Erstens. Warum immer ein düsteres Zelda. TP war recht düster. Und es hatte auch die erwähnte Eigenschaft düster und farbenfroh nebeneinander zu stellen. Sowohl stilistisch als auch atmosphärisch.
Die ersten Konzepte bei TP waren ja auch, die Schattenwelt in Schwarzweiß zu gestalten, ehe das dann durch die kontrastreiche Version ersetzt wurde.
Zweitens. Ich versteh echt nicht, was alle gegen SS meckern. Mir hat es außerordentlich gut gefallen. Endlich ist man in den Dungeons weg von Schema F. Das ganze Spiel über habe ich nie das Gefühl gehabt, dass es zu linear ist. Ich bin Dank der Story immer da gewesen, wo ich sein sollte, ohne vorher unwissend durch die Gegend zu rennen. Und ich hab die Sidequests nach meinem Belieben gemacht und dann später gemerkt, dass manche davon sich wunderbar in die Mainquest integriert haben.
Natürlich haben ein paar Sachen schon genervt z.B. Fi's Langatmigkeit oder die Tropfensuche in der "Schattenwelt" (besonders die letzte hat gedauert....)
Drittens. Von der Handlung war SS auch ein wenig düster, was aber dank des Stils und mancher auflockernder Momente vermutlich etwas unterging. Was ich an sich auch gut finde. Ich will kein Zelda spielen, bei dem ich depressiv werde. MM war da teilweise echt nah dran. Und wenn man sich da noch weiter in die Handlung und verborgene Symboliken und nicht ausgesprochene Folgerungen begibt, dann wird man feststellen, dass da teilweise sehr düsteres Material drin steckt. Aber zurück zu SS.
Eine weitestgehend leere Welt voller schwebender Geröll als letzter Zufluchtsort der Menschen, nichts ahnend der Gefahren unter ihnen, von der sie nicht einmal wissen, dass sie existieren. Link, der Held, ist dabei immer einen Schritt hinterher und nur dank der zeitreisenden Impa ist es zu verdanken, dass die Welt nicht untergeht. Dazu der Verbannte, der stets aufs Neue gebannt werden muss und mal zu mal immer stärker wird. Dazu kommen die drei neuen Volksgruppen, die wohl eine der folgenden Inkarnationen des Verbannten nicht überlebt haben.
Zombie-Mokblins. Das wissentliche überfluten des Deku-Waldes. Die untergegangene Zivilisation in der Wüste, die nur durch die Zeitsteine teilweise zu Leben erwacht. In dem Zusammenhang ist auch der Bootskapitän zu nennen, der sich darüber im Klaren ist, dass er und seine Familie schon seit 1000 Jahren tot sind.
Viele der Umgebungen sind verlassene Stätten des Krieges und werden von bösen Monstern heimgesucht.
Dies ist die Geschichte, in der das Unheil erstmalig seinen Lauf nimmt.
Aber zugleich ist es auch der Ursprung des Helden und jeder Hoffnung.
Manche Punkte kann ich jedoch gut nachvollziehen. In TP hat mich auch gefragt, wo die Goronen denn nun eigentlich leben, abseits vom Haupteingang...
Ein bisschen belebter dürfte Hyrule schon sein. Vielleicht kann das nächste ja ein wenig in der für das Zelda-Universum realistischen Zukunft spielen. Es könnte eine lange Zeit seit dem letzten Übeltäter vergangen sein, sodass sich die Leute frei von Monstern in Hyrule ausbreiten konnten. Und aus dem Nichts kommt dann der Ansturm, der das Land nach und nach mit Krieg überzieht. Das hätte dann die so viel gewünschte Düsternis und man könnte endlich mal die Schlechtigkeit nachvollziehen.
Ich hatte mal einen Artikel gelesen, der über gute Bösewichte schrieb. Was macht einen guten Bösewicht aus? Es sind unter anderem die Greueltaten, die man selbst miterleben muss. In OoT hat man nur wenig aktiv miterlebt. Zum einen weil er anfangs hinter den Dingen agierte und dann weil man sieben Jahre gepennt hat. Wenn man aufwacht wartet er ja geduldig in seinem Türmchen.
Warum nicht mal ein Zelda, in dem man mehr oder weniger hilflos dabei zusehen muss, wie das Böse Einzug in Hyrule hält und wie sich die Welt dabei verändert.
Das sollte den Spieler in seinen Bann ziehen und emotional ansprechen und stärker motivieren als "Hey, Listen. Ganondorf hat die Zora tiefgekühlt. Und er ist BÖÖÖÖSE. Du musst ihn besiegen."
Ich hab inzwischen schon in so vielen Zelda-Threads diverse Ideen zu Handlungen geschrieben, dass sich damit bestimmt so einige Spiele füllen ließen.