+ Robert Enke ist tot +

Wer Selbstmord begeht ist selber schuld, und ist (egal was für ein guter Sportler er war) imo nicht wirklich würdigungswert. Zumindest nicht was seinen Abgang abgeht.

Wer mir natürlich leid tut, sind Freunde und Familie.
 
Crystalchild am 12.11.2009 16:22 schrieb:
Wer Selbstmord begeht ist selber schuld, und ist (egal was für ein guter Sportler er war) imo nicht wirklich würdigungswert. Zumindest nicht was seinen Abgang abgeht.
In diesem speziellen Fall geht es eben nicht nur alleine um seine Bekanntheit sondern vielmehr um seine Persönlichkeit.

Wer mal in einem Krankenhaus oder ähnlichem gearbeitet hat weiß, dass Selbstmord nicht "egoistisch" ist bei depressiven Menschen. Man sollte darf das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Diese Menschen denken nicht nur an sich...
 
Crystalchild am 12.11.2009 16:22 schrieb:
Wer Selbstmord begeht ist selber schuld, und ist (egal was für ein guter Sportler er war) imo nicht wirklich würdigungswert. Zumindest nicht was seinen Abgang abgeht.

Wer mir natürlich leid tut, sind Freunde und Familie.

Das ist klar, dass sowas kommen muss.
Depressionen sind nicht so einfach zu verharmlosen, genauso wenig wie Suizide. Ich gehe schwer davon aus, dass er seiner Tochter einfach hinterher gegangen ist. Das kann eigentlich Jeder nachvollziehen, der mal einen wirklich wichtigen Menschen verloren hat. Diese Gedanken sind dann im Kopf. Ob jemals solche Handlungen dann auch vollzogen werden, ist eine andere Sache.

Wie schrecklich muss es einem Menschen gehen, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht? Wenn er es womöglich in Kauf nimmt, dass genau so eine Reaktion in der Öffentlichkeit, insbesondere bei der Familie, den Rettungskräften, den Fahrgästen, dem Lokführer und den Fans ausgelöst wird? Es muss ein furchtbarer Schmerz sein, der in einem wütet, der einen jeden Tag aufs Neue quält. Wenn man das in Relation zum Tod sieht, dann hat er wohl keine Alternative mehr gesehen.
 
Wer hier schreibt dass Enke egoistisch gehandelt hat und dadurch nicht erwähnenswert ist, ist meiner Meinung nach echt taktlos.
Ich glaube ihr unterschätzt Depressionen. Das ist nicht so wie bei uns ein schlechter Tag, es ist viel schlimmer. Zum Glück hatte ich noch keine Depressionen, doch ich habe schon von mehreren Leuten gehört, wie es ist.
Depression ist eine richtige Krankheit und würdet ihr Leute, die an Krebs sterben und sommit ihre Familie alleine lassen, als Egoisten bezeichnen? Natürlich hört sichs bei Selbstmord so an, als hätte er den Tod gewollt, doch ich glaube gewollt kann man das nicht nennen.
Enke hatte 6 Jahre lang Depressionen , ohne sich wirklich mal ausschließlich drauf zu konzentrieren, die Depressionen zu beseitigen (Er wollte ja nicht, dass er stationär behandelt wird, damit es niemand erfährt).
Dazu kommt dann noch der Tod der eigenen Tochter, Verletzungspech, der ständige Leistungsdruck und die ständige Angst vor dem Versagen.
Deshalb denke ich, dass er das nicht gewollt hat, sondern dass er einfach keinen anderen Ausweg und keine Chancen auf Verbesserung seiner Situation mehr gesehen hat.
 
sixteen am 11.11.2009 17:35 schrieb:
Sc4rFace am 11.11.2009 17:22 schrieb:
Tingle am 11.11.2009 17:16 schrieb:
Cyberbob am 11.11.2009 16:56 schrieb:
In Afrika verrecken täglich hunderte, weil se nix zu futtern haben und das nicht freiwillig ...
...
Grundsätzlich stimme ich Bob zu, aber es gibt auch bei mir Ausnahmen wie jetzt Enke oder MJ.


den relativ kleinen hype um enke kann ich ja noch verstehn aber der um MJ geht mir sowas von auf die nerven die leute tun als wär er der allmächtige gott usw

Einen Hype um Gott würde mich gleich noch viel mehr nerven, hier ein Zitat von Samuel L. Jackson dem ich mich anschliesse: "Gott ist nur ein imaginärer Freund erwachsener Leute"
Das hat er zwar in einem Film gesagt ich pflichte dem aber voll und ganz bei :)

RIP Robert auch wenn ich dich nicht kenne.
 
Boa leute wenn ich das hier scho höre ... ;(
Ok ich will jetz keine große diskussion vom Zaun brechen über das moralische für und wider von depressionsbedingtem suizid, aber eine sache sei doch gesagt: Wer diese motivation nicht versteht, der darf sich auch kein urteil erlauben!

Ich hab selber auch scho sprüche abgelassen von wegen "Wer selbstmord begeht is doch nur schwach und erbärmlich und denkt nicht an die, die er zurücklässt" ... heute seh ich das (leider) anders, bin aber auch um die erkenntnis reicher, dass solche statements nicht aus moralischer überlegenheit sondern schlicht aus unverständnis und unwissenheit heraus entstehen.

Depressionen können jeden treffen und wenn sie voran schreiten können sie jeden noch so starken menschen in den selbstmord treiben, weil sie das leben selbst zu einer schrecklichen, endlosen folter werden lassen. Und wenn Herr Enke bereits 6 jahre starke depsressionen hatte, dann reichte die tatsache, dass er sich anderen leuten verpflichtet fühlte irgendwann nicht mehr um noch weiter zu machen.

Ich bin absoluter fußball-hasser und konnte mit dem namen Robert Enke vor diesen nachrichten daher nie wirklich etwas anfangen, aber das ende eines lebens ist immer traurig und da diese ganze geschichte mich persönlich auch iwie betrifft möcht ich trotzdem mein beileid aussprechen. Besonders natürlich an die Familie, die, nach allem was man so hört, ja wirklich ein schlimmes los hat und jetzt mit noch einem schweren schicksalsschlag fertig werden muss. Für den Robert Enke isses wahrscheinlich am besten so. Wenn er sich schon freiwillig dazu entschlossen hat, dann möge er jetz auch in frieden ruhen.
 
Sc4rFace am 12.11.2009 16:58 schrieb:
Wer mal in einem Krankenhaus oder ähnlichem gearbeitet hat weiß, dass Selbstmord nicht "egoistisch" ist bei depressiven Menschen. Man sollte darf das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Diese Menschen denken nicht nur an sich...
Word!
Man kann sich nicht vorstellen, was Menschen mit Depressionen durchmachen. Es ist einfach eine Krankheit, die schwer zu begreifen ist. Man kann sie nicht festlegen, sie ist nicht "greifbar". Als ich in der Psychiatrie gearbeitet habe, hab ich viele Menschen mit ausgeprägten Depressionen mitbehandelt, auch in meiner Zeit dort hat es einer geschafft sich umzubringen. Er hat sich selbst ertränkt, in einem nahegelegenen See. Ich will mir nicht vorstellen welche Überwindung es braucht, so tief zu tauchen, dass man weiß man schafft es nicht mehr hoch. Er war wie gesagt hochgradig depressiv, schon wochenlang in Behandlung. Menschen mit Depressionen sind nicht egoistisch. Sie sind psychisch so labil, so zerstört, dass sie einfach die Erlösung wollen. Die Perspektivlosigkeit gehört auch zur Krankheit, wie Antriebslosigkeit und Verzweiflung. Diese Erlösung hat er jetzt, und eigentlich ist er nicht durch eigene Hand gestorben, viel mehr war es seine Krankheit die zum Tod geführt hat.
 
ich bin zwar ein duisburger aber durch meine vater h96 fan. ich war sehr traurig als ich von seinem tot hörte. was ich allerdings teilweise pervers fande war, wer plötzlich alles "traurig" war. zum beispiel merkel. die frau intererssiert sich kein bisschen für fussball und schickt dfann einen brief an frau enke. das macht die doch nur um in der öffentlichkeit gut da zustehen :$
auch das gesagt wird fußballer sollten zu ihren depressionen stehen ist gewagt. würde das einer machen, viele "fans" würden sich lustig machen wie bei deisler
hier ist ein beispiel http://www.wallstreet-online.de/diskussion/915497-1-10/psycho-basti-wieder-in-der-klapse
 
Blue-Master am 16.11.2009 16:22 schrieb:
ich bin zwar ein duisburger aber durch meine vater h96 fan. ich war sehr traurig als ich von seinem tot hörte. was ich allerdings teilweise pervers fande war, wer plötzlich alles "traurig" war. zum beispiel merkel. die frau intererssiert sich kein bisschen für fussball und schickt dfann einen brief an frau enke. das macht die doch nur um in der öffentlichkeit gut da zustehen :$
falsch. merkel ist bekennender fußballfan. cottbus. aber auch wenn sie keiner wär, ist doch klar, dass wenn so eine große persönlichkeit deutschalnds stirbt, sich die kanzlerin bei den angehörigen meldet.
das wäre bei einem haas auch nicht anders.
 
Robert sprach schon vor einem Jahr von Selbstmord
Vor einem Monat erschütterte der Tod von Robert Enke (32) Fußball-Deutschland. Der Torhüter von Hannover 96 warf sich in der Nähe seines Wohnortes Empede vor einen Regionalexpress.

Jetzt verrät sein bester Freund öffentlich: Enke sprach schon vor einem Jahr von Selbstmord!

Beim RTL-Jahresrückblick am Sonntagabend sagte Enkes ehemaliger Teamkollege Marco Villa (31) im Gespräch mit Moderator Günther Jauch (53): „Er hat mir gesagt, dass er sich mit dem Thema beschäftigt hat, aber sich auf dem Weg der Besserung befindet und es nicht mehr akut wäre. Das hat mich beruhigt.“

Das war beim WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Russland (2:1) im Oktober 2008. Enke und Villa saßen damals gemeinsam auf der Tribüne des Dortmunder Signal-Iduna-Parks.

Enke fehlte damals verletzt, hatte sich die Hand gebrochen. Sein Konkurrent René Adler spielte überragend.

Die Hoffnung, dass Enke an seinen Depressionen nicht zugrunde geht – sie erfüllte sich am Ende nicht.

Neben Villa redete bei Jauch auch Jörg Neblung über den Tod des Keepers. Der enge Freund und Berater Enkes: „Er war problemfrei in den fünf Jahren bis zum Sommer, als die Depressionen wieder ihren Anfang nahmen. Robert war depressions-, therapie- und medikamentenfrei, und er hat das Leben genossen und war auch sehr selbstbewusst in dieser Phase und lustig.“

Einmal schickte ihm Villa eine SMS mit dem Text eines Songs der Rockband „Die Toten Hosen“: „Steh auf, wenn du am Boden bist!“ Aber Enke antwortete nicht.

Villa: „Es war kein Warnsignal für mich. Ich wusste, dass er sich in einer schwierigen Situation befindet und dass es nicht einfach ist. Ich habe es mir nicht ausmalen können, dass es ein paar Tage später so ein Ende nimmt.“

Villa und Neblung – Enkes beste Freunde standen seiner Frau Teresa in den schweren Stunden ganz nah. Sie saßen bei der Trauerfeier neben ihr, stützten sie und sprachen ihr Mut zu.

Dass es überhaupt soweit kam, damit hatten sie überhaupt nicht gerechnet. Villa: „Robert hat das auch bewusst gemacht, um uns in Sicherheit zu wiegen.“

Neblung: „Er hatte schon vor dem Hamburg-Spiel entschieden, seinem Leiden ein Ende zu setzen. Wir hatten eine gewisse Sensibilität für die Situation. Er hat sich im Abschiedsbrief auch ausdrücklich für die Täuschung entschuldigt.“
Quelle: Bild.de

Weitere intime Informationen zum Enke-Selbstmord ;(
 
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