AW: Kino und DVD
Durst
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"Der beliebte und zurückhaltende Kleinstadt-Priester nimmt freiwillig an einem Experiment teil. Dieses läuft jedoch schief und verwandelt ihn in einen Vampir. Die körperliche und geistige Veränderung des Priesters führen zu einer Affäre mit der Frau seines Sandkasten- Freundes. Die Frau genießt die Abwechslung, denn sie hat ihr stumpfsinniges Leben satt.
Der einstige Priester jedoch verfällt immer tiefer der Verzweiflung und der Sittenlosigkeit. Es wird immer schlimmer. Er kämpft um das letzte bisschen Menschlichkeit, das ihm noch geblieben ist." (zelluloid.de)
Thirst, oder Durst, ist der neueste Streich von Meisterregisseur Park Chan-Wook, der im Westen durch
Oldboy, Sympathy for Mr.Vengeance / Lady Vengeance und
I´m a Cyborg but thats OK Bekanntheit erlangt hat. Sein aktueller Film läuft hier nun auch in den Kinos, wenn auch nur in kleineren. Wer jetzt einen typischen Vampirfilm erwartet, wird genauso enttäuscht aus dem Kinosaal gehen, wie die meisten Besucher gestern Abend. Ich hatte gemischte Gefühle. Park Chan-Wook versucht sehr viele verschiedene Aspekte des Lebens in seinen Film reinzubringen. Es geht um kaputte Familien, Verzweiflung nicht das tun zu können was man will, Einsamkeit in einer Beziehung, Hoffnungslosigkeit dem Alltag nicht entfliehen zu können, Hass, Trauer, Religion, Sterben, wieder Leben wollen, ...... und in einer gewissen Weise um Vampirismus. Trotz seiner Länge von 133 Min. schafft der Film es nur grob die genannten Punkte anzuschneiden, meiner Meinung nach hätte weniger "Inhalt" mehr gebracht. Auch bestimmte Handlungenasstränge versteht man nicht. Der Priester stirbt bei diesem Experiment, dann bekommt er eine Bluttransfusion. Auch die bringt nichts. Plötzlich lebt er wieder. Man sieht in kurzen Sequenzen dass er Hälse von anderen anziehend findet und dass er sensibel auf laute Geräusche, Gerüchte, etc reagiert. Und irgendwann beichtet er jemandem dass er ein Vampir geworden ist. So einfach als wäre es das normalste der Welt. WTF?! Wenn ich nicht vorher gelesen hätte dass er zum Vampir wird, wäre ich an der Stelle völlig verwirrt. Im Allgemeinen verwirrt die Story ab und zu. Das ist einer dieser Filme, die man ein zweites Mal gucken muss, um alles zu verstehen. Es gab auch Dinge, die mir erst auf dem Heimweg klar geworden sind. Der Film deutet an, aber wenn man nicht zwischen den Zeilen liest, versteht man garnichts.
Zwischendurch verbreitet der Film eine gute Atmosphäre, die aber niemals so dicht ist, wie in anderen Park-Chan Wook Filmen. Um mal zu einem Fazit zu kommen, Park Chan-Wook hat definitiv schon bessere Filme gebracht. Für mich gehört dieser zu den schlechtesten die ich von ihm gesehen habe, wobei ich sagen muss dass die anderen ein sehr hohes Niveau haben. Ich würde ihn mir nochmal ansehen, obwohl ich ehrlichgesagt froh war als er zum Schluß kam.
6,5/10
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Originaltitel:
Bakjwi
Kinostart Deutschland: 15.10.2009
Drama, Horror
Süd-Korea 2009,
Laufzeit: ca. 133 min.
Koreanischer Trailer mit englischen Untertiteln |
Trailer 2 Koreanisch + Englisch |
Deutscher Trailer