Dead Space 3 war für mich eine Achterbahn der Gefühle: Die gut 20 Stunden umfassende Kampagne fährt vor allem im Weltraum zur Höchstform auf - abwechslungsreiche Aufgaben, beklemmende Atmosphäre und gelungene Tempowechsel. Und dann noch dieser famose Surround-Sound, der mir schon alleine eine Gänsehaut beschert. Oder die ansehnliche Kulisse, die noch größere Areale und fantastische Effekte zeigt. In Momenten wie diesen hat Isaac noch um den Gold-Award gekämpft! Doch kurz nach der Ankunft auf dem Eisplaneten fallen nicht nur die Temperaturen; auch der Spielspaß sinkt bei jeder Begegnung mit den dämlichen Soldaten und Monsterwellen. Gegen Ende verliert sich das Spieldesign immer mehr in belangloser Action, wirkt oft ideenlos und nervt durch das Zurückschicken in bekannte Gebiete sowie Wiederholungen von mitunter frustrierenden Abschnitten. Der prickelnde Horror, der die Serie einst ausgezeichnet hat, bleibt auf der Strecke. Die Überversorgung an Heilpaketen und Munition trägt ihren Teil dazu bei, dass sich kaum Spannung aufbauen und ein echter Überlebenskampf entstehen kann. Das leisten erst die zusätzlichen Modi, die nach dem Durchspielen angeboten werden. Hier wirken endlich auch die wenigen, aber imposanten Bossgegner bedrohlicher und das Experimentieren mit dem Waffenbaukasten sowie das Ressourcen-Management wird umso wichtiger. Die mitunter abstruse Story, die oberflächlichen Charaktere und platten, dürftig synchronisierten Dialoge bleiben aber auf dem enttäuschenden Niveau. Die Koop-Kampagne ist zwar eine gelungene Ergänzung, Visceral vergibt aber die Chance, mit Halluzinationen & Co für das einzigartige Erlebnis zu sorgen, das man versprochen hat. So bleibt die traurige Erkenntnis, dass mit Dead Space eine weitere Horror-Serie immer stärker in Action-Gefilde abdriftet, auch wenn Dead Space 3 immer noch zwei Klassen besser ist als das, was Capcom zuletzt mit Resident Evil 6 verbrochen hat.
78
„Dead Space 3 ist zwar unterhaltsam, aber aufgrund der zunehmenden Dominanz generischer Action auf Kosten des Horrors der schwächste Teil der Reihe!”
„Technisch und inhaltlich auf dem Niveau der PS3-Version. Mit Kinect werden zusätzlich Sprachbefehle unterstützt.”