Es ist bereits seit einigen Jahren der Trend zu erkennen, dass lineare Singleplayer-Spiele im AAA-Sektor immer weniger werden. Und dieser Trend wird in nächster Zeit auch nicht umgekehrt, wie der frühere Bioware Game Designer Manveer Heir in einem aktuellen
Waypoint-Podcast
deutlich machte. Laut seiner Aussage sind lineare AAA-Singleplayer-Spiele für Electronic Arts praktisch gestorben. Der Grund dafür ist laut Heir klar: Open-World-Spiele und Multiplayer-Titel sind aufgrund der integrierbaren Mikrotransaktionen sehr viel lukrativer.
Heir hat sieben Jahre bei BioWare Montreal gearbeitet und scheint damit durchaus das entsprechende Hintergrundwissen mitzubringen, um derartige Äußerungen auch zu untermauern. So bestätigt er, dass man „allgemein mehr in Richtung Open-World-Spiele entwickelt. Und der Grund ist einfach, dass man leichter Geld mit ihnen verdienen kann.“ Aus diesem Grund wurden laut Heir auch die Kartenpakete in den Multiplayer von „Mass Effect 3“ integriert. Damit die Leute immer wieder zurückkommen, anstatt einfach nur 60 bis 100 Stunden zu spielen.
Der Erfolg der Download-Pakete für „Mass Effect 3“ hat auch direkt die Ausrichtung des gesamten Studios für die folgenden Jahre verändert. Denn laut Heir war die Menge an Geld, die auf diese Weise gemacht wurde, so bedeutend, dass man aus diesem Grund, den Multiplayer in „Dragon Age“ und weitere Marken integriert hat, die normalerweise keine Mehrspielerinhalte hatten.
Der kommende Online-Titel „Anthem“ von BioWare sei laut dem Entwickler letztendlich auch ein Produkt dieses Vorhabens. Es handelt sich um ein Open-World-Multiplayer-Rollenspiel, mit dem EA eine Menge Geld verdienen kann. „Das lineare Singleplayer-Triple-A-Spiel ist für EA vorerst gestorben“, so Heir abschließend. In diesem Zusammenhang könnte auch die
Schließung von Visceral Games und die Neuentwicklung ihres „Star Wars“-Spiels zu sehen sein.