Erica
Telltale und Quantic Dream machen doch noch was anderes wie Erica nun wirklich ist, nämlich ein interaktiver Film. Zeitweise war es gelungen, die gelegentlichen Entscheidungen der Protagonistin zu treffen und Hotspots im aktuellen Bild zu untersuchen, großteils aber eig. nur zuschauen, was bei Telltale&Co nicht ganz so passiv ist.
Keine Ahnung was man sich mit der App zum steuern dachte. Es geht solala auch am Pad. Herkömmliche Sticks und Knöpfe wären aber allemal möglich gewesen. Außerdem mag die App es nicht wenn man rauswechselt. Neustart erforderlich. Lästig.
Musik ist gelungen, die Grafik logischerweise Filmniveau, aber eher Low Budget, Inszenierung manchmal durchaus spannend, selbst beim wiederholten Durchgang, viele Dialoge und Handlungen aber unfreiwillig komisch. Die Enden sind alle etwas unbefriedigend. Bzw. der Verlauf der Handlung, der ein Wer war der Mörder, Was ist hier los verspricht, was aber relativ sang und klanglos tlw. aufgeklärt wird und viel holpriges Wirrwarr anfügt, das wohl nur mit Fantasie andere Deutungen zulassen würde.
Die Mehrheit der Trophäen kann man problemlos ohne Guide erreichen, wenn man die diversen entweder oder Pfade geht, ein paar Sachen sind schon etwas unsichtbarer und es wirkt ein bißchen seltsam das große Entscheidungen (quasi Bossgegner) unweigerlich gemacht werden müssen, aber scheinbar Nichtiges dann auch für Trophäen wichtig ist, man aber kaum bis gar keine Anhaltspunkte dafür erhält. 6 Enden können erspielt werden, tlw. werden Ziele Durchgangübergreifend erreicht und das wäre für einen letzten Durchgang auch spannend gewesen. Wenn erst dann die eine oder andere Sache gezeigt wird und überhaupt ein großes Finale stattfindet.
Wenn ein paar Schreiber anstatt ihre Gedanken in Serien zu verwursten öfter an sowas arbeiten würden, käme hie und da sicher auch was wirklich gutes bei raus. Wahnsinnig teuer sollte so eine Produktion eig. kaum sein.
Wundert mich eig. dass man in der Richtung nicht mehr probiert. Wenn man es geschickt macht, könnte es ja parallel zu einer herkömmlichen Serie gemacht werden. zB bei Game of Thrones jemand anderen am Schluss auf den Thron setzen, oder so. Den roten Faden kann man dann kaum groß variabel machen, aber irgendwelche Nebenhandlungen anders beenden. Man schaut dann immer noch dieselbe Serie, kann aber minimal Einfluss auf den Verlauf nehmen. Oder vielleicht doch die Handlung bei einer wöchentlichen Seifenoper oder so mitbestimmen, je nach Mehrheit. Wäre halt eher was für netflix wie Sony.