Ich hatte gerade einen wundervollen Test verfasst... 9000 Wörter.
Naja, hier die völlig zusammengef(l)ickte Version (quasi alle Details zum Spiel musste ich entfernen):
Secret Of Mana und die 101 %
Für welche Konsole es die besten Rollenspiele gibt? Wohl eine der wenigen Fragen, auf die es selbst in Fanboy-Kriegen nur eine unstrittige Antwort geben mag: Für das Super Nintendo Entertainment System, kurz SNES. Was heute selbst auf den Portablen von den meisten Spielern der aktuellen Konsolengeneration als Pixelkrieg bezeichnet wird, stellt noch immer den umfangreichsten und wohl individuellsten Kosmos an Rollenspielen dar. Unzählige Spiele haben als Remake den Sprung auf die Handhelds geschafft, aber zumindest die leidenschaftlichen Spieler der Neunziger folgen ihren Pixelhelden noch immer lieber auf der Couch vor dem Fernseher.
Ein gemütlicher Abend auf eben jener Couch war es, der mir meine wohl auf aller Zeiten größte Videospielliebe serviert hatte. Nach unzähligen Stunden Lufia und Terranigma – ebenfalls bis heute Meilensteile der Rollenspielgeschichte – hielt ich Secret Of Mana in den Händen, jenes revolutionäre Game, das schon Anfang der Neunziger einen genialen Mehrspielermodus offenbarte. Kaum den Multipad-Adapter aus Japen importiert, hatte ich mir auch schon zwei nicht minder begeisterte Spielkameraden organisiert, mit denen ich fortan auf Pogopuschels eindrosch.
Eine riesige Spielwelt, die in ihrem Umfang nur von ihrer Detailverliebtheit geschlagen wurde, faszinierte das Sofaheldentrio die ganze Nacht. Liebevolle Charaktere (ich hatte beim Pinnchenziehen gewonnen und durften den Jungen spielen) und eine Vielzahl von witzigen Kreaturen, von denen sich die Pokémon noch viel abschauen könnten, sorgten immer wieder für Abwechslung. Selten habe ich in einem Spiel einen derart ausbalancierten Schwierigkeitsgrad erlebt, es war nie wirklich einfach und doch konnten auch wir kleinen Jungen alle Herausforderungen bewältigen, selbst die Höllenmauern.
Mittlerweile sind wir alle Twens, aber noch heute treffen wir uns gelegentlich, um bei Bier, Chips und guter Laune ein paar Spiele zu bezwingen. Und neben zahllosen Mariospielchen steht immer wieder das wohl beste Rollenspiel aller Zeiten auf dem Programm. Dann hüpft man wieder vor Freude im Dreieck, zwischen Manaschwert, -baum und den 101 %, die dieses Spiel eigentlich hätte bekommen müssen. Ein Spiel, das bei allem Fortschritt bis heute nichts von seinem Charme verloren hat. <3