Was sagt ihr eigentlich zur der Lage in den USA? Wieviele Schwarze müssen noch getötet werden, bis es endlich Konsequenzen und ein Umdenken gibt?
Es wird kein Umdenken stattfinden, auch wenn die weiße Schicht über kurz oder lang in der Summe der anderen (Afro-Amerikaner, Lateinamerikaner, Asiasten, Karibik) überholt werden wird oder dies sogar schon ist. Dafür ist die Gesellschaft zu rassistisch geprägt und auch generell nicht offen. Man sieht es in der NFL, in der über 70% der Spieler Schwarze sind. Trotzdem wird sie von weißen alten Männern bestimmt.
Vor allem ist es ein Bild mit Symbolcharakter. Ein weißer Mann bringt einen Schwarzen zum ersticken, indem er sich auf seinen Hals kniet. Viel erniedrigender geht es nicht mehr.
Vielleicht mag das Opfer eine Straftat begangen haben, das weiß ich nicht, und war daher zu verhaften, aber da stehen vier Officer rum. Wenn es die nicht schaffen ihn unter Kontrolle zu halten, dann sollten sie vielleicht mal über ihren Job nachdenken. So verhaftet und vor allem behandelt man keinen Menschen. Aber Polizeigewalt, und auch Gewalt generell, ist leider ein riesengroßes Thema in den USA.
Das könnte das einzig "gute" an Corona sein, wenn die Amis aufgrund der Krise und dem Zustand der USA weil Trump falsch handelt aufwacht und den Spinner nicht ein zweites mal ins weiße Haus wählt.
Die Amerikaner werden nicht aufwachen. Der Großteil der Schwarzen und Latinos geht am Ende wieder nicht zur Wahl. Außerdem gibt es noch einen weiteren Grund, denn paul23 genannt hat.
Wenn Biden tatsächlich der Kandidat der Demokraten ist, dann stehen die Chancen nicht schlecht dass es wieder Trump wird.
So scheiße der Biden allerdings ist, der Trump müsste abgewählt werden. Sonst kann man die Amis nicht mehr für voll nehmen.
Halte Biden auch für die absolut falsche Wahl als demokratischen Kandidaten.
In den USA gibt es den Begriff WASP. Das bedeutet White Anglo-Saxon Protestant. Dabei handelte es sich um die Siedler, die aus England, Nordirland und Schottland kamen und die die oberste Schicht bildeten und bilden. Danach kamen die weiteren Protestanten aus Skandinavien, Hollend und Deutschland. Die Katholiken (Italien, Polen, Irland) wurden hingegen als Menschen zweiter Klasse behandelt, vor allem die Iren hatten es schwer. Sie mussten ihr Land verlassen, weil sie die Engländer während der Great Famine (Hungersnot in den 1840ern) verrecken ließen wie die Ratten. In der Neuen Welt trafen sie dann schließlich wieder auf sie. Am Ende kamen dann noch die Sklaven aus Afrika und den Karibischen Insel.
Was ich damit sagen möchte ist, dass die USA nach wie vor eine zutiefst nationale und Großteil auch rassistische Gesellschaft sind. Der Hass gegenüber Ausländern oder Andersfarbigen ist bis heute vorhanden. Persönlich habe ich es mir gegenüber zwar nicht erlebt, aber man bekommt schon mit, dass viele Menschen ausgegrenzt werden. Die weißen Leute wollen keine Farbigen in ihren Suburbs. Im Gegenzug wird einem gesagt, dass man manche Gegenden in Downtown Chicago besser meiden sollte, da eben viele nicht gut auf Weiße zu sprechen sind.
Jetzt muss ich wieder den Bogen zu Joe Biden zu schlagen. Für mich gehört er klar zu dieser weißen Oberschicht. Ein reicher, alter, weißer Mann, der Präsident werden möchte. Zwar hat er mit Trump einen hervorragenden Gegenpol, aber gleichzeitig ist er auch in dieser Schiene gefangen. Nichts gegen ihn persönlich aber mit 77 respektive 78 Jahren im November sehe ich nicht, wie er die USA in den nächsten vier Jahren voran bringen möchte. Vor allem wird auch er nichts groß bewegen können. Halte auch nichts von Verschwörungstheorien, aber in gewisser Weise sind die USA auch eine Wirtschaftsdiktatur. Man sieht ja in Deutschland wie mächtig manche Lobbyverbände sind.
Die andere Frage ist, wer ein geeigneterer oder besserer Kandidat wäre. So schwierig kann dies doch nicht sein. Hätte es lustig gefunden, wenn Dwayne "The Rock" Johnson tatsächlich angetreten wäre. Es wäre auf jeden Fall lustig gewesen, aber ihm fehlt komplett die Politikerfahrung. Quasi wie Donald Trump, aber in lustig.
Solange es die anderen Ethnien in den USA nicht schaffen sich zu mobilisieren und solidarisieren, sehe ich nicht, dass die "Diktatur" des weißen Mannes enden wird.