Mein Review zu TLoZ: BotW!Habe über ein Jahr gespielt, mit sehr sehr vielen Unterbrechungen (dank Rainbow Six Siege^^).....
Ich fange mit + und - an und schreibe dann etwas, was mir zu dem Spiel einfällt.
+ die offene, sehr gut ausgestaltete Spielwelt
+ schöne Regionen
+ Wetter und Klima wirkt sich auf Charakter aus
+ das Spiel hat etwas mystisches
+ nettes Design der Spielwelt, Waffen etc.
+ manche Schreine haben es echt in sich
+ wahnsinnig viel zu entdecken und zu erleben
+ was eine herrliche Aussicht und Weitsicht
+ Tag- und Nachtsystem gut umgesetzt
+ manche Schauplätze wirklich wunderschön
+ viele Lebewesen, viel Leben
- Storytelling für mich total abgehakt (man spielt gefühlt 20 Stunden und hat dann mal wieder nen kleinen Storyfetzen)
- Soundtrack nur sehr selten vorhanden, dann auch nicht wirklich einprägsam
- teils langweilige Zwischengegner, Design der Gegner teils gewöhnungsbedürftig
- Titanen zu ähnlich aufgebaut
- der Kampf gegen die ach so große Bedrohung Ganon ist ein schlechter Scherz
- Das (end)Innenleben von Schloss Hyrule hab ich mir einfach anders vorgestellt
- ab und zu Framerateeinbrüche
- kein roter Faden bei der Story
- bei manchen Endbossen sehr unvorteilhafte Kamera
Alles in allem hat micht das Spiel begeistert... mit einem sehr faden Beigeschmack. Meine Freundin hatte zig Spielstunden investiert und mich weit überholt, über 100 Schreine gemeistert, Prüfungen des Schwertes gemacht, Rüstungen verstärkt, Taschen erweitert, Quests gemacht und und und..... Nur wofür??? Ich hatte ca. die Hälfte der Schreine, dachte mir "komm, gehste mal zu Ganon, bist wahrscheinlich eh nach einem Schlag tot, weil Du weit nicht so gut ausgerüstet bist, wie deine Freundin"..... Und was war??? Besiegt habe ich den Hampelmann beim ersten Versuch und war ein Tag früher fertig mit dem Spiel, als meine Freundin. Die hat sich daraufhin gedacht "wofür habe ich den ganzen Scheiß gemacht???". Die Frage, die man sich bei dem Spiel stellen sollte ist "Was will ich erreichen?" Will ich die Story durchspielen? Dann ist man wahrscheinlich relativ schnell durch mit dem Game. Will man etwas erleben und erkunden und Aufgaben bewerkstelligen? Dann dauert's. Sehr sehr lange. Aber liegt darin ein Sinn?
Je nachdem, wie man das sieht. Ich erkenne den Sinn darin nicht wirklich. Warum alle Schreine lösen, wenn ich mit wenig Aufwand wieder Frieden ins Land zurückbringen kann? Warum alle Erinnerungsfotos sammeln? Klappt doch auch ohne. Etwas enttäuscht bin ich von Schloss Hyrule. Hatte gedacht, dass man auf eine harte Probe gestellt wird, Techniken, die man erlernt hat anwenden muss, Bestien besiegen muss, ich habe mit was wahrlich epischem gerechnet, weil eben genau das suggeriert wird. Und was kam? Ein Schloss mit ein paar Wächtern und einem End"boss", bei dem man lediglich Ausdauer und Nahrung mitbringen muss. Langweiliger Kampf, null Spannung, da brauchte ich keinen Mut für, gar nichts. Schade auch, dass nicht auf einen Boss mit Charakter/ Backgroundstory gesetzt wurde.
Der Kampf gegen diese Reiterbestie setzte dem ganzen die Krone auf. Gut gedacht war er, aber sowas von schlecht umgesetzt. Ich wurde auf der Steppe einmal von der Bestie getroffen und auch nur, weil ich mit meinem Pferd gegen einen Baum gerannt und dadurch runtergefallen bin.Dass Zelda mir PLÖTZLICH ihren tollen Bogen zur Verfügung stellt, war auch sehr unlogisch. Warum nicht vorher schon? Erklärt wird das nicht. Soundtrack im Schloss war schön, aber mMn noch lange nicht so überzeugend wie in anderen Spielen. Der Schwung, die einprägsamen Melodien und die Dynamik haben mir generell beim Soundtrack sehr gefehlt. Ich brauche sowas bei einem Spiel. Octopath Traveller hat mich dank des Soundtracks nach einer Stunde schon in seinen Bann gezogen und Ocarina of Time ist und bleibt für mich in Sachen Soundtrack und vielerlei anderer Hinsicht das Nonplus Ultra.
Sehr gut hingegen hat mir die Welt mit ihren Orten, der Witterung, dem Tag- und Nachtwechsel und der Weitläufigkeit gefallen. Sehr abwechslungsreich und dabei habe ich bei weitem nicht alle Orte erkundet (wofür auch?). Ich wurde gut unterhalten (oder besser gesagt vom Verfolgen der Story abgehalten). Überall gab es schöne Orte zu entdecken, kein Ort ähnelte dem anderen. Storytechnisch hätte im Spielverlauf ein roter Faden gut getan, da ich gefühlt 5 Cutscenes in Erinnerung habe und diese gefühlt nach 20 Stunden durch die Gegend-Wandern eingestreut wurden.Das Waffensystem war interessant, brauche ich aber in weiteren Teilen nicht mehr unbedingt.
Zu oft kam es vor, dass ich einen Schrein endlich geschafft habe, jedoch nur Bullshit bekommen habe (schwache Waffen oder Opal oder ähnliches). Nervig wurde es, wenn Waffen schnell zu Bruch gingen.
Fazit:
Ein sehr komplexes Zelda, dass viel Potenzial verschenkt hat, aber überaus gute Ansätze hervorgebracht hat. Nicht mein Lieblings-Zelda, aber ein sehr gutes Spiel.Aussicht/ Hoffnung:Ein Pokemon genau in diesem Stil wäre für mich persönlich bahnbrechend. Eine Open World mit Tag-, Nacht- und Witterungswechsel erkunden, Titanen werden durch Arenen ausgetauscht in denen man CPUs und online menschliche Spieler trifft, mit denen man zusammen oder gegeneinander kämpft und mit ihnen interagieren kann. In der Welt macht man dann die Story (mit rotem Faden), trifft in Wäldern oder anderen schönen Regionen auf Zufallsgegner und erledigt sinnvolle Sidequests. Dazu ein geiler liebevoller Poke-Soundtrack und ich hätte das Pokemon-Spiel, auf dass ich schon ca. 2 Jahrzehnte warte.Bitte Nintendo, bringt das auf den Weg. Ihr habt das Handwerkszeug für eines meiner Wunschspiele geschaffen, ihr müsst es nur noch richtig einsetzen.