Kopiere jetzt einfach meinen Bericht über das Sigur Rós Konzert vorgestern in Wien aus einem anderen Forum hier rein:
Ach, fitzroy...tut mir leid: Es war so unglaublich schön! Atemberaubend! So erfüllend, mitreißend, bewegend. Diese Nacht gestern war eine der schönsten in meinem ganzen Leben. Einfach himmlisch. In nächster Zeit kann und will ich keine andere Musik mehr hören.
Nichts ergreift mich so sehr wie diese Band aus Island, deren Texte in isländischer und teils "hopelandic" Sprache sind und ich somit keine Ahnung habe, von was das jetzt wirklich gesungen wird.
Heute Vormittag bei der Heimfahrt in Zug hab ich das erste Mal das neue Album gehört (kannte vorher nur das untypische, aber tolle "Gobbledigook" und "Ara Batur" mit dessem überwältigenden Orchester) und bei Lied Nr. 2, "Inni Mér Syngur Vitleysingur" (auch recht untypisch) kamen mir die Tränen. Und das passiert bei mir eigentlich sehr sehr selten bis nie, und schon gar nicht in einem vollen Zug. Aber dieses Lied, zusammen mit den Eindrücken und Bildern vom gestrigen Abend im Kopf, hat mich so sehr bewegt und gefühlsmäßig überwältigt, dass ich die Tränen nicht mehr halten konnte. Fantastisch, diese Musik.
Seht ihr RevRock und Konsorten? _DAS_ kann Musik. Das kann sie auslösen. Ach, ich würd euch doch fast ein Konzertticket schenken. Nur damit ihr das auch erleben könnt.
Jeder sollte diese Band einmal live erleben können. Diese Musik kann alles.
Das Set war perfekt abgestimmt. Wurde nie langweilig und alles wirkte einfach "komplett". Persönlich hätt ich mir zwar ein "Starálfur" gewünscht, aber es war auch so perfekt.
Die Show war auch toll. Es wurde einem also nicht nur was fürs Ohr sondern auch für die Augen geboten.
Die Ballons, die oben auf dem Bild, das sehr früh, beim ersten Lied, gemacht worden ist, als es noch relativ hell war, zu sehen sind, haben schön abwechselnd geleuchtet und zusammen mit den Lichtern ein schönes, faszinierendes Bühnenbild ergeben. Zwischendurch wurden öfters so ne Art Konfetti Regen von der Decke gelassen; bei "Sé Lest" marschierte eine kleine in weißen Anzügen gehaltene Blasmusikkapelle ein, die von da an die Herren von Sigur Rós und die bezaubernden Damen von Amiina dann auch noch bei einigen anderen Liedern unterstützt hat. Bei "Goobledigook", mit Sicherheit der Song mit dem größten Hit-Potential", wurde das Publikum vom Sänger, Jon, zum begleitenden Klatschen aufgefordert...und alle haben sie geklatscht. Und gegen Ende des Liedes wurde noch eine ganze Menge Konfetti rausgeschossen (Bild unten). Ein weiterer magischer Moment des Abends.
Und wie ja bereits erwähnt, hab ich das Konzert von meinem Bruder zur Matura geschenkt bekommen, und da er vor dem Konzert nicht viel von Sigur Rós kannte und nicht ganz gewusst hatte, was ihn erwarten würde, hatte ich schon etwas Sorgen, dass es ihm gar nicht gefallen könnte. Aber es war ganz anders. Nachdem die wirklich letzte Zugabe gespielt wurde und die Band die Bühne endgültig verlassen hatte, drehte ich mich um zu ihm, umarmte ihn und bedankte mich noch einmal für das beste Geschenk, das er mir je machen hätte können. Und er: "Ich fands ja auch großartig. Das war eines der schönsten Konzerte, die ich bisher gesehen hab." Und er hat schon vieles gesehen. Von Radiohead, über Bob Dylan zu den Rolling Stones. Ein letzter magischer Moment für mich.
Die Stimmung nach dem Konzert war außergewöhnlich. Kaum einer sagte ein Wort. Alle gingen langsamen Schrittes Richtung Ausgang. Es glich einem Begräbnis. Überall in Tränen aufgelöste, sich in den Armen liegende Pärchen, wo man auch nur blickte. Sie alle erlebten gerade einen der magischten Abende des Jahres, mindestens.
Zu Yeasayer und Kissaway Trail: Von letzteren hab ich gar nichts mitbekommen, was auch nicht tragisch war. Von Yeasayer hörte ich noch 4-5 Lieder. War ein wenig enttäuschend, weil ich mir doch erhoffte, eine größere Anzahl an Musikern auf der Bühne zu erleben. Stattdessen waren dort eben nur die 4 von Yeasayer und deren elektronische Geräte, mit deren sie ihre vorgefertigten Instrumente und Geräusche auf Knopfdruck laufen ließen. Hatte mir einfach etwas mehr World Music Feeling erhofft.
Und gelitten hat der Auftritt sicherlich auch daran, dass ich, vor dem Auftritt von Sigur Rós, so unglaublich an/gespannt war. Die ersten Isländer, die ich in meinem Leben vor meinen Augen gesehen habe - und was für bombastische Isländer das gestern doch waren...
U.N.F.A.S.S.B.A.R. weil nicht von dieser Welt