Zum Abschluss der Trilogie kann ich nur sagen, dass ich auf mehreren Ebenen enttäuscht vom Dritten Teil bin. Auch wenn es immer noch ein gutes Spiel ist, unterm Strich ist es das schlechteste Mass Effect der Reihe. Es gibt im Vergleich zum Vorgänger in keinerlei Hinsicht Verbesserungen, vom Kampfsystem vielleicht mal abgesehen und das ist sowieso nur nebensächlich. Vieles wurde ersatzlos gestrichen und die Qualitäten des Spiels bleiben auf ihrem Niveau unverändert. Von daher mal die Dinge, die mir nicht gefielen:
Unübersichtliches Questlog
Langweilige, eintönige Nebenmissionen
Noch weniger Erkundungsmöglichkeiten
Keine Minispiele mehr (Hacken)
Kaum mehr Rollenspielanteil als vorher
Keine Installation...
...also lange Ladezeiten
...und Ruckler/Nachlader in Sequenzen
Dauernd Wartezeiten/Ladebildschirme
Zickige Steuerung (Nahkampf, Deckung)
Galaxy at War
Lahmer Multiplayer
Unbefriedigendes Ende
Stinkt nach EA
Habe mich noch paar Stunden durch den Multiplayer gekämpft, bis es mir dann zu blöd wurde. Chaotisch, auf Dauer langweilig und das Lobbysystem ist zum Kotzen. Wenn ich mal Glück habe und in einem vollen Team lande, muss man stundenlang warten, bis auch der letzte bereit ist. Das beste sind die Ausrüstungspacks, die man ständig kaufen muss und dafür erst Credits sammeln muss. Praktisch, dass man sie auch direkt gegen Echtgeld anbietet. Da hat jemand mitgedacht.
Habe die Bereitschaft der Galaxie auf 75% gedrückt und viel gebracht hat es nicht wirklich. Hätte die selben Enden zu Gesicht bekommen, wenn ich mir den Mist gespart hätte oder besser gesagt, es hätte keine Auswirkungen auf das Ende gehabt, welches ich gesehen habe. Dass es unbefriedigend ist, scheint allgemeiner Konsens zu sein und da schließe ich mich an. Es ist kein Ende, bei dem man negativ überrascht wird durch irgendeinen Storytwist. Man bekommt die Auswirkungen nicht wirklich zu Gesicht. Das konnte selbst das jämmerliche Dragon Age 2 besser. Aber schön, dass man nach den Credits in einer Infobox noch mal darauf hinweist, was man selbst weiß und sich darauf freuen soll, sich mit Downloadcontent auf Weiteres zu freuen. Auch hier, da hat jemand mitgedacht.
Außerdem gab es für meinen Geschmack zu wenige erzwungene Storywendungen, bei denen ich wirklich nachdenken musste. Wie die Entscheidung zwischen Kaidan und Ashley im ersten Teil. Im dritten hält man sich entweder im guten oder bösen Bereich des Karmas und den Rest erledigt der rote Faden. Die Illusion der Entscheidungsgewalt ist doch recht winzig. Klar, man kann ganze Völker auslöschen, wenn einem danach ist. Aber wieso sollte man das tun, wenn man weiß, dass es sich negativ auf die Bereitschaft der Galaxies und damit auf die Erfolgschancen auswirkt?
Es war okay, ich hatte meinen Spaß, aber nicht mehr so viel wie bei den ersten beiden, insbesondere dem ersten Teil. Dennoch, Storymäßig war es trotz der Inszenierung nichts besonderes und das Ende hätte noch einiges reißen können... hätte, hätte, Fahrradkette. Den kostenlosen DLC werde ich mir im Sommer nicht mehr holen. Ich habe das Ende gesehen, wie sie es einem vorgesetzt haben und damit hat es sich. Man weiß nicht, wie viel Schuld bei dem Publisher liegt, vielleicht hatte man nicht genügend Zeit oder Ressourcen. Ist mir im Endeffekt aber auch egal. Bioware steht in meinen Augen auf jeden Fall nicht mehr für hochkarätige Rollenspiele. Die Zeit ist leider schon lange vorbei.
Dann können sie sich ja jetzt Dragon Age 3 widmen. Bin mal gespannt. Meine Erwartungshaltung:
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