Hört bitte auf, den guten Thread zu diesem noch besseren Spiel für Streitereien zu missbrauchen.
Lasst mich vielleicht kurz aufs Spiel eingehen. In diesem Fall ist es mir ein persönliches Anliegen.
Kurz vorweg: Ich stimme Revolvermeister zu – Returnal ist für mich das beste PS5-Spiel und allein dafür bin ich sehr froh,vor rund einem Jahr eine Konsole bekommen zu haben.
Man kann jetzt seit einigen Monaten einen Run unterbrechen und später wieder aufgreifen, das ist kein Problem.
Und dennoch empfinde ich das Feature gar nicht als notwendig. Das liegt daran, dass ich mich nicht besonders darüber ärgere, wenn ich mal draufgehe. Das Spiel lebt davon, etliche Runs zu machen und einige eben auch mal unvollendet zu lassen. Man muss sich eben an Gegner gewöhnen und ich habe insbesondere die Level-Bosse nicht alle auf Anhieb geschafft.
Damit zum Thema Fortschritt. Der größte Fortschritt besteht genau darin, sich an Gegner und Umgebungen zu gewöhnen. Und wenn man dann mal bessere Runs hat und es läuft, kommt ein sehr schönes und befriedigendes Gefühl von Flow auf. Das Spiel hat mich eingesaugt wie kaum ein anderes in den letzten Jahren. Besonders mit Kopfhörern ist das ein riesengroßer Genuss, spielerisch und audiovisuell. Ganz großes Kino.
Fortschritte gibt‘s aber dennoch auch bei der Ausrüstung. Mit Datenwürfeln schaltet man nach und nach weitere Gegenstände frei, die dann in kommenden Runs gefunden werden können. Das Repertoire der Fundgegenstände erweitert sich also damit. Und es gibt ein paar Schlüsselverbesserungen, die man auch dauerhaft behält. Für jeden Run.
Außerdem hat Returnal auch eine Story, die zwar unheimlich kryptisch erzählt wird, aber sie entfaltet sich zunehmend und am Ende fand ich sie einfach nur grandios. Schöner Kniff und auch gut erzählt durch die ganzen Audiologs, die man natürlich auch jeweils nur einmal finden muss. Und die Chiffren zur Entwirrung der ganzen Infotexte bleiben auch dauerhaft.
Was verliert man also mit einem Tod? Jo, die Waffe, die man gerade hatte. Innerhalb eines Runs wechselt man die aber eh etliche Male. Das Spiel lässt denjenigen, der auch mal zwei, drei Stunden mitbringt, nie völlig unzufrieden zurück.
Das Spiel bietet eine angenehme spielerische Herausforderung und motiviert dadurch zusätzlich den Spieler, der sich auch gern mal reinbeißt und nicht nur eine seichte Unterhaltung will. Keine Kritik, ich stehe auch darauf. Es ist lediglich eine Frage dessen, was man gerade haben will. Wer sich mal wieder richtig verlieren will und eine Herausforderung annimmt, ist mit Returnal super beraten.
Für mich ein Meisterwerk. Aber das muss jeder für sich entscheiden.
Wer die Zeit und die Geduld nicht mitbringt, ist einfach an der falschen Adresse, aber das macht das Spiel nicht schlecht.
Leider ticke ich immer noch sehr intolerant, was das Einfügen von leichten Schwierigkeitsgradan angeht, aber Returnal macht so, wie es aktuell funktioniert, einfach Sinn. Das ist ohne jeden Zweifel ein mehr als rundes Spiel.
Eine Option für manche, aber nicht für alle. Und das ist auch gut so.