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Der Politik-Thread

Wenn man bedenkt, dass die Grünen unter anderem durch die 68er Bewegung und die späteren Studentenproteste der 70er entstanden sind, finde ich kann man einen Vergleich zur AfD und PEGIDA ziehen. Der vielleicht bekannteste Grünen-Politiker Joschka Fischer hat beispielsweise zu dieser Zeit einen Polizisten verprügelt. Trotzdem wurde er danach Außenminister sowie Vizekanzler und heute Lobbyist für Siemens, BMW, RWE oder OMV. Einige Gründer der Grünen waren durchaus Revoluzzer und würden heute als Extremisten bezeichnet werden.

Am Samstag war in der Augsburger Allgemeinen auch eine schöne Reportage zum Thema "Politsche Richtungen und sind sie noch aktuell?" (sinngemäß), die die These aufwarf, ob unser derzeitiges Bild von Politik mit ihren Strömungen links - rechts oder liberal - konservativ noch zeitgemäß sind oder verkrustete Vorstellungen. Darüber kann man durchaus diskutieren, insbesondere vom Wandel der Gesellschaft zu einer digitalen und Informationsgesellschaft.

Auch die Meinungen im Internet, dass 50% der Österreicher rechtsextreme Neonazis sind, kann ich nicht teilen. Darunter sind sicherlich zahlreiche Protestwähler die von den etablierten Parteien abgewandert sind und ihnen einfach nur einen Denkzettel verpassen wollen.
Deshalb halte ich mittlerweile auch einen politischen Dialog mit rechtspopulistischen Parteien wie eben der AfD dringend notwendig, denn je länger man sie weiter ignoriert, desto stärker werden. Bin deshalb mehr denn je gespannt, wie sich die AfD entwickeln wird, denn am Anfang als Kritiker des Euros haben sie durchaus gute Punkte gehabt, sich jetzt weiterentwickelt und insbesondere wenn nach der Bundestagswahl 2017 sogar sechs Parteien im Bundestag vertreten sein werden, wird man sehen ob sie mehr als eine Protestpartei ist.
 
denn am Anfang als Kritiker des Euros haben sie durchaus gute Punkte gehabt, sich jetzt weiterentwickelt

ja, aber in die falsche Richtung

während sie Anfangs noch belächelt wurden (ähnlich wie die Piraten) sind sie jetzt meiner Meinung nach schon fast etwas "gefährlich" und sollten unter keinen Umständen an mehr Macht kommen, wenn sie erstmal irgendwo mitregieren sollten und wenn nur als Koalitionspartner in einem der Bundesländer, sieht es dort wahrscheinlich sehr düster aus.
 
Auch die Meinungen im Internet, dass 50% der Österreicher rechtsextreme Neonazis sind, kann ich nicht teilen. Darunter sind sicherlich zahlreiche Protestwähler die von den etablierten Parteien abgewandert sind und ihnen einfach nur einen Denkzettel verpassen wollen.

Diese Meinung habe ich auch.

Problematisch im Punkt Denkzettel wird es aber eben, wenn jeder, der das vor hat und eben gerade eine naziangehauchte Partei wählt denkt, dass er damit in der Minderheit ist und es eben nicht dazu kommt, dass so eine Partei allein an die Macht kommt.
Und das kann auch ins Auge gehen.

Ich könnte mir vorstellen, dass bei den 50% - Wählern für Herrn Hofer nach der Auszählung ein großer Teil schon etwas erschrocken war und er eben hätte auch die Wahl gewinnen können, was der eine oder andere eigentlich gar nicht wollte.

Von daher mache ich mir schon so meine Gedanken, warum man nicht eine andere Partei wählt, wenn man den bisherigen etablierten Parteien eben nicht mehr vertraut und verhindern möchte, dass sie nicht immer nur an die Macht kommen.
Muß es da immer rechtsextreme Parteien bzw.Personen sein, wenn es um Denkzettel geht?
Das beziehe ich jetzt nicht nur auf Österreich, gilt auch für Deutschland.

Ich kann mir nicht vorstellen, das ältere Leute, die selbst noch den 2.Weltkrieg erlebt haben oder wenigstens die Nachkriegszeit mitgemacht haben, eine Nazipartei ernsthaft wählt.
Genauso wenig kann ich mir das nicht vorstellen, dass das jüngere Generationen tun, es wurde bestimmt im Schulunterricht über die Nazizeit aufgeklärt - ich gehe mal davon aus.

Jeder wahlberechtigte Bürger, ganz gleich in welchem Land er lebt, sollte da schon sein Hirn einsetzen und nicht so leichtfertig ein "Kreuzchen" machen :B und sich vor allen Dingen ernsthaft mit Parteiprogrammen beschäftigen, bevor er an die Wahlurne tritt.

Und wenn man mit der Politik einer Partei nach deren Wahl nicht (mehr) einverstanden ist, gibt es andere Möglichkeiten, als sich einer Nazipartei anzuschließen - dazu gibt es die gewählten Volksvertreter, die die Meinung der Bürger erhören und handeln..- so sollte es zumindest sein, aber die Realität sieht leider anders aus und das sollte Politiker langsam mal zum Aufwachen bringen, gerade wegen den Denkzetteln verpassen - so dumm sind sie ja nun wirklich nicht, um das zu erkennen.
Von daher sollte die 50% - Wahl des Herrn Hofer ein Signal sein für alle Länder in Europa, denn es geht weit über die Landesgrenze hinaus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Protest-Wähler halte ich ja für ziemlich "dumme" Wähler.
Denn wer aus Protest Pest oder Kollera seine Stimme gibt, dem ist nicht zu helfen.

Nichtwählen ist logischerweise auch nicht so helle, da sollte man dann eher einen ungültigen Wahlschein abgeben, da dadurch zumindest die Wahlbeteiligung höher bleibt und damit auch die Stimmgrenze die Partei X erreichen muss steigt
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn ich Österreicher wäre, würde ich mich wohl nicht mehr wirklich wohl im Land fühlen. Stell es mir scheiße vor durch die Straßen zu gehen und zu wissen dass statistisch gut jeder 2. der an mir vorbeigeht so ein brauner Heini ist.
Weil ja natürlich jeder ein Nazi ist. Wo haben die 3 Mille sich all die Jahre versteckt? :o

Es ist immer leicht aus dem Ausland alles nach links und rechts zu rücken anstatt mal zwischen den Zeilen zu lesen.

Wenn ich gestern wieder gelesen hab was die AFD wieder veranstaltet hat, da ist die FPÖ ja Meilenweit weg davon.
 
Man wählt ja als Protestwähler nicht aus Spaß, sondern einfach, dass die Regierung einen Denkzettel verpasst bekommt. SPÖ und ÖVP haben ausgediehnt. Mit den Personen an der Spitze ist der Bürger (selbstverständlich) nicht zufrieden. Der Wähler möchte dieses altgewordene politische System kippen und wieder Schwarz/Blau zurück. Hat ja objektiv betrachtet auch gut funktioniert. Es werden halt nur die Schattenseiten von damals verdrängt wie etwa der Eurofighter-Deal, die Korruptionsaffären. Trotzdem wirtschaftlich ist es Österreich damals besser gegangen und Reformen waren effektiver. Nur diese Schattenseiten scheint der Bürger mittlerweile verdrängt zu haben oder hofft zumindest, dass die heutigen Personen anders sind als die damaligen.

Es bringt ohnehin nichts die Blauen, egal im welchen Land, schlecht zu machen. FPÖ wird 2018 (oder gar schon früher) mit ÖVP regieren. Das kann man nicht abwenden. Vor allem nicht nach dieser Wahl-Farce. Hofer konnte eigentlich mehr Wähler mobilisieren. Van der Bellen hat die Wahl nur gewonnen, weil SPÖ, ÖVP, Griss und diverese Künstler Wahlempfehlungen für VdB abgegeben haben. So stelle ich mir keine "Protestwahl" vor.

Vielleicht tut es auch der SPÖ wieder einmal gut in Opposition zu gehen. So kann sie auch ihr Image etwas aufbessern.

Nur die anderen Länder werden sich jetzt selbst ansehen. Der Rechtsruck ist nicht aufzuhalten. Auch in Deutschland nicht. Selbst die Merkel hat in der eigenen Partei einen hohen Druck und ich glaube, dass sie als Bundeskanzlerin einen ähnlichen politischen Tod erleiden wird wie Faymann. Vielleicht nicht gerade während der Amtsperiode, aber bei den nächsten Bundestagswahlen könnte sie eine Wahlschlappe erleiden. Das wird dann auch ihr politisches Ende, obwohl die deutschen Wähler eher noch an die CDU festhalten als die Österreicher an die SPÖ bzw ÖVP.

Foxioldi schrieb:
Ich könnte mir vorstellen, dass bei den 50% - Wählern für Herrn Hofer nach der Auszählung ein großer Teil schon etwas erschrocken war und er eben hätte auch die Wahl gewinnen können, was der eine oder andere eigentlich gar nicht wollte.
Das ist das Amt des Bundespräsidenten. Das Wichtigste ist, dass er Österreich nach Außen hin gut vertritt. Sobal VdB das erste Mal nach Deutschland kommt, werden die Deutschen sagen, was das für eine alte, steife Leiche ist. ;-D Keine Mimik, keine Gestik, verfaulte Zähne. Selbst der Gauck wirkt frischer, obwohl er sogar glaube ich älter ist. Was wäre die Alternative gewesen? Ein Hofer, der auf den ersten Blick freundlich wirkt, aber den Gegenüber mit schlagkräftigen Argumenten in ruhiger Weise zur Verlegenheit bringen kann. Hofer ist weniger diplomatisch.

Heinz Fischer (SPÖ) war ein sehr guter Präsident. Er ist immer mit einer Wirtschaftsdelegation zu anderen Ländern gereist und hat die wirtschaftlichen Beziehungen gepflegt. Er war zwar auch eher sehr ruhig, aber er hatte Auftreten und Klasse.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn man bedenkt, dass die Grünen unter anderem durch die 68er Bewegung und die späteren Studentenproteste der 70er entstanden sind, finde ich kann man einen Vergleich zur AfD und PEGIDA ziehen. Der vielleicht bekannteste Grünen-Politiker Joschka Fischer hat beispielsweise zu dieser Zeit einen Polizisten verprügelt. Trotzdem wurde er danach Außenminister sowie Vizekanzler und heute Lobbyist für Siemens, BMW, RWE oder OMV. Einige Gründer der Grünen waren durchaus Revoluzzer und würden heute als Extremisten bezeichnet werden.
Vor dem Gesetzt sind wir alle gleich wenn wir Scheiße bauen, das hat mit der politischen Einstellung nichts zutun. Trotzdem hat jeder das Recht sein Leben in die richtige Bahn zu lenken, und etwas aus sich zu machen. Auch die Petry kann das, da sehe ich kein Problem drin. Inwiefern hilft uns das aber, die verschiedenen Parteien differenziert zu betrachten? Das ist doch eher der Versuch alles über einen Kamm zu schären. Wir müssen doch deren Programme durchleuchten, und da gibt es gravierende Unterschiede. Unterschiede die für mich persönlich, den 08/15 Bürger, die Rechten als eine Gefahr betrachten lassen.

Ich denke zudem nicht, dass wir heutzutage anfangen sollen, die politische Landschaft anders zu betrachten. (und vielleicht einiges lockerer sehen sollten ) Das behaupten momentan eh nur Menschen, die vom Rechtsruck profitieren wollen. Die auf diesen "Hypetrain" aufspringen wollen, und ein Stück vom Kuchen abhaben wollen. (CDU/CSU zb., oder diverse Medien)
Ich bin eher der Meinung dass es wieder an der Zeit ist, die Menschen aufzuklären. Denn ich habe eher den Eindruck dass Europa sich langsam zurück entwickelt.
In den 60ern/70ern, sind die Menschen auf die Strasse gegangen, um die Welt positiv zu verändern. Für Gleichberechtigung und Toleranz, gegen Krieg und Großkonzerne. Und Heute wird das alles mit Füßen getreten. Plötzlich sollen wir dies alles über den Haufen werfen, und Hass salonfähig machen. (und konsrevativ werden, altmodisch denken)
Und an dieser Stelle gibt es eben einen essentiellen Unterschied zwischen den heutigen linken und rechten Lagern, und in den Programmen der verschiedenen Parteien. Es ist wohl ein Unterschied ob ich für eine menschfreudliche Politik stehe (und diese von mir aus radikal vertrete), oder ob ich für eine menschfeindliche Politik stehe. Und mir erschließt sich einfach nicht, warum man dies stehts einfach so ausblendet.
Europa ist einen langen und harten Weg bis hierhin gegangen, sollen wir das alles über den Haufen werfen? Mit den ewig Gestrigen wird es weder Toleranz noch Frieden geben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Protest-Wähler halte ich ja für ziemlich "dumme" Wähler.

Ich gebe dir recht, beschränke aber das "dumm" auf die Wahl von Rechtsextremen oder generell extreme politische Richtungen.

Es gibt nun wahrlich genug andere Parteien,die man wählen kann die nicht in Richtung Nazi gehen.

Ist immer noch besser, so einer kleinen, unbedeutenden Partei und/oder Vertreter solcher Parteien seine Stimme zu geben, als z.B. der AfD oder NPD oder eben gar nicht wählen zu gehen.

Und da kann man froh sein, dass die Österreicher hier mit knapper Mehrheit richtig gewählt hat, selbst wenn es zum größten Teil eben auch Protestwähler waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was bringt denn bitte Protestwählen, wenn man sich damit selbst ins Bein schießt? Das beste Beispiel ist doch immernoch das Programm der AfD. Das ist für niemandem gut, zumindest nicht für den kleinen Mann. Alles was Deutschland (und Europa) sich aufgebaut hat wird mit Füßen getreten, und das nur aus Angst vor dem Rest der Welt. %)
 
Das ist das Amt des Bundespräsidenten. Das Wichtigste ist, dass er Österreich nach Außen hin gut vertritt. Sobal VdB das erste Mal nach Deutschland kommt, werden die Deutschen sagen, was das für eine alte, steife Leiche ist. ;-D Keine Mimik, keine Gestik, verfaulte Zähne. Selbst der Gauck wirkt frischer, obwohl er sogar glaube ich älter ist. Was wäre die Alternative gewesen? Ein Hofer, der auf den ersten Blick freundlich wirkt, aber den Gegenüber mit schlagkräftigen Argumenten in ruhiger Weise zur Verlegenheit bringen kann. Hofer ist weniger diplomatisch.

Ja, da gebe ich dir recht.

Und gerade die mitunter extreme Freundlichkeit nach außen besitzt die Mehrheit von Politikern, die extremen Rechtsdrall haben, das ist ja die beste Waffe, um andere auszustechen.
Zum Glück hat sich die Mehrheit nicht für Hofer entschieden, ganz egal jetzt, wie alt da einer ist, der gewählt wurde.

Weil gerade "alt" fällt, es sollten weitaus mehr jüngere zur Wahl aufgestellt werden, die mitunter viel besser die Realität einschätzen und die sich dann ältere, politisch erfahrene bzw.die reine Lebenserfahrung mitbringen, zur Unterstützung holen sollten nach einer eventuellen Wahl - alt und jung gemeinsam kann auf politischer Ebene ein großer Vorteil sein.
Jeder kann von jedem noch lernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, da gebe ich dir recht.

Und gerade die mitunter extreme Freundlichkeit nach außen besitzt die Mehrheit von Politikern, die extremen Rechtsdrall haben, das ist ja die beste Waffe, um andere auszustechen.
Zum Glück hat sich die Mehrheit nicht für Hofer entschieden, ganz egal jetzt, wie alt da einer ist, der gewählt wurde.

Weil gerade "alt" fällt, es sollten weitaus mehr jüngere zur Wahl aufgestellt werden, die mitunter viel besser die Realität einschätzen und die sich dann ältere, politisch erfahrene bzw.die reine Lebenserfahrung mitbringen, zur Unterstützung holen sollten nach einer eventuellen Wahl - alt und jung gemeinsam kann auf politischer Ebene ein großer Vorteil sein.
Jeder kann von jedem noch lernen.

Allgemein habe ich den Eindruck, dass gerade der Drang nach Macht und Reichtum auch auf politischer Ebene immer mehr Einzug hält und jeglicher Menschenverstand ausgeblendet wird.
Das war nicht die Linie der Politiker, die nach dem Krieg versucht haben, ein Land mit Menschlich - und Gerechtigkeit aufzubauen - die würden jetzt alle aus ihren Gräbern springen, wenn sie das alles so mitkriegen würden, dafür haben sie nicht gekämpft - hauptsächlich die SPD ist von ihrem Kurs schon weit abgekommen.

Entschuldigung, irgendwas ist jetzt quer gelaufen, wollte nur was hinzufügen und nichts "neues" aufmachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man wählt ja als Protestwähler nicht aus Spaß, sondern einfach, dass die Regierung einen Denkzettel verpasst bekommt. SPÖ und ÖVP haben ausgediehnt. Mit den Personen an der Spitze ist der Bürger (selbstverständlich) nicht zufrieden.

Hört sich fast so an, wie bei uns in Deutschland.

Vor dem Gesetzt sind wir alle gleich wenn wir Scheiße bauen, das hat mit der politischen Einstellung nichts zutun. Trotzdem hat jeder das Recht sein Leben in die richtige Bahn zu lenken, und etwas aus sich zu machen. Auch die Petry kann das, da sehe ich kein Problem drin. Inwiefern hilft uns das aber, die verschiedenen Parteien differenziert zu betrachten?

Mir geht es darum, dass die AfD als rechtsextrem und Partei der Neonazis verschrien wird, aber wenn man sich mal andere Parteien ansieht, dann waren diese zur ihrer Gründungszeit auch nicht besser. Heute werden die Grünen als Volkspartei angesehen, warum kann das die AfD nicht auch in 20, 30 Jahren sein?

den 08/15 Bürger

Was soll bitte der 08/15-Bürger sein? Verheiratet, zwei Kinder, in Arbeit und kleine Eigentumswohnung? Verheiratet, arbeitlos? Single, keine Kinder, Karrieremensch und wohlhabend? Vor allem was soll der 08/15 Bürger deiner Meinung nach wählen? Habe nämlich eher die Ansicht, dass dieser "08/15-Bürger", der freundliche Mann von nebenan, eher die AfD wählen würde.

Ich denke zudem nicht, dass wir heutzutage anfangen sollen, die politische Landschaft anders zu betrachten. (und vielleicht einiges lockerer sehen sollten ) Das behaupten momentan eh nur Menschen, die vom Rechtsruck profitieren wollen. Die auf diesen "Hypetrain" aufspringen wollen, und ein Stück vom Kuchen abhaben wollen. (CDU/CSU zb., oder diverse Medien)
Ich bin eher der Meinung dass es wieder an der Zeit ist, die Menschen aufzuklären. Denn ich habe eher den Eindruck dass Europa sich langsam zurück entwickelt.
In den 60ern/70ern, sind die Menschen auf die Strasse gegangen, um die Welt positiv zu verändern. Für Gleichberechtigung und Toleranz, gegen Krieg und Großkonzerne. Und Heute wird das alles mit Füßen getreten. Plötzlich sollen wir dies alles über den Haufen werfen, und Hass salonfähig machen. (und konsrevativ werden, altmodisch denken)

Gesellschaftliche und politische Anschauungsweisen bedarfen aber schon immer einer Überarbeitung, vor allem aufgrund des stetigen Wandels der Gesellschaft und ihres Wohlstandes. Jahrhundertelang war die Monarchie mit dem Lehewesen die Staatsform in Deutschland oder Frankreich, die halt aufgrund des Wandels der Gesellschaft im Zuge der Aufklärung ausgedient hat. Irgendwann kam dann das Kaiserreich mit der Kaiserverehrung, die Heinrich Mann in seinem Werk Der Untertan sehr detailliert beschrieben hat und als Schablone für das Dritte Reich angesehen wird. Zur damaligen Zeit gab es noch keine linken oder rechten Parteien im politischen Spektrum, diese sind erst nach dem Ersten Weltkrieg entstanden, nachdem diese Strömungen in der Gesellschaft beispielsweise mit der Arbeiterbewegung schon angekommen sind.

Genau so eine Situation kann man derzeit auch wieder beobachten. Sogenannte Rechtspopulisten schießen europaweit wie Pilze aus dem Boden, formieren sich zu Parteien und ziehen in Parlamente ein. Dazu kann man sich auch mal unsere deutschen, alten Parteien ansehen. Ich habe schon von der deutschen Einheitspartei CDUCSUFDPSPDGRÜNE gelesen und so abwegig ist das gar nicht mehr. Vom Parteiprogramm nehmen sich diese nicht mehr viel, wie soll man also noch zwischen ihnen differenzieren?

Aufklärung schön und gut, aber man befindet sich eben permanent in einem Wandel der Gesellschaft und wenn Europa wirklich einen Schritt zurückgehen sollte, dann ist das eben so. Gegen diesen Wandel kann man nichts machen, außer auszuwandern, wenn einem diese Entwicklung nicht gefällt, wie es schon mehrmals der Fall war. Was willst du dagegen machen, wenn die Gesellschaft die Errungenschaften der 60er und 70er nicht mehr möchte, sondern ein anderes Bild? Immerhin wird wieder auf die Straße gegangen und zwar aus den gleichen Gründen, nämlich der Unzufriedenheit der Bürger. Was sich jedoch geändert hat, ist das Ziel.


Und an dieser Stelle gibt es eben einen essentiellen Unterschied zwischen den heutigen linken und rechten Lagern, und in den Programmen der verschiedenen Parteien. Es ist wohl ein Unterschied ob ich für eine menschfreudliche Politik stehe (und diese von mir aus radikal vertrete), oder ob ich für eine menschfeindliche Politik stehe. Und mir erschließt sich einfach nicht, warum man dies stehts einfach so ausblendet.

Überspitzt gesagt also, Linksextremismus ist gut, weil er für eine menschenfreundliche Politk steht, aber Rechtsextremismus ist scheiße, weil der für eine menschenfeindliche Politik steht. Wo soll also der Unterschied sein, ob ein Neonazi einen Polizisten verprügelt oder ein autonomer Linker dies tut? Genau das ist doch eine Kernproblematik der ganzen Diskussion. Du heißt also eine extreme Denkweise (zumindest du darf sie laut dir radikal vertreten werden gut) gut, aber die andere diffamierst du, obwohl sie diese auf die gleiche Art und Weise durchsetzen wollen. Wenn ich jetzt das ganze noch weiter treibe, dann lehnst du Gewalt gegen Ausländer ab und verabscheust diese gar, aber wenn sie sich gegen Konzerne richtet, dann ist es in Ordnung.

Wie gut Rechts- oder Linksextremismus funktioniert haben, hat man an zahlreichen historischen Beispielen gesehen.

Europa ist einen langen und harten Weg bis hierhin gegangen, sollen wir das alles über den Haufen werfen? Mit den ewig Gestrigen wird es weder Toleranz noch Frieden geben.

Es gab noch nie weltweiten Frieden und Europa hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg doch sehr gut gefangen und eine so lange Friendesphase wie aktuell hatten wir in Mitteleuropa noch nie. Deshalb finde ich es nach wie vor wichtiger, dass man zuerst auf sich selbst sieht und seine eigenen Leute zumindest schützt, bevor man den Weltretter spielen kann.
 
Was bringt denn bitte Protestwählen, wenn man sich damit selbst ins Bein schießt? Das beste Beispiel ist doch immernoch das Programm der AfD. Das ist für niemandem gut, zumindest nicht für den kleinen Mann. Alles was Deutschland (und Europa) sich aufgebaut hat wird mit Füßen getreten, und das nur aus Angst vor dem Rest der Welt. %)

absolut, eine aufsteigende AfD ist keine Alternative sondern vielmehr der Abgrund für Deutschland in den man unter keinen Umständen stürzen möchte oder der Alptraum für Deutschland aus dem man erwachen möchte.

Die AfD dürfte die gefährlichste Partei seit der Nachkriegszeit, denn anders als der andere braune Mob (NPD, Reps) hat die AfD leider eine Menge Unterstützer, speziell im Osten der Republik. Alleine der Pegida-Mob schon.

Eine mächtige AfD im bundesdeutschen Parlament ist absolut nicht erstrebenswert.
 
Was soll bitte der 08/15-Bürger sein?
Handwerker, verheiratet, 1,5 Kinder... Sozialschwache und alles ab Mitte und runter. Sowas. %)


Gesellschaftliche und politische Anschauungsweisen bedarfen aber schon immer einer Überarbeitung...
Diesen Text find ich gut.




Überspitzt gesagt also, Linksextremismus ist gut, weil er für eine menschenfreundliche Politk steht, aber Rechtsextremismus ist scheiße, weil der für eine menschenfeindliche Politik steht. Wo soll also der Unterschied sein, ob ein Neonazi einen Polizisten verprügelt oder ein autonomer Linker dies tut? Genau das ist doch eine Kernproblematik der ganzen Diskussion. Du heißt also eine extreme Denkweise (zumindest du darf sie laut dir radikal vertreten werden gut) gut, aber die andere diffamierst du, obwohl sie diese auf die gleiche Art und Weise durchsetzen wollen. Wenn ich jetzt das ganze noch weiter treibe, dann lehnst du Gewalt gegen Ausländer ab und verabscheust diese gar, aber wenn sie sich gegen Konzerne richtet, dann ist es in Ordnung.
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In dem Fall ging es mir vor allem um die politische Landschaft, und den Vergleich zwischen die Linke und der AfD zb. Ich bin nicht der Meinung dass man die Linke als Linksextrem ansehen kann, das selbe sehe ich auch in Bezug auf die Grünen. Zudem wüsste ich nicht , inwiefern diese Parteien menschenfeidliches von sich geben. Wir haben keinen politischen Linksextremismus in Deutschland. %)
Rechtsextremismus dagegen existiert weiter, und ist mit der NPD und der AfD sehr gut vertreten.

Ehrlich betrachtet, trifft das was du schreibst, praktisch auf mich zu, ja. Hängt davon ab welche Konzerne du meinst. Irgendwelche die in der Antarktis nach Öl bohren wollen, oder Fracking betreiben, Umwelt und Menschen bedrohen, Tiere misshandeln, Menschen ausbeuten? Ja, bin radikal dagegen. Und ich bin überzeugter Antinationalist/Antifaschist. :]
 
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Weil ja natürlich jeder ein Nazi ist. Wo haben die 3 Mille sich all die Jahre versteckt? :o

Es ist immer leicht aus dem Ausland alles nach links und rechts zu rücken anstatt mal zwischen den Zeilen zu lesen.

Wenn ich gestern wieder gelesen hab was die AFD wieder veranstaltet hat, da ist die FPÖ ja Meilenweit weg davon.

Gut es sind sicher jetzt nicht alle davon knallharte Nazis aber zum Teil sympathisiert man dann doch mit ihren Ansichten und das was ich persönlich von der FPÖ gesehen und gehört habe (durch Freunde die jetzt schon einige Jahre in Österreich studieren oder auch durch Demon) ist das auch einfach nur ein brauner Haufen.
Vor allem die ganzen Aktionen von Strache (Rap Videos z.B.) da zieht sich bei mir einfach alles zusammen.

Jedenfalls verstehe ich Protestwähler auch nicht. Vor allem nicht wenn man aus Protest rechts wählt. Ich geh doch auch nicht zur Krebsprophylaxe nach Fukushima.
 
Eine mächtige AfD im bundesdeutschen Parlament ist absolut nicht erstrebenswert.
Ich finde gerade bei solchen Wahlen sieht man am besten wie unzufrieden oder wie schlecht es dem Volk tatsächlich geht. Da nützen dann auch nichts die niedrigen Arbeitslosenzahlen, die in Deutschland ohnehin ziemlich karschiert werden. Aber nicht nur in Deutschland, sondern eigentlich fast in jedem Land. Es gibt Befürworer der deutschen Regierung, es gibt Menschen die unzufrieden damit sind und es gibt Menschen die nicht nur unzufrieden damit sind, sondern denen es auch noch schlecht geht.

Was sollen diese Menschen tun? Weiß wählen? Ich habe jetzt zum ersten Mal Weiß gewählt. Bin aber völlig überhört worden und werde auch weiterhin völlig überhört. Gestern hat der Innenminisert nur mal kurz erwähnt, dass knapp 120.000 Stimmen ungültig waren. Wenn man Weiß wählt, dann wird man nicht erhört. Nur nicht zur Wahl zu gehen, finde ich auch nicht richtig, weil es doch eine gewisse moralische Pflicht ist. Es gibt viele Länder in denen eine faire Wahl überhaupt nicht möglich ist oder nicht einmal das Recht zu wählen besteht.

So was bleibt an Alternativen? Wer Weiß wählt wird ignoriert. Also bleibt nicht mehr viel übrig. Zum Glück war das in Österreich "nur" die Bundespräsidentenwahl. Man kann das im Hinblick auch auf andere Regierungen als Warnschuss betrachten. Ein gemeinsames Europa funktioniert mit Extremismus nicht. Aber ein gemeinsames Europa funktioniert auch nicht, wenn es in den vereinzelten Ländern soziale Ungleichheit herrscht.

Wie gesagt eine Wahl macht erst deutlich wie zufrieden/unzufrieden man ist und wie gut/schlecht es einem geht.

Ankylo schrieb:
Es gab noch nie weltweiten Frieden und Europa hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg doch sehr gut gefangen und eine so lange Friendesphase wie aktuell hatten wir in Mitteleuropa noch nie. Deshalb finde ich es nach wie vor wichtiger, dass man zuerst auf sich selbst sieht und seine eigenen Leute zumindest schützt, bevor man den Weltretter spielen kann.
Sehe ich genauso so.
 
Jedenfalls verstehe ich Protestwähler auch nicht. Vor allem nicht wenn man aus Protest rechts wählt.

Gegen TTIP, kritisch gegen die EU, geregelte Einwanderung und Ausweisung von kriminellen Asylwerbern.
Das sind die Punkte mit denen die FPÖ Wähler gewinnt und das wollen die Leute hören.

Über Straches Rap brauchen wir nicht zu diskutieren, ich mag in btw. auch nicht.

Ich finde es halt seltsam dass die FPÖ der AFD gleichgestellt wird (ich sag nur die Grenze muss mit Waffengewalt beschützt werden) wenn sie eigentlich mit ganz anderen Themen punktet.
Gerade das Thema TTIP wird bei uns am Land heiss diskutiert.

Aber ich fange hier nicht zum politisieren an, ich habe FPÖ gewählt, 12 Jahre vorher immer ÖVP und bin jetzt sicher nicht ausländerfeindlich oder rechtsradikal.

Die Regierungsparteien haben einfach jahrelang geschlafen und die FPÖ hat den richtigen Zeitpunkt erkannt, auch mit jungen dynamischen Politikern.
Wenn ich mir die alte Garde der SPÖ und ÖVP ansehe, gerade bei der Präsidentenwahl... :$

Aber auch da ist Besserung in Sicht, siehe Sebastian Kurz den ich sehr achte oder jetzt Kanzler Kern, der einen sehr guten Eindruck macht.
Vielleicht können die ja das Ruder rumreissen.
 
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