WEHR- UND ZIVILDIENST
Wie mache ich mich untauglich?
Christian wollte bei seiner Musterung nichts dem Zufall überlassen und half einem angeborenen Leiden in Form einer Nussallergie nach. Eine Woche vor dem Musterungstermin fing der 18-Jährige an, Nüsse zu essen. Ein juckender Ausschlag am ganzen Körper ließ nicht lange auf sich warten, im Gesicht bildeten sich kleine Pusteln. Die weiteten sich sogleich zu großen Kratern aus, als Christian die Nüsse nicht mehr aß, sondern sie als Creme auf seine Haut schmierte. "Ich musste mich kratzen, bis meine Arme und Beine bluteten", erzählt Christian.
Das unangenehme Äußere wurde von dem Gestank, den er verbreitete, fast übertroffen: Zwei Wochen lang hatte sich Christian nicht gewaschen, als er ins Kreiswehrersatzamt fuhr. Vom Unterricht hatte er sich für diese Zeit befreien lassen. "Die hätten mich in meinem Zustand ohnehin nicht in die Schule gelassen", so Christian.
Die letzte Nacht vor der Musterung verbrachte er mit Kaffee und Wodka vorm Fernseher. Stinkend, mit dunklen Ringen unter den Augen und feuerroter, eitriger Haut betrat er am nächsten Morgen das Kreiswehrersatzamt. Zur Verstärkung hatte er Pups-Spray, ein besonders widerliches Stinkgas, auf seine Klamotten gesprüht und seine Haare mit Vaseline ruiniert. Der zuständige Stabsarzt zeigte sich beeindruckt. "Der hat mich noch vor der medizinischen Untersuchung nach Hause geschickt", erzählt Christian.