weil eben sehr viele Bürger Verwandte in Westdeutschland hatten und diese einfach nicht besucht werden durften.
Das Fass zum Übverlaufen war dann, dass alle Ausländer (Vietnamesen, aus Jemen und Palästina), die hauptsächlich in der DDR ein kostenloses Studium aufgenommen haben, eben auch nach Westberlin und Westdeutschland konnten, hatten da aber gar keine Verwandten.
Dann wurden noch Intershopläden eingerichtet, wo nur mit Westgeld eingekauft werden konnte - und da sah erstmal die Bevölkerung richtig, was es alles zu kaufen gibt, und Westgeld war eben auch nicht im Überfluss vorhanden, manche hatten gar keines und die Verwandtschaft hatten, nicht viel.
Hinzu kam noch die nichtvorhandene Meinungsfreiheit und die saumäßige Behandlung in einem Gefängnis, das waren wirklich richtig harte Strafen und total menschenunwürdig.

Und das sollte alles im Zusammenhang gesehen werden, warum die Bürger so nach und nach auf die Palme gegangen sind und raus wollten, und nicht nur so einseitig die Stasiüberwachung bzw.generell immer nur die Stasi.

So, ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen.
Bin gerne bereit, weitere Fragen zu beantworten.

Und noch eines, ich habe gern in der DDR gelebt, kam mit allem gut zurecht und ich lebe jetzt auch mit vielen Dingen, die gerade meine Generation als nicht so gut sehen, auch halbwegs, wobei es eben jetzt sehr nervenaufreibend ist, weil immer irgendwo eine Angst steckt und wenn man Kinder hat, sich viele Sorgen macht, dass sie zumindset nicht vom Staat finanziell abhängig werden.

So, damit erstmal genug, jetzt gehe ich mal ins Bett...:X
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei ist nicht mal das Finanzielle das Ausschlafggebendste, sondern das, wie Menschen durch dieses Gesetz total ins Abseits Getrieben werden können und regelrecht menschenunwürdig und erniedrigend beim JC beandelt werden.
Wir haben selbst mal 3 Monate da drin gehangen, eines war mir danach klar - nie mehr hätte ich mich da gemeldet, und wenn ich nur noch Gras gefressen hätte....

Wieder eine Abkürzung zu der ich mir nichts zusammenreimen kann. Irgendwas mit Justiz eventuell?

edit: hab mal gegoogelt, Jobcenter. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Jobcenter und Arbeitsamt oder ist das prinzipiell das gleiche, nur unter anderem Namen?
 
Wieder eine Abkürzung zu der ich mir nichts zusammenreimen kann. Irgendwas mit Justiz eventuell?

edit: hab mal gegoogelt, Jobcenter. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Jobcenter und Arbeitsamt oder ist das prinzipiell das gleiche, nur unter anderem Namen?


So weit mir bekannt ist, ist das Arbeitsamt, was mittlerweile auch in Arbeitsagentur umbenannt wurde, für Arbeitslose zuständig, die Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 (ALG 1) haben, die also nach einer bestimmten Zeit einer Beschäftigung und Alter diese für mindestens ein Jahr haben. Dieses beträgt 63% des vorherigen Verdienstes, ohne Kind und 67 % mit mindestens einem Kind.

Das Jobcenter (JC) ist nur für Arbeitslose zuständig, die in Hartz IV fallen, also welche, die nach Ablauf von ALG 1 immer noch keine Arbeit gefunden haben und/oder für Studenten, die nach dem Studium gleich dahin fallen, weil sie gar keinen Anspruch auf ALG 1 haben.

Sollte ich falsch liegen, denn es ändert sich da immer viel, dass man da auch bald nicht mehr durchblickt,dann wäre ich auch dankbar, wenn es einer richtig stellt - Ankylo vielleicht?

Und die Umgehensweise bei beiden Arten ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt und sicherlich auch in jedem Bundesland / Stadt anders ist und nicht zuletzt am persönlichen Charakter des Mitarbeiters liegt.
Und dann können wieder einige Gesetze je nach Laune des Mitarbeiters ausgelegt werden, was z.B die Meldefristen, die Vorlage von Bewerbungsbemühungen, die Anzahl von Berwerbungen monatlich, die Genehmigungen von gewünschten Weiterbildungen die jemanden wirklich nützlich wären, usw. betrifft, so dass es hier schon zu sehr unterschiedlichen Vorgehensweisen kommt / kommen kann.

Ich persönlich habe sehr negative Erfahrungen gemacht bei beiden Arten, was auch generell hier in unserer Umgebung zutrifft.

Noch ein Zusatz, ich werde mich nie mehr arbeitslos melden, auch wenn ich Anspruch auf Leistungen habe, ich lasse mich doch nicht noch in eine psychiatrische Klinik einweisen, dafür ist mir mein Leben zu wertvoll - ich hatte auch schon Zeiten, wo ich auf Rentenpunkte deshalb verzichtet habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fände es schön, wenn du da ein bisschen mehr Licht in die Sache bringen könntest. :]


Möchte mal noch was dazu schreiben, der verherige Post von mir wird sonst "zu überladen".

Ich kann natürlich nur das schreiben, was nur auf mich bzw.auf meine Familie zutraf.
Und dieses trifft auf sehr viele zu, die das genauso sehen, natürlich gibt es auch viele Menschen, die sich absolut nicht mehr gern an ihre DDR - Zeit erinnern, weil sie vielleicht selbst im Knast waren und da wirklich unmenschlich behandelt wurden.

Und der Wunsch, in ein kapitalistisches System zu wechseln, war nicht der Wunsch eines jeden DDR - Bürgers.

Die negativen Punkte trafen auf mich nicht zu, und gerade die Dorfbewohner waren nicht sehr anspruchsvoll.
Zu den Intershopläden kam man nur einmal, weil diese doch recht weit entfernt waren - wir haben uns das mal angesehen und gut war es.
Ein Reisemensch war ich auch nicht, mir genügten die Zelturlaube in Tschechien und die eine Reise nach Bulgarien.
Und Westverwandtschaft hatte meine Familie, in der ich aufgewachsen bin, auch nicht und demzufolge haben wir auch keine "Westpäckchen" bekommen - mich hat das auch absolut nicht interessiert oder gestört, selbst wenn in meiner Klasse oft einige "Westschokolade" in der Pause da hatten.

Was die ehemaligen Stasimitarbeiter in meinem unmittelbaren Umfeld und auf Arbeit angeht, so habe ich diese erst vor paar Jahren erfahren..., vom Moment war ich da schon ziemlich sauer, weil da paar dabei waren, denen hätte ich das absolut nicht zugetraut.
Aber ich konnte mir dann doch einiges zusammensetzen, wo ich schon oft mir so meine Gedanken gemacht hatte.

Inwieweit ihr nun was über die DDR erfahren habt, das wird bestimmt doch sehr unterschiedlich gewesen sein und das da hauptsächlich nur über negative Dinge informiert wurden, kann ich mir gut vorstellen, demzufolge eben auch eure Meinungen.
Aber man kann das nur beurteilen, wenn man selbst in diesem Land gelebt hat, soll jetzt nicht als "klugscheißen" aufgefasst werden, aber es ist so.
Man kann nicht nur einseitig das sehen, betrifft jetzt die Stasi und auch die NVA, letztere war ja der Stein des Anstoßes hier zu Diskussionen, sondern man muß alle Seiten sehen.

Ich wünsche euch, dass ihr mal nie in so eine Situation kommt, dass ihr euer Heimatland, und das ist ja bei den meisten hier die BRD, von einer Minute zur anderen so richtig zerbrechen seht und ihr euch in einem völlig neuen und gegensätzlichen Gesellschaftssystem zurecht finden müßt.
Ich meine damit hauptsächlich, dass euer Land total von der Bildfläche verschwunden ist und absolut nicht mehr existiert und nicht nur "Umzüge" in ein anderes Land, was natürlich auch nicht so einfach ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eingebundener Inhalt
An dieser Stelle findest du externe Inhalte von Youtube. Zum Schutz deiner persönlichen Daten werden externe Einbindungen erst angezeigt, wenn du dies durch Klick auf "Alle externen Inhalte laden" bestätigst: Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt.
Für mehr Informationen besuche die Datenschutz-Seite.

Hab gleich nen Krampf in Zunge und Unterkiefer, aber krieg's nicht hin :|
 
Haha.
Oh man, habs jetzt auch ausprobiert und es sorgt nur dafür, dass ich micht kaputt lache! :B

Ich weiß jedenfalls, dass es mir beim nächtlichen Joggen wesentlich leichter fällt. Da kann man riesige Wolken machen und braucht seine Zunge nicht mal für. :-D
 
Wo ist der Reiz? ;D
Und, machst du das oft?
Momentan geh ich gegen 23:00 Joggen und das ganz bewusst.
Um die Uhrzeit ist es ruhiger und man hat die Felder und Wälder für sich allein.
Tagsüber ist man durchgehend mit und unter Menschen.
Ich mag das Gefühl einfach. Es ist der totale Kontrast zum Alltag.
Fühle mich in der Dunkelheit auch wohl.

Jetzt müsstest mich noch fragen, wieso ich auch beim Joggen im Regen Spaß habe... :)
Oder wüsstest du wo darin der Reiz liegt? :-D
 
Zuletzt bearbeitet:
Momentan geh ich gegen 23:00 Joggen und das ganz bewusst.
Um die Uhrzeit ist es ruhiger und man hat die Felder und Wälder für sich allein.
Tagsüber ist man durchgehend mit und unter Menschen.
Ich mag das Gefühl einfach. Es ist der totale Kontrast zum Alltag.
Fühle mich in der Dunkelheit auch wohl.

Jetzt müsstest mich noch fragen, wieso ich auch beim Joggen in Regen Spaß habe... :)

Benutzt du dann auch eine Stirnlampe? :o
Denn um 23 Uhr zu Joggen wäre nicht für mich. Dafür laufen hier einfach zu viele Wildtiere rum und man weiß auch nicht, wer sich um 23 Uhr noch im Wald so rumtreibt und im Regen zu Joggen ist auch nicht so besonders gesund. :P
 
Jetzt müsstest mich noch fragen, wieso ich auch beim Joggen im Regen Spaß habe... :)
Oder wüsstest du wo darin der Reiz liegt? :-D


Ja, da merkt man absolut nicht, wenn man verschwitzt ist und kann sich das anschließende duschen sparen...;-D

Im ernst, ich nehme mal an, dass du da schon richtige Bekleidung hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
Benutzt du dann auch eine Stirnlampe? :o
Denn um 23 Uhr zu Joggen wäre nicht für mich. Dafür laufen hier einfach zu viele Wildtiere rum und man weiß auch nicht, wer sich um 23 Uhr noch im Wald so rumtreibt und im Regen zu Joggen ist auch nicht so besonders gesund. :P
Natürlich ohne Lampe. Die machte doch alles kaputt. Man sieht in der Dunkelheit nicht schlecht, wenn man die Augen daran gewöhnt.
Wild haben wir hier auch. Letztens erst wieder Wildschweine im Wald gesehen und aufm Feld is mir n Reh über den Weg gesprungen. :X
So lange ich weiß, dass ich im Wald bin, muss es mich doch nicht mehr interessieren, ob da noch jemand ist.
Ich rauche nicht und trinke nur manchmal etwas Bier, da darf der Regen gern ungesund sein.

Ja, da merkt man absolut nicht, wenn man verschwitzt ist und kann sich das anschließende duschen sparen...;-D

Im ernst, ich nehme mal an, dass du da schon richtige Bekleidung hast.
Badekappe und Regenjacke?
Ne, das is unromantisch. Der Sinn des Laufens im Regen besteht doch darin, dass man nass wird.
Natürlich muss man schauen, was man dem Immunsystem zumuten kann. Bei >15° tuns aber immer noch T-Shirt und Shorts.

Ich glaube, wenn man sich ganz bewusst in angeblich ungemütliche Situationen begibt, lernt man, dass sie gar nicht so ungemütlich sein müssen.
Das läuft grad aber noch als Experiment an meiner selbst und bezieht sich nicht nur aufs Joggen... :P
 
Moin Leudde, folgende sache: Ich mach gerade Streaming versuche mit Hitbox, ja, ich guck mir dieses Streamingzeugs jetzt auch mal an, ich werde ein wenig Terraria zum test Streamen, ihr könnt alle kommen, ich spiele auch nebenbei ein wenig musik ab, und wenn ihr euch einen hitbox account macht, werde ich auch auf den Chat eingehen. Ich hoffe ihr schaut vorbei, ich würde mich freuen. %)


http://www.hitbox.tv/Semmelklees
 
Zurück