Zwei Durchläufe, knapp über 90 Stunden, Platin geholt und erst mal weggelegt.
Jetzt lass ich das Spiel mal in meiner Erinnerung reifen.
Gestern hab ich noch dieses Video von Quatschkopf Dunkey geschaut. Wenn er mal eine ehrliche Einschätzung abgibt wie hier, schätze ich die Meinung doch sehr. Und er spricht das Balancing an, über das ich mir tatsächlich bislang kaum Gedanken gemacht habe – ich hatte da ganz andere Probleme mit dem Spiel: Planlosigkeit und schließlich belanglose, geschenkte Bosse, wenn man schließlich „zu spät“ auf sie trifft.
Sein Einwand hat mir trotzdem zu Denken gegeben: Einige Gegner sowie Bosse können wie gewohnt einiges einstecken, aber vor allem das Austeilen ist bisweilen mehr als bedenklich. Wie stark ich meine Gesundheitsleiste auch gelevelt habe, am Ende konnte mich nahezu jeder Boss in zwei Treffern abschießen. Ich bin dann irgendwie schnell weggerannt, um mich noch so zu heilen, dass ich nach Treffer 1 auch Treffer 2 noch überlebe, der direkt folgte. Die Krönung war für mich aber
Malenias Fuchtler, der aus mehreren Wirbeln besteht und mich immer zerfetzt hat. Wenn dieser Angriff auf mich gerichtet war, gab‘s kein Halten mehr. Heftiger als mein Nidoking in
Pkmn Gelb damals.
Im Endeffekt hab ich dann gemacht, was mich immer abgeschreckt hatte bei anderen Spielen von From Software: Mittels
Mimic Tear hab ich ein Duplikat von mir beschworen, das nicht nur zusätzlich reinhaut, sondern vor allem von mir ablenkt und mir Ruhe gibt.
Ohne diese Hilfe wär Elden Ring mir vielleicht schwerer gefallen als Sekiro, so aber war‘s nochmal deutlich leichter als Bloodborne und Dark Souls 3. Oder war‘s nur meine Routine? Ein bisschen abgebrüht hab ich mich ja schon gefühlt.
Wichtiger Einwand also: Elden Ring ist nicht nur deshalb einsteigerfreundlicher als alles andere von From Software, weil es dich widerlichen Befleckten vom zu schweren Boss wegzerrt und in die offene Spielwelt wirft, sondern vor allem auch aufgrund der Hilfestellung, die durch die Aschen zustandekommt. Verzichtet man auf diese gewichtige Spielmechanik, dann sieht‘s wiederum anders aus. Aber dafür macht das irgendwie auch zu viel Spaß.
Am Ende kann ich natürlich sagen, dass es ein tolles Spiel war und es mich einfach nicht allzu sehr gefrustet hat, weil ich deutlich verhätschelt wurde.
Fast schon ein Snack, wenn ich die Spielzeit mal ausblende.