Skandal in der Serie A
Ultras des CFC Genua haben beim Stand von 0:4 gegen Siena für eine fast 40-minütige Unterbrechung gesorgt. Verärgert über die Leistung des eigenen Teams stürmten die Ultras die Haupttribüne und sorgen für Angst und Schrecken bei den anderen Fans.
Als Schiedsrichter Paolo Tagliavento die Partie bereits unterbrochen hatte, fing der Eklat aber erst an. Die teilweise vermummten Anhänger versperrten den Zugang zum Spielertunnel und forderten die Spieler auf, die Trikots von Genoa auszuziehen. Die Sprecher der Ultras verkündeten, die in großer Abstiegsnot steckenden Spieler seien nicht würdig, das Trikot des Traditionsclubs zu tragen.
Doch es geht noch skurriler: Kapitän Marco Rossi ging, sicherlich auch von Angst begleitet, der Aufforderung nach und sammelte bei seinen Teamkollegen die Trikots ein. Einzig Giuseppe Sculli und Torhüter Sebastien Frey weigerten sich und stellten sich der Diskussion mit den immer noch aufgebrachten Ultras, die teilweise sogar schon auf dem Rasen standen.
Mesto bricht in Tränen aus
Auch Präsident Enrico Preziosi stellte sich, seine Präsenz brachte aber auch keine Beruhigung. Als Rossi die eingesammelten Trikots nicht aushändigte, gaben die Ultras nach, vielleicht auch, weil Giandomenico Mesto in Tränen ausbrach und die Stimmung immer gespenstischer wurde. Warum Tagliavento das Spiel danach doch zu Ende bringen wollte, bleibt sein Geheimnis, in jedem Fall wurde kurz darauf weiter gespielt.
Nach dem Wiederanpfiff drehten die Genua-Ultras ihrer Mannschaft den Rücken zu und beschimpften sie mit Sprechchören. Die meisten Zuschauer hatte das Stadion Marassi zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Das Spiel endete mit 1:4, Sienas Grosso hatte mit einem Eigentor für die Ergebniskosmetik gesorgt.
Italiens Fußballverbandspräsident Giancarlo Abete verurteilte die Fan-Randale am Sonntag als "inakzeptabel". "Dies sind keine Fußballfans. Solche Leute dürfen nirgendwo mehr ins Stadion", sagte Abete. Die Gazzetta dello Sport bezeichnete die Randalierer auf ihrer Internetseite als "Schande" für den Fußball.
Dieser verschissene italienische Fußball. Natürlich kann die Mannschaft nichts dafür, aber gegen die allgemeinen Zustände tut keine Sau etwas, die in irgendeiner Führungsposition ist. Lieber schaut man bei sowas zu und verkündet nachher seinen Unmut. Wetten, Schulden, Ultras. Ich kanns nicht mehr lesen. Drecksbande.