Ein weiser Mann traf einst die Aussage: "Ich bin der glücklichste dehydrierte Junge der Welt.". Ein anderer stellte sich die Frage, ob es gar die besten Stunden seines Lebens waren.
Ersteres war ich auf jeden Fall zu 200%. Nachdem ich seit so vielen Jahren, gut 2-3 Jahre sind aus objektiver Sicht ein relativ kurzer Zeitraum, aber ich bin noch jung, hatte ich endlich die Gelegenheit
Poets of the Fall live zu sehen und ich genoss jede Minute. Die besten Stunden meines Lebens waren es wohl nicht, dafür aber unfassbar schöne und erinnerungswürdige.
Von bisherigen Erfahrungen wusste ich, dass sie neben ihren neuen Lieder auch immer Klassiker zum besten geben, weshalb ich gespannt war, was genau gespielt werden wird. Deshalb bin ich sogar ein wenig stolz, dass ich es geschafft habe, nicht vorher die Setlist anzusehen, sondern durchhalten konnte.
Da ich leider keine VIP-Karten für das Meet & Greet hatte (hätte gerne gewusst, ob und welche Songs sie für Quantum Break gemacht haben), war auch mein Platz leider letztendlich nicht so optimal, wobei das in einem kleinem Club, nicht so schlimm war. Inspirierend war für mich in erster Linie die Tatsache, dass die anwesenden Leute nahezu ausnahmslos richtige Fans waren, mit Anhang, und ich auch noch neue Sachen lernen konnte. Beispielsweise dachte ich, dass die Band die meisten aus Max Payne 2 kennen dürften. Tatsächlich aber lief ab Mitte der 2000er auf MTV das Video zu
Carnival of Rust, wodurch viele auf die Band trafen.
Das Konzert an sich war, wie man es wünscht. Schon beim ersten Lied musste Marko Saaresto den Refrain nicht mehr singen, da er gegen die Menge nicht ankam. Lustig war auch die Tatsache, dass ein Finne sich in Deutschland eine Erkältung holt. Er ging davon aus bei uns wäre es ein wenig wärmer.
Das Highlight war für mich dann die
Akustikversion von Late Goodbye. Einfach ein wunderschönes Lied und jedes mal muss ich nicht nur zwangsläufig an die Geschehnisse und Gefühle bei Max Payne 2 denken, sondern auch an das Gefühl, als ich es zum ersten Mal hörte.
Was könnte man kritisieren? Das Bühnenbild war nicht so der Überflieger, aber bei so einer relativ unbekannten Band wie
Poets of the Fall habe ich ehrlich gesagt nichts bombastisches erwartet. Immerhin haben die auch keine Crew dabei, die sich um ihre Sachen kümmert, somit muss auch logistisch einiges passen.
Außerdem hätte es gerne länger gehen können. Zwar waren es über 90 Minuten und 18 Songs, trotzdem kann man nicht genug bekommen. Trotzdem war die Mischung aus neuen und älteren Lieder sehr gut getroffen, insbesondere weil ich einer dabei war den ich überhaupt nicht erwartet hätte.
Was bleibt am Ende zu sagen? Wunderschön war es und ich freue mich schon auf die nächsten Auftritte und Konzerte in Deutschland. Hatte mir schon überlegt, ob ich nicht noch zu einem anderen fahre. Allerdings lassen es leider weder die Zeit noch die Finanzen (Karten + Zugfahrt ~ 150-200) nicht zu. Trotzdem war und ist es für mich das bisher beste Konzert meines Lebens gewesen und daran werde ich immer wieder zurückdenken können/werden.