Microsoft investiert Milliardenbeträge in den Kauf von Studios. Das Ziel liegt weniger darin, die Xbox-Konsolen zu unterstützen. Vielmehr soll der Xbox Game Pass ausgebaut werden und mehr Abonnenten anziehen, sodass er profitabel wird.
Microsoft möchte den Massenmarkt ansprechen
Für Microsoft spielt es offenbar keine große Rolle, auf welcher Plattform die Spieler den Xbox Game Pass nutzen. Er ist auf den Xbox-Konsolen verfügbar, auf dem PC und auch auf Android-Handys. Weitere Systeme dürften in den kommenden Monaten und Jahren folgen.
Letztendlich konkurriert Microsoft nicht mehr hauptsächlich mit Sony und Nintendo, sondern mit anderen Anbietern wie Google Stadia,
Amazon Luna und Co. Das Unternehmen möchte den Massenmarkt ansprechen und sich nicht auf die eigenen Konsolen beschränken.
„Ich denke, für uns geht es darum, Prioritäten zu setzen und mehr Akteure zu erreichen. Also gingen wir nach der Xbox zuerst zum PC, weil es dort weltweit einfach so viele Spieler gibt, die keine Xbox besitzen und die wir erreichen könnten. Als nächstes gingen wir zum Handy, weil es auf der Welt eine Milliarde Android-Handys gibt. Das ist wesentlich größer als jede Konsolen-Spielerbasis“,
so Microsofts Phil Spencer, der auch iOS-Geräte mit dem Xbox Game Pass versorgen möchte.
Xbox Game Pass auf PS4 und Switch?
Die PS4 wurde in den vergangenen Jahren
mehr als 110 Millionen Mal ausgeliefert. Auch die Switch erfreut sich größter Beliebtheit. Die Verfügbarkeit des Xbox Game Pass-Angebotes auf den Systemen von Sony und Nintendo dürfte für Microsoft ein lukratives Geschäft sein. Tatsächlich schließt es Spencer nicht aus, die Verfügbarkeit entsprechend zu erweitern.
„Ich liebe die Switch, ich liebe die PlayStation. Ehrlich, ich finde, sie haben als Teil dieser Branche eine erstaunliche Arbeit geleistet. Ich bin mir nicht sicher, ob das die nächste große Nutzergruppe für uns ist, aber wir könnten offen für diese Diskussionen sein“, so Spencer.
Kommt der Xbox Game Pass womöglich auf die PS5? Diese Annahme klingt zunächst einmal sehr unwahrscheinlich, da die Verdienstmöglichkeiten für Sony überschaubar wären. Konsolenhersteller erwirtschaften in erster Linie mit dem Verkauf von Spielen Geld, während die Hardware zumindest in der Phase nach dem Launch ein Verlustgeschäft ist.
Es ist nur schwer vorstellbar, dass Third-Party-Games, die auch ohne Xbox Game Pass den Weg auf die PS5 finden würden, über das Aboangebot der Redmonder auf der PlayStation-Hardware angeboten werden. Immerhin verfügt Sony mit PlayStation Now über einen ähnlichen Service, der ausgebaut werden könnte.
Offen ist hingegen, ob die zu erwartende Blockade auch für die First-Party-Spiele von Microsoft gelten würde, zu denen nach der Übernahme von Bethesda Marken wie „DOOM“ und „The Elder Scrolls“ gehören. Letzte Aussagen von Sony legten jedoch nahe, dass so etwas wie ein
Game Pass für Sony keinen Sinn macht.