Ubisoft legt offenbar viel Wert auf die Meinung der Community, wenn es um die Entwicklung von Far Cry 3 geht. Keine schlechte Idee, wurde der zweite Teil doch teils scharf kritisiert. Der ehemalige Crative Director Clint Hockings, der inzwischen bei Lucas Arts tätig ist, stellte sich einst direkt nach dem Release von Far Cry 2 in den Foren der Kritik der Community. Dabei sind folgende Kritikpunkte besonders aufgefallen. Zum einen wurde bemängelt, dass es aufgrund der künstlichen Intelligenz nicht möglich ist, versteckt vorzugehen und die Gegner in Stealth-Manier auszuschalten. Außerdem wurde das endlose Respawnen bemängelt, das sich scheinbar stark auf das Realtitätsgefühl auswirkt. Hockings argumentiert zwar, dass dies nur gut gemeint gewesen wäre, damit die Welt nicht irgendwann komplett menschenleer und öde wird, beugte sich aber nach den vielen Gegenstimmen der Community und räumte ein, dass es sicherlich bessere Lösungsmöglichkeiten gibt. Zudem wurden die gegnerüberlaufenden Checkpoints bemängelt, genauso wie Gegner die nach etlichen erfolgreichen Treffern immer noch nicht das Zeitliche gesegnet haben. Weiterhin wurde kritisiert, dass Waffen mitten im Gefecht unbrauchbar werden können und das Charaktere die einem eigentlich freundlich gegenüberstehen, dennoch feindselig wirken.
Nichtsdestotrotz sieht der Far-Cry-3-Producer Dan Hay Far Cry 2 als fantastisches Spiel, sowie als gute Grundlage für die Entwicklung von Far Cry 3. Dennoch möchte er genau an diesen Kritikpunkten ansetzen und sie mit mit seinem Entwicklerteam ausbessern.
Dies soll verwirklicht werden, indem man zunächst einen Schritt zurück geht - weg von der brutalen Welt geht, in der man keine fünf Meter gehen kann ohne über den Haufen geschossen zu werden. Der Spieler soll frei darüber entscheiden können wann er sich der Action zuwendet. Eine wichtige Stütze auf dem Weg zu diesem Ziel bildet das neue Stealth-System. Die KI wurde dahingehend verändert, dass es nun wesentlich besser möglich ist, sich zu verstecken und Lager zu infiltrieren. Dabei habe man sich bei der Umsetzung am Genre-Primus Splinter Cell orientiert. Außerdem wurde das Waffensystem überarbeitet: Findet man nun eine Waffe und möchte sie abfeuern, so wird man erfolgreich sein, verspricht Hay. Folglich werden diese nicht mehr mitten im Kampf unbrauchbar und zudem wurde die Durchschlagskraft verbessert, sodass Gegner nun weniger Schüsse benötigt werden.
Dennoch werden auch viele positive Aspekte von Far Cry 2 in dem Nachfolger ihr Erbe antreten. Beispielsweise wird es ein HUD ebensowenig geben, wie Tooltips die einem wichtige Gegenstände anzeigen. Alles in Allem verspricht Hay dem Spieler eine lebendige Welt. Man wird Bewohner erleben, die ihrem Alltag nachgehen, um zu überleben. Ebenso wird man Zeuge von Kämpfen, Crashes und vielem Mehr. Weiterhin sollen sich Aufträge nicht ständig nur ums Kämpfen drehen, sondern auch andere Aspekte berücksichtigen. Hay verspricht sehr viel. Ein Spiel mit extremer realitätsnähe und dies soll vor allem durch Berücksichtigung der Kritikpunkte der Community erreicht werden.
Hintergrund: Far Cry 3
Ubisoft kündigte während seiner Pressekonferenz auf der Electronic Entertainment Expo (E3) Far Cry 3 an. Die Entwicklung von Far Cry 3 hat Ubisoft Montréal übernommen, mit Unterstützung durch Ubisoft Shanghai und Massive Entertainment. Far Cry 3 wird 2012 für den PC, die PS3 und die Xbox 360 erscheinen. In Far Cry 3 übernimmt der Spieler die Rolle von Jason Brody, einem Mann der sich alleine am Rand der Welt wiederfindet, gestrandet auf einer mysteriösen Tropeninsel. In diesem primitiven Paradies, wo Gesetzlosigkeit und Gewalt die einzigen Konstanten sind, entscheidet der Spieler, wie sich die Geschichte entwickelt. Angefangen von den Kämpfen, die er eingeht, bis hin zu den Feinden und Verbündeten, die er sich auf seinem Weg macht. Als Jason Brody muss sich der Spieler auf seinen Weg durch das Eiland schießen, schleichen, sprengen und hacken, während er auf eine Welt stößt, die jeglichen Sinn für Gut und Böse verloren hat.