In Far Cry 3 erwartet euch neben einem Singleplayer-Modus auch ein Mehrspieler-Teil. Und genau diesen konnten wir uns bei den Entwicklern von Massive direkt im schwedischen Malmö anschauen. Während eines Hands-On-Tests konnten wir den Mehrspieler-Modus von Far Cry 3 erstmals unter die Lupe nehmen. Bevor wir uns aber selbst ins Getümmel stürzen können, präsentiert uns Massive eine Präsentation. Der wichtigste Fakt: Es gibt Teamplay in Far Cry 3. Im Kern präsentiert sich der Multiplayer-Modus des neuen Far Cry-Spiels traditionell. Gezeigt wurde uns der aus vielen anderen Spielen bekannte Domination-Modus.
In diesem Modus kämpfen zwei Teams (jeweils bis zu acht Personen) darum, möglichst viele Flaggen einzunehmen. Mit dabei, aber ebenfalls keine Revolution: die Loadouts mit frei konfigurierbaren Waffen, Perks und Gadgets. Die InGame-Währung ist hingegen neu. In Far Cry 3 sammelt ihr außerdem Erfahrungspunkte, mit denen ihr langfristig im Rang aufsteigt und neue Waffen sowie Extras freischaltet. Weitere Screenshots aus dem Multiplayer-Modus von Far Cry 3 findet ihr in unserer Galerie. Weitere Screenshots aus dem Multiplayer-Modus von Far Cry 3 findet ihr in unserer Galerie. Darüber hinaus sammelt ihr in einem Match Team-Support-Punkte, die ihr innerhalb einer Online-Partie gegen besondere Spezialwaffen eintauschen könnt. Die Punkte lassen sich unter anderem in preiswerte Radar-Scans investieren. Wer mag, hebt sich die gesammelten Punkte auf und gibt sie später, sofern genügend vorhanden sind, für eine Fass-Bombe aus - die wird von einem Helikopter abgeworfen. Der Clou: Diese Support-Punkte verdient ihr ausschließlich, indem ihr eurem Team helft. Ihr werdet also regelrecht bestochen, im Team zu agieren.
Neben Verteidigungen und Assists sorgt auch die Wiederbelebung gefallener Kameraden für Punkte auf dem Konto. Wer tödlich getroffen wurde, klammert sich durch Hämmern auf eine Taste für eine Weile an sein Leben. Allerdings könnt ihr euch auch dazu entscheiden, sofort aufzugeben. Ein guter Retter markiert seine Patienten, während er ihnen zur Hilfe eilt. "Ich komme ja schon! Halte durch!", drückt das aus. Die Markierungsfunktion funktioniert auch bei Gegnern. Ihr könnt eurem am also wenige Sekunden anzeigen, wo sich ein Gegner aufhält. Erledigt ein Spieler aus eurem Team den markierten Gegner, heimst ihr ebenfalls Support-Punkte für Far Cry 3 ein.
Die wahrscheinlich ungewöhnlichste Art, diese Punkte zu erhalten, ist der Kriegsschrei. Jeder Spieler beherrscht einen und kann ihn jederzeit ausrufen. Er bufft Teammitglieder in der Nähe, erhöht etwa deren Gesundheitsregeneration, ihre Maximalgesundheit oder Nachladegeschwindigkeit. Ihr stellt im Loadout-Menü ein, welchen Schrei ihr in die Schlacht führen wollen. Je mehr Mitspieler von einem Schrei aufgewertet werden, desto mehr Support-Punkte hagelt es für euch und desto näher rückt die nächste Spezialwaffe. Die Fähigkeit benötigt allerdings eine gehörige Aufladezeit. Daher sollte ihr Einsatz überlegt geschehen!
Dieser Fokus auf Teamwork ist spannend, doch beim Anspielen pfeifen wir zunächst drauf. Denn das hektische Geballer beschäftigt uns zunächst zur Genüge und sorgt für heitere Spielrunden. Jede der für unseren Besuch vorgefertigten Klassen hat eine bestimmte Rolle und die dazu passenden Waffen und Fertigkeiten im Gepäck. Da gibt es etwa den schnellen Rusher mit einer Schrotflinte im Gepäck oder einen Scharfschützen mit einem kuriosen Talent. Er kann erkennen wenn ihn ein Gegner ins Visier nimmt und von wo aus er beobachtet wird – eine weiße Einblendung ähnlich dem Treffer-Indikator zeigt ihm das an.
Die Waffen und das Bewegungssystem fühlen sich nach kurzer Eingewöhnungszeit ordentlich an. Der Spielverlauf ist hektisch, aber nicht überfordernd rasant. Unsere größten Erfolge erzielen wir, indem wir langsam vorgehen und überlegen, wie wir dem Gegnerteam in die Flanke fallen können. Als auffällig empfinden wir, dass sich schwer verletzte Spieler per Tastendruck heilen müssen, damit sich ihre Gesundheit wieder voll regeneriert. Dabei sind sie für einen Moment ungeschützt. Interessant ist auch, dass das Waffenhandling recht behäbig ist. Teils dauert es arg lang, die Zielvorrichtung anzuheben. Allerdings lässt sich das wohl bei selbst erstellten Klassen modifizieren. Ebenfalls interessant ist die Tatsache, dass es weder Squads, noch wählbare Spawn-Punkte gibt.
Nach einigen unterhaltsamen Spielminuten erleben wir einen regelrechten Aha-Moment: Trotz toller Leistungen und vieler Gegner-Abschüsse in Serie hat sich die Anzeige für unsere Spezialwaffen kaum gefüllt. Wir haben nämlich mieses Teamplay betrieben und deshalb kaum Support-Punkte verdient. Zeit für ein Experiment! In den folgenden Minuten machen wir es uns zum Ziel, möglichst gute Teamplayer zu sein. Wir versuchen so viele Wiederbelebungen wie möglich und buffen mit unserem Schrei möglichst gleich ganze Gruppen von Kameraden. Den Schrei hatten wir bis dahin übrigens schon längst vergessen, gehört diese Aktion doch überhaupt nicht ins Standardrepertoire eines Shooters. Und siehe da: Nun klingelt unsere Punkte-Kasse, nach und nach werden immer besser Spezialwaffen verfügbar. Wir probieren gleich eine aus, und zwar die spannendste: Das Psycho-Gas! Damit bringen die Entwickler das Element des Wahnsinns ins Spiel!
Im Multiplayer-Modus von Far Cry 3 ist auch ein sogenanntes Metaspiel enthalten. Damit schaltet ihr neue Waffen oder Extras frei. Im Multiplayer-Modus von Far Cry 3 ist auch ein sogenanntes Metaspiel enthalten. Damit schaltet ihr neue Waffen oder Extras frei. Das Psycho-Gas ist eine herrlich abgedrehte Spezialwaffe: Auf Knopfdruck lasst ihr über einem selbstgewählten Teil der Map eine Gasbombe abwerfen. Jeder Spieler, der mit diesem Gas in Kontakt kommt, wird wahnsinnig, kann Freund und Feind nicht mehr unterscheiden und riskiert, seine Kameraden umzulegen. Damit könnt ihr spielend leicht eine gegnerische Offensive lahmlegen oder euch einen Vorteil verschaffen, bevor euer Team einen Flaggenpunkt stürmt. Im Gespräch deuten die Entwickler an, dass diese Waffe nicht die einzige Spielerei mit der Psyche der Kämpfer ist. Wir sind gespannt, was da noch auf uns wartet.
Gespannt sind wir außerdem, ob das Entschlüsselungs-Metaspiel so unterhaltsam wird, wie es die Macher versprechen. Die Sache funktioniert folgendermaßen: Am Ende eines Matches erhaltet ihr unter Umständen eine verschlüsselte Datei. Dahinter verbirgt sich ein Gegenstand für euren Klasseneditor, eine Waffe etwa. Doch bevor ihr diesen Gegenstand erhaltet, muss er entschlüsselt werden. Und das dauert Stunden. Per Browser oder Smartphone-App könnt ihr den Status der Entschlüsselung verfolgen. Nach und nach werden mehr Infos enthüllt. Ihr erfahrt beispielsweise vorab: Das wird eine Schrotflinte. Freunde können das Entschlüsseln beschleunigen. Außerdem seid ihr angehalten, ungeliebte Waffen an eure Online-Freunde zu verschenken. Das erinnert uns stark an das Loot-System in einem Online-Rollenspiel. Witzig!