Mehrere Faktoren, die man dagegen aufwiegen kann und die meisten auch tun. PC ist eine "offene" Plattform, was bedeutet...
- Abwärtskompatibilität ist im Großen und Ganzen kein Thema. Bei Plattformen wie Steam sowieso, aber auch alte Spiele sind überwiegend kompatibel mit aktuellen System. Ausnahmen bestätigen die Regel. Dafür gibt es simple Lösungen. Entweder kostenlose Software wie
DOSBox, die mal eben die Spiele in einer virtuellen Umgebung lauffähig machen, die damalige Systeme emulieren. Oder durch Community-Patches. Oder Fan-Remakes. Oder Cracks (rechtlich zum Beispiel Grauzone und unbedenklich bei Spielen toter Entwickler/Publisher, die keinen Rechteinhaber mehr haben, weil es sich im irgendein Softporn-Game aus den frühen Neunzigern handelt oder so), zur Not bezahlt man einem Gaming-Geek mit Programmier-Skills in einschlägigen Foren eine Commission, damit er einen Patch kreiert. Kurz: Nix ist unmöglich.
- Es funktioniert, vor allem Steam. Natürlich gibt es Probleme wie Release-Bugs auf dem PC gern mal häufiger. Grund: Es existieren zu viele Systemkombinationen aus unterschiedlichen Prozessoren, Grafikkarten, RAM, etc. um alles an Day 1 perfekt abliefern zu können. Dafür werden eine Menge Analysedaten benötigt. Die sind ein weiterer Punkt.
- Ohne gechannelte Systeme wie Steam kommen PC-Entwickler nicht an eine solche Menge an Daten. Ergo, die Auswertung hilft der PC-Spieleentwicklung. Kann man noch ein Datenschutzfass aufmachen - aber im Idealfall werden nur die Daten durchgegeben, die Rückschluss auf die Systemkomponenten geben. Bei Steam wird man regelmäßig gefragt, ob man diese übermitteln möchte über nicht (oder man macht es per Haken automatisch). Nutzen natürlich manche Entwickler besser als andere und das heißt natürlich nicht, dass PC-Spiele da automatisch einen Vorteil haben. Aber halt auch nicht unbedingt einen Nachteil gegenüber Konsolen.
- Thema Mods. Selbst mit Steam-Bindung sind die Spiele im Sinne des Spielgefühlt noch offen. Das war eine Angst vor vielen Jahren und die wurde nicht ausnahmslos, aber in einigen wichtigen Fällen genommen. Schaue man sich beispielsweise Skyrim heute an. Wer will, kann auch sein Steam-Skyrim so heftig modden, dass es aussieht wie Next-Gen. Langsam schwappen die Mods auf Konsole rüber. Aber die werden niemals das Level an PC-Modding erreichen. Grund: Hardware-Limitierung lässt nur wenige Mods zu, Grafikmods sind quasi nicht möglich. Spiele sind schon auf das System optimiert. Außerdem: Sony verbietet Scripte, die sind für viele (Gameplay)-Features in Mods nötig. Das ist der Grund warum simple Skyrim-Mods nicht auf Konsolen erhältlich sind und allgemein weniger verfügbar sind. Aber vielleicht öffnet sich das in Zukunft. Es ist immerhin möglich, dass Entwickler selbst per Patch für das Spiel bestimmte Mods mit Scripten erlauben können. Macht aber kaum ein Entwickler. Zu viel Aufwand für nutzergenerierte Inhalte, an denen sie nichts verdienen.
- Vielleicht (nur eine These) haben PC-Spieler zu den Spielen eine weniger tiefe emotionale Verbindung verglichen mit Konsolen, weil ein "PC" keine klar definierbare Sache ist wie eine spezielle Konsole. Man unterscheidet nicht groß zwischen Generationen wie es bei Konsolen der Fall ist. Im Falle von der PlayStation klar durchnummeriert, kann man zeitlich genau einer "Ära" zuordnen - sowohl bezogen auf die Spiele als auch sein eigenes Alter. Der Fokus liegt da (zumindest geht es mir so) eher auf den Spielen, weniger den damit verbundenen Systemen. Wenn ich an Skyrim denke, dann verbinde ich damit nicht "ach, damals die gute PS3-Zeit", sondern wie ich heftig die Kacke aus dem Vieh gemoddet habe ("lore"-friendly - also Verbesserungen, keine Veränderungen) und ich werf es immer noch gern an und verbinde damit die Erinnerungen an das Spiel von damals. Welcher PC damals dahinter steckte - vollkommen Wurst.
- Es gab bislang (meines Wissens) noch keine dramatischen Fälle für immer verschwundener Spiele, die nicht noch irgendwie gerettet werden konnten oder theoretisch könnten. Bin grad zu faul, das nachzurecherchieren, sicher gibt es da welche - aber das gibt es ja auch Konsolen auf. Einige NES-Module werden sicherlich physisch nicht mehr zu bekommen sein, außer man hat eine Menge Cash und der Besitzer braucht es oder stirbt und die Familie packt es auf Ebay. Exklusiv-physische Spiele sind endlich - aber aus anderen Gründen als Digitalspiele - aber dennoch.
- Mir fallen sicher noch mehr Gründe ein, aber ich hab grad keine Lust mehr und bezweifle, es liest jemand bis zum Ende und denkt sich dann "aha, interessant..."