AW: Filmbewertungen - Kino & DVD/Bluray
Twilight bzw. Graf Schwuchtula - Bis(s) ich kotze
Vorweg, ich kann mich mit jeder Art von Film anfreunden und bin auch bis zu einem gewissen Grad auch sehr tolerant. Twilight ist schwierig. Einerseits sind die Bücher und Verfilmungen mit schuld an der Verweichlichung der Vampir-Thematik, andererseits hat der Film sehr gute Ansätze, auch mehr, wird dann aber teilweise durch gewisse Stilentscheidungen wieder versaut.
Dass dies kein klassischer Vampirfilm ist, sollte jedem klar sein. Zudem kommt es von einer Frau. Wenn man das schon mal weiß und sich den Film nicht mit übersteigerten Erwartungen oder mit dem falschen Blick auf das Genre anschaut, kann man ihn mögen.
Die Handlung ist okay, damit kann man sich anfreunden. Da habe ich nicht viel auszusetzen. Die Schauspieler sind gut, auch wenn Robert Pattinson jetzt erst mal ein homoerotisches Brandmal auf seiner Karrierestirn trägt, so wie DiCaprio nach Titanic.
Sehr gut fand ich die Kulisse und deren Amotsphäre. Doch recht düster, kalt und bedrückend. Genau so, wie auch die Stadt im Film dargestellt wird. Das verleiht dem Film auf jeden Fall schon mal einen passenden Stil. So weit so gut.
Kommen wir dann aber zu den Aspekten des Films, die ihn eben so stückweit schwul bzw. für eine Zielgruppe von Frauen zwischen 15 und 20 ansprechend machen, wie man es nicht von der Hand weisen kann.
Die Vampire wirken so unglaubwürdig künstlich und dank ihrer blassen Haut und dem Lippenstift lächerlich. Das passt überhaupt nicht zu der restlichen Optik des Films. Sie wirken, wenn sie allesamt zu sehen sind, mehr wie die Komiteesvorsitzenden einer Tuntenparade, als wie untote, mystische Wesen. Kommen wir damit auch zu ihrem wirklichen Wesen, dass nur bei Sonnenschein zu sehen ist. Hier zeigt man nicht, wie ich vermutet hätte, das, was sie eigentlich sind - untote Monster, nein. Sie schimmern golden wie schwule in Glitter getauchte Stripper.
Die Dialoge sind teilweise so unglaublich kitschig und Jugendliche, auch wenn einer von ihnen untot ist, würden sich so mit Sicherheit nicht unterhalten. Im ersten Drittel des Films konnte ich nicht viel beanstanden, aber nachdem die gute Bella ihn damit konfrontiert, was er ist, scheint es, als würde ein Schalter umgelegt und auf einmal wird es ganz schnell ganz merkwürdig und es folgen Minuten von Sülze, die Zuschauer mit Penis in der Regel nicht gutheißen können.
Die Effekte, von denen es zwar nicht viele gibt und die ihre Höhepunkte beim Baseballspiel und dem Showdown zeigen, sind nicht gerade Blockbusterqualität und höchstens auf Niveau einer Sci-Fi TV-Serie mit mittlerem Budget. Nicht schlecht, aber eine Aufwertung erfährt der Film durch sie nicht.
Zusammenfassend würde ich nicht sagen, dass es ein schlechter Film ist und behaupten, dass man ihn sich ansehen und sogar mögen kann, wenn man keine Muschi hat. Wären die Vampire ernsthafter dargestellt und einige Dialoge weniger kitschig, dann wäre an dem Film nicht so viel auszusetzen - natürlich nur, wenn man sich mit dieser Form von Vampirgenre anfreunden kann.
Ich fand den Film okay, teilweise an der Grenze meines Geschmacks und würde mir daher auch irgendwann den zweiten ansehen, aber wenn sie da noch aufdrehen, taugen die Filme - wie Cyberbob sagen würde - wohl doch nur als Dosenöffner bei weiblicher Gesellschaft an einem flauschigen Filmabend.
Hm... schwierig...
[size=x-small]10 - Awesome
9 - Hervorragend
8 - Sehr gut
7 - Gut
[/size]6 - Knapp über Durchschnitt
[size=xx-small]5 - Durchschnittlich[/size][size=x-small]
4 - Unterdurchschnittlich
[/size][size=x-small]3 - Schlecht[/size][size=x-small]
[/size][size=x-small]2 - Sehr schlecht[/size][size=xx-small][/size][size=x-small]
1 - Mies
0 - Müll[/size]