Resident Evil-Erfinder Shinji Mikami von Tango Gameworks sprach mit dem PSM3 Magazin über den Stand der japanischen Videospiele-Industrie. In dem Interview hat er sich auch zu einem Kommentar von Phil Fish (Polytron) von der Game Developers Conference geäußert, wonach alle japanischen Spiele Schrott seien.
"Zu sagen, dass alle japanischen Spiele nichts taugen, ist etwas hart. 80 Prozent der Spiele, die ich momentan spiele, sind nicht japanisch: Skyrim, Batman... solche Spiele finde ich gerade interessanter. Japan muss deshalb mehr gute Spiele machen, wenn es will, dass die Menschen anders darüber denken", sagt Mikami über Fishs Meinung.
Zwar gibt es gute Spiele aus Japan wie Gravity Daze, Yakuza, Monster Hunter oder Catherine, doch sind es nicht genug. "Das sind alles phantastische Spiele, aber leider zu wenig", meint Mikami, "so viele Spiele basieren auf Anime oder Fantasy, die dann nur die japanischen Spieler ansprechen. Die meisten Spieler im Ausland interessieren sich nicht für Anime."
Dass sich die Situation für Japan bei der nächsten Konsolengeneration ändert, könnte laut Mikami möglich sein. Doch dafür sind viele Anstrengungen nötig: "Hollywood investiert USD 200 Mio. in die Produktion eines Films, und Du kriegst dafür einen genialen Film. Aber japanische Filmstudios geben nicht mal annäherend so viel Geld aus. Diese unterschiedlichen Budgets gibt es auch bei Videospielen: Japan muss seine Spiele so machen, wie Hollywood seine Filme macht!"