Ich mache nun also den dritten Versuch mich mit dem Spiel anzufreunden. Es läuft eigentlich wie bisher. Ich mag den Einstieg und die Charaktere, Los Santos ist eine gelungene Stadt, wenn auch nicht so gut wie Vice City. Doch dann kommt der Punkt an dem der Gang Krieg überstrapaziert wird. Nach 27 Missionen hat man gefühlt in 20 davon nur "Ballas, Ballas, Ballas" gehört. Dann wird man im Ödland ausgesetzt und ist erstmal angetan von der Größe und dem Gefühl wirklich im Nirgendwo zu sein. Doch die Missionen erstrecken sich von Nirgendwo A bis Nirgendwo B und wieder zurück. Die langen Wege sind stressig und langweilig. Hat man das Überstanden landet man endlich in San Fierro und das ist für mich dann auch der Tiefpunkt der Hauptserie. Vielleicht liegt es an mir, dass mir San Francisco überhaupt nichts gibt, aber die Stadt ist ein totaler Reinfall. Die Story erweitert sich plötzlich von Gang Geschnatter zu ersten Schritten im Aufbau eines Business und dem stetigen Vergessen, dass der eigene Bruder im Gefängnis sitzt und zwei gute Freunde mit dafür verantwortlich sind.
Das Mid-Game war für mich schon immer der Schwachpunkt von San Andreas. Scheinbar komme ich nur schwer darüber hinweg. Ich erinnere mich, dass ich auch Las Venturas nicht so geil fand, aber trotzdem viel Zeit im Casino verbracht und mein Vermögen vervielfacht habe. Trotz allem was mich stört komme ich nicht an dem Charme der alten Grafikengine vorbei. Der Sprung von PS2 auf PS3 war gigantisch für die Serie und GTA IV Liberty City ist sehr beeindruckend, dennoch löst das 3D Universe mehr in mir aus als das HD Universe. Das ist übrigens so eine Geschichte, die ich erst in den letzten zwei Tagen "entdeckt" habe. Ich wusste bisher nicht, dass Rockstar das Franchise aufgeteilt hat in 2D, 3D und HD. Die einzige Konstante sind Lazlow und die Namen der Städte bzw. des Staates. Laut Rockstar ist es daher sehr unwahrscheinlich, dass man im HD Universum Charaktere des 3D Universum trifft in zukünftigen Spielen.