Ganz ehrlich, irgendwie sind die Metal Gear Solids mit 'ner geraden Zahl immer Stuss. Der Erstling war genial (wobei ich nur das Remake für den Cube gespielt hat, was aufgrund merkwürdiger, öh ... "Matrix-Action-Szenen" als umstritten zu bezeichnen ist). Mir hat's aber getaugt. ;-D
Metal Gear Solid 2 ... puh ... selbst nach mehrmaligem Durchspielen hab ich den Unsinn nicht gänzlich verstanden. Und irgendwo hab ich mal gelesen, dass Kojima ursprünglich im Sinn hatte, dass das alles eine Simulation sein soll, oder so ... sieht man wohl am Endkampf gegen die ganzen Rays, sah schon arg nach Simulation aus.
Jedenfalls war mein persönlicher Gedanke, dass Kojima vielleicht besser beraten wäre, wenn er irgendwelche bescheuerten Kunstfilme machen würde.
Und den schlechten Ruf, den MGS2 hat, der ist durchaus berechtigt, weil eben schlecht Freude aufkommt, wenn Raiden von seiner Ollen zugetextet wird, die über ihre Beziehung reden und ihm so ziemlich jeder an den Schritt fasst. Überhaupt find ich's ziemlich naiv, dass da wirklich KEINEM der Gedanke gekommen ist, dass es vielleicht eine schlechte Idee ist, wenn man die Spieler so dermassen hart und oft vor den Kopf stößt. Wirtschaftlich ist anders. Aber vielleicht gerade deswegen geht der Titel besser als jeder andere Serienteil (speziell die Nachfolger) als Kunstwerk durch, über das man nach belieben Aufsätze schreiben kann. Nur hat das halt niemand gewollt!
Überrascht also auch nicht, dass die Verkaufszahlen danach bei weiteren Ablegern eingebrochen sind.
Metal Gear Solid 3 macht es dann wieder deutlich besser! Eine stimmige, in sich abgeschlossene Geschichte, der man auch ganz gut folgen konnte, wie ich finde. Anscheinend muss man Kojimas Werke in der Luft zerreißen, damit da was sinnvolles rauskommt (und damit will ich sagen, dass Metal Gear Solid 2 zumindest für mich keinen Sinn ergeben hat!). Man ist "Ausgesetzt in der Wildnis" und muss sich sein Essen selbst beschaffen, wie ein richtiger Mann! Fehlt nur noch, dass man sein eigenes Pipi trinken kann, aber damit kam man ja bereits in Metal Gear Solid 2 gewissermaßen in Berührung!
Jedenfalls der Titel hat gefetzt, das tarnen war ein cooles Feature, so dass die Schleichmechanik sich wesentlich von den Vorgängern unterschieden hat. Einzig die Endgegner fand ich ein wenig halbherzig in die Story eingearbeitet. Ein ehemaliger Trupp von ... Kreaturen, die ein bis zweimal in Zwischensequenzen auftauchen, die nicht näher beleuchtet werden und eigentlich wirklich nur als Bossgegner dienen. Für mich persönlich bleibt damit Foxhound aus MGS unerreicht.
Die Subsistance-Version fand ich aber lahm. Die Höhle hatte ohne die Finsternis (die in dieser Fassung schnell verschwunden ist) nichts beklemmendes mehr, und die frei schwenkbare Kamera hatte man genau dort, wo ich sich nicht brauchte. Zumindest in der 3DS-Version gab's die dann.
Und gemäß der alten Faustregel: "Auf ein Metal Gear Solid, dass mir gefällt, kommt eins, dass mir nicht gefällt", kam es, wie es kommen musste:
Metal Gear Solid 4.
Wie schon bei Metal Gear Solid 2 verliert sich das Spiel, wie ich finde, ein wenig in der Geschichte, die nur noch nervt, zumal man sie ja eh nicht so recht durchschauen kann - zumindest ich konnte es nicht, selbst nach mehrmaligem Durchspielen. Und so wird für mich persönlich die Handlung zu schweren Zementschuhen, die den Titel (und sein schönes Gameplay) in die Tiefe ziehen, denn das Schleichen hat echt verdammt viel Spaß gemacht! Schade also, dass man besonders im späten Spiel so viel Zwischensequenzen erdulden musste, bis man wieder schleichen durfte! Und allgemein frag ich mich, wenn ich auf die Hauptreihe zurückblicke: Wie kommt es, dass die Teile mit Solid Snake später mich immer mit einer überkomplizierten Handlung nerven mussten, bei der ich nicht mal sagen kann, ob sie denn jetzt Sinn ergab oder mit Logiklöchern durchzogen war, Schade um die Figur des Solid Snake (der immer mein Favorit der Reihe sein wird) und seinen verdammt gut ausmodelierten Hintern (was sollte das eigentlich immer?)
Außerdem hab ich den Eindruck gewonnen, dass die Reihe seit dem vierten Teil sich selbst ein wenig zu geil findet. Es wirkte aufgeblasen, künstliche bedeutungsschwer, ein wenig zu selbstreferentiell, und alles ein wenig, als wolle man sich selbst feiern. Als wolle Metal Gear Solid gefeiert werden, einfach weil es Metal Gear Solid ist.
Und die Bossgegner waren noch nie bedeutungsloser, eine einfache, lieblose Anspielung auf einen Haufen, bei dem man gezeigt hat, wie es richtig ging: Foxhound! Die Bosse aus Teil 1 waren auch wenigstens nicht so flach und hatten zumindest Persönlichkeit. Der Twist mit Psycho Mantis war übrigens mit das Bescheuerteste, mit dem sie hätten ankommen können. Wie passt denn so eine flapsige Stelle in ein Spiel, dass sich so furchtbar ernst nimmt? Gar nicht. Das war Unsinn und zeigt wie ich finde, genau das, was ich gemeint hatte.
Portable Ops hab ich damals nicht lange durchgehalten, was aber einzig der Tatsache geschuldet ist, dass ich den ersten Boss nicht klein gekriegt habe (mit nicht tödlichen Waffen).
Peacewalker ... gut, das klingt jetzt paradox, aber da war es mir irgendwie nicht genug Story. Und das kleine bisschen Handlung fand ich inhaltlich auch ein wenig schwachsinnig.
Wer das alles gelesen hat, verdient meinen Respekt!