Nehmen nur unötig Platz weg, kosten viel Geld (wenn man sie gar nicht braucht) und wären eh nur reine Staubfänger
Wie redest du über deine Spielesammlung? Schön, dass du es endlich einsiehst.
Persönlich kann ich nur sagen, dass mich Videospiele nicht mehr so sehr interessieren wie noch zu früheren Zeiten, da mir einfach die Zeit, und meistens sogar die Lust, dafür fehlt. Finde es entspannender am Abend einfach ein wenig Sport anzugucken und dann nebenbei ein wenig zu surfen oder leichte Kost wie Animal Crossing zu spielen. Da passiert nichts, keine Hektik und man den Tag ausklingen lassen.
Andererseits muss ich auch zugeben, dass die Menge an wirklich interessanten Titeln auch sehr abgenommen hat. Es gibt zwar haufenweise Titel, die mich interessieren, aber die ich nicht für so wichtig erachte, dass ich sie unbedingt gespielt haben muss. Das letzte Spiel, bei dem dies wirklich der Fall gewesen ist, war Red Dead Redemption II. Zu Release geholt, ein wenig gespielt und dann ab Dezember für einen Monat darin komplett versunken. Ich habe allein mit diesem Spiel mehr Zeit verbracht als in den letzten zwölf Monaten auf der Xbox One insgesamt. Fairerweise muss ich auch gestehen, dass es mir durch eine sehr schwere Zeit geholfen hat und ich deshalb sehr intensiv gespielt habe.
Am meisten Eindruck hinterlassen bei mir mittlerweile Spiele, die mich persönlich berühren. Vor allem Life is Strange hat sich mir so dermaßen ins Gedächtnis und vor allem ins Herz gebrannt. Es war kein ausuferndes, überladenes Spiel, sondern einfach nur eine Geschichte und eine Welt in die man abtauchen konnte.
Letztendlich bezahlt man Spiele mit der wertvollsten Währung, die ein Mensch hat. Nämlich mit seiner Lebenszeit. Egal ob das Spiel großartig oder der letzte Schrott ist, wenn ich eine Stunde damit verbringe, dann ist diese Stunde weg. Deshalb überlege ich mir jetzt zweimal, ob ich ein Spiel wirklich brauche und vor allem irgendwann einmal spielen möchte. Wenn ich in meinen Schrank schaue, dann habe ich da locker noch 30 oder 40 Spiele, die sich darin befinden und noch nie geöffnet wurden. Darunter Titel wie Dishonored, Borderlands 2 oder Pikmin 3. Heute würde ich mir die Spiele nicht mehr kaufen, aber damals waren sie halt mal irgendwo günstig zu haben und man hat zugeschlagen nach dem Motto "irgendwann werde ich es schon spielen".
Dieses Motto "irgendwann werde ich es schon spielen" gilt selbst heute noch bei mir. Zwar komme ich nur schwerlich voran, aber immerhin spiele ich mehr Spiele als neue zu kaufen. Hinzu kommt noch meine nächste Maßgabe "was in der Konsole landet, wird auch durchgespielt". Dies führt dazu, dass ich selbst Spiele, die mir nocht so großen Spaß bereiten durchspiele. So schlecht ich ein Assassin's Creed Liberation HD auch fand, ich kann mir einfach nicht eingestehen einen Fehlkauf getätigt zu haben. Hört sich komisch an, aber ist so.
Sony macht dies finde ich sehr gut, da sie sehr viele Einzelspielertitel noch produzieren, wobei mir leider zu viel Open World dabei ist. In zu vielen Spielen wurde und wird dies verwendet, obwohl sie es nicht bräuchten. Dadurch werden die Spiele unnötig in die Länge gestreckt und benötigen wieder mehr Zeit. Uncharted: The Lost Legacy machte diesbezüglich den Test mit einer offenen Spielwelt in einem Kapitel und das hat perfekt funktioniert. Eines meiner Lieblingsspiele Mass Effect 2 kommt abseits von machen Planenten auf denen man sich frei bewegen kann auch ohne eine Open World aus und spielt sich perfekt. Dieses Korsett würde manche Titeln nicht schaden. Vor allem manche Assassin's Creed-Ableger bieten zwar eine optisch schöne Welt, die aber in Wahrheit ein Filmset ist.
Um jetzt wieder zur Ausgangsfrage oder Ausgangsdiskussion zurückzukommen muss ich festhalten, dass es mir die Videospielindustrie immer leichter macht auf neue Spiele zu verzichten. Gar nicht mal so sehr wegen Games as a Service, Mikrotransaktionen oder dergleichen, sondern auch weil viele Spiele nur noch wenig Innovationen bieten. Immerhin kann man mich immer mit einer guten Geschichte fangen, aber auch hier werden zu viele Fehler mittlerweile gemacht.
Ich brauche keine Autoren aus Hollywood bei Videospielen, die sind da zum Teil vollkommen fehl am Platz. Ein guter Buchautor, der auch Kurzgeschichten schreiben kann, finde ich viel besser. Man sieht es an The Witcher oder Red Dead Redemption II. Die Spiele folgen einer Haupthandlung, aber daneben gibt es viele gute Nebengeschichten, die in Form von Nebenquest erzählt werden. Die müssen auch nicht ausufernd lang sein. Im Gegenteil genügt eine kurze Einführung, man erledigt die Aufgabe und erhält noch einen Abschluss. Kompakt in wenigen Minuten erzählt.
Der größte Fehler besteht aber in der Dissonanz zwischen Handlung und Gameplay andererseits. Ich kann keine Handlung erzählen, die nicht zum Gameplay passt und umgekehrt genauso. Paradebeispiel ist für mich immer nur Uncharted, da es unlogisch ist, wie sich Elena in den Massenmörder Nathan Drake verlieben kann.
Wichtig finde ich daher, dass sich Spieleentwickler vorher darüber klar sein müssen, worauf der Schwerpunkt ihrer Produktion liegt. Es ist keine Schande, wenn ein Spiel auch mal keine oder nur eine banale Geschichte erzählt, wenn dafür ein spaßiges Gameplay vorhanden ist. Denn am Ende ist das Wichtigste an einem Spiel der Spielspaß und wie dieser erreicht wird, ist dann auch egal.