AW: *Überschrift*
Und der tausendste Post geht aaannn.... *trommelwirbel*
Watchmen (Director's Cut)
http://www.shockya.com/news/wp-content/uploads/watchmen_poster16.jpg
Der Film zur gleichnamigen zwölfteiligen Comicreihe, in der es um das Amerika Mitte der 80er geht, in dem einige Menschen es sich zur Aufgabe gemacht haben, für Recht und Ordnung zu sorgen. Diese Watchmen verkleiden sich ganz wie die bekannten Superhelden mit Maske, Kostüm und technischen Tricks, unterscheiden sich aber darin von ihren Vorbildern, dass sie selbst überhaupt keine Superkräfte besitzen, mit einer offensichtlichen Ausnahme.
Besagte Ausnahme, Dr. Manhattan, ist seit seiner "Schaffung" durch einen Laborunfall ein Garant für die Sicherheit der USA, da man ihn etwa als Superman 2.0 bezeichnen könnte, wogegen natürlich keine Nation in den Krieg ziehen will.
Keine Nation? Nein, ein kleines Dorf namens Soviet Union rüstet nämlich fleißig ihren Vorrat an nuklearen Waffen auf, was einen dritten Weltkrieg immer näher rücken lässt.
Dass dieser im Zeitalter von Langstreckenraketen und Atombomben nicht ganz so "glimpflich" ausgehen würde, wie die beiden vorherigen, ist auch dem US-Militär und allen anderen klar, weshalb die Stimmung immer angespannter wird (was der Atmosphäre von Comic und Film zugute kommt).
Die Geschichte beginnt mit dem Mord eines ehemaligen Watchmen-Mitgliedes und ab da geht's eigentlich drunter und drüber mit der Handlung und man weiß wirklich bis zum Schluss nicht, was genau das alles soll.
Da die Comicvorlage wirklich extrem umfangreich ist, musste im Film, selbst bei über drei Stunden Laufzeit, natürlich an einigen Stellen gespart werden.
Ich hab den Comic vor einigen Monaten gelesen, deshalb weiß ich nicht mehr so genau, was alles weggelassen wurden, aber unter anderem war es eine kleine Nebengeschichte von einem Jungen, der während des gesamten Comics einen weiteren Comic liest, den man als Leser mitverfolgen kann. Das trug schon einiges zur Atmosphäre bei, allerdings konnte ich mir von vornherein denken, dass der Teil im Film fehlen würde.
Die Geschichte selbst wurde ziemlich originalgetreu wiedergegeben, wenn auch einige Details oder größere Dinge verändert wurden. So erzählt Rorschach, einer der Watchmen, im Comic, wie er einen Verbrecher, der ein sechsjähriges Mädchen ermordet und an seine Hunde verfüttert hatte, in einer Saw-ähnlichen Aktion mit der Hand an dessen Ofen kettete, sein Haus in Brand steckte und ihm ein großes Fleischermesser gab (wenn ich mich recht entsinne), während er den Mörder im Film einfach an einen Stuhl fesselt und ihm mit dem selben Messer den Kopf einschlägt.
Die Atmosphäre von Film und Comic ist ziemlich düster und bedrückend, weil es zum Teil immer etwas endzeitartig anmutet und zum anderen weil die Handlung sich hauptsächlich "auf der Straße" abspielt, im Dreck zwischen Bordells und dampfenden Kanaldeckeln sozusagen.
Die Computereffekte sind zeitgemäß, teilweise sogar etwas zu detailliert für meinen Geschmack. Dr. Manhattan, für den Zeit und Raum keine Rolle spielen und dessen blau leuchtender Körper sich komplett entmaterialisieren und jede Größ annehmen kann, sieht mit seiner feinen Hauttextur fast schon wieder zu menschlich aus, allerdings ist das wirklich Erbsenzählerei und nur mein Empfinden.
Über die Musikuntermalung kann ich auch nicht meckern, in einer Szene läuft sogar 99 Luftballons, was will man mehr
Also insgesamt find ich, der Film hat den Charme des Comics gut eingefangen und rübergebracht, die Actionszenen waren schön koreografiert und die Schauspieler kamen der Vorlage sehr nah.
An Spannung fehlt' s sicherlich auch nicht und auch die gesamte Thematik ist mal was angenehm neues.
Gesamtwertung: 9/10
(Der Film war übrigens ein gutes Stück blutiger, als ich den Comic in Erinnerung hatte, vielleicht lag's ja am Director's Cut)
edit: Daumen, du A.... hast meine Einleitung zunichte gemacht!