Fall Magnus Gäfgen- Was haltet ihr davon?

PSYCHOBUBE

Bekanntes Gesicht
Ich bin fast sprachlos. Mein Beileid an die Eltern von dem ermordeten Jungen. Meiner Meinung nach hätten die eher Recht auf Schmerzensgeld, als Gäfgen. Welchen Schmerz er ihnen mit der Ermordung zugefügt hat ist mindestens genauso schlimm. Wenn nicht noch schlimmer. Viel schlimmer!

Das Urteil ist nicht nur respektlos gegenüber den ermordeten Jungen und dessen Angehörige sondern könnte neue Probleme nach sich ziehen.
1.Zukünftige Ermittlungen werden problematischer, da Polizisten immer mit der Befürchtung angezeigt zu werden leben müssen. Denn zukünftige Mörder könnten auf die gleiche Idee kommen wie Gäfgen.

2. Auch Kleinkriminelle haben nun durch dieses Urteil mehr "Narrenfreiheit" bekommen, da wichtige Festnahmen problematischer werden können. schliesslich können Polizisten bei einer Festnahme, den Täter versehentlich Schmerzen zufügen.

Aber ich finde dieses Urteil auch ungerecht. Es gibt Notfälle, da müssen Polizisten oder Menschen im Gesundheitswesen härter zupacken um einige vor sich selbst zu schützen! Wenn die nun auch noch Angst vor Anzeigen haben müssen.....


Auf jeden Fall könnte das Urteil im Fall von Magnus Gäfgen neue Tote nach sich ziehen.

Und jetzt hab ich noch eine Frage: Was meint ihr über die Reaktion von den Politikern? Ist ihre Einstellung zu dem Fall korrekt, oder missbrauchen sie den Fall für ihre Zwecke? Ich weiß weiss es selber nicht.

Vielleicht bin ich auch von den Medien beeinflusst. Vielleicht gibt es noch eine andere Seite der Geschichte. Ich weiss es nicht.
Ich weiss nur, dass ein Kind ermordet wurde und sein Mörder kriegt Geld.
Auch wenn dieser Gäfgen Angst vor dem Beamten gekriegt hat. Hatte sein Opfer kurz vorm Tod nicht auch schreckliche Angst gehabt? Todesangst sogar? Das ist nämlich die schlimmste Angst. Meiner Meinung nach.
Ich hatte schon mal Todesängste gehabt. Schrecklich!
 
das Urteil, dass ein Kinds-Mörder(!) eine Forderung auf Schmerzensgeld(!) bekommt ist in meinen Augen schon eine Perversion der deutschen Rechtslage. :$ :hop:
 
das Urteil, dass ein Kinds-Mörder(!) eine Forderung auf Schmerzensgeld(!) bekommt ist in meinen Augen schon eine Perversion der deutschen Rechtslage. :$ :hop:

Falsch, er bekommt kein Schmerzensgeld, sondern eine Entschädigung für die Rechtsverletzung seiner Menschenwürde. Das heißt, er bekommt den Mindestbetrag dafür, dass die anderen mit Mitteln gespielt haben, die sich nicht hätten einsetzen dürfen. Schmerzensgeld hat er auch eingefordert, bekommt er aber nicht, weil der Richter es ebenfalls für unangebracht hielt.

Nun kann man das auf mehrere Arten sehen. Einerseits wird durch die Entschädigung gezeigt, dass das Rechtssystem auf diese Weise nicht verletzt werden darf und andererseits steckt natürlich eine Botschaft hinter der Tatsache, dass ihm das Schmerzensgeld verwehrt wird (was er natürlich nicht verdient hat).

Natürlich hat die Drecksau keinen Cent verdient, aber wenn solche Herangehensweisen der Polizei nicht geahndet werden, dann werden sich die Vorfälle häufen. Und irgendwann sitzt auch mal ein Unschuldiger auf dem Stuhl des Tatverdächtigen.

Wobei ich aber dennoch der Meinung bin, dass die Androhung von Gewalt und vielleicht sogar Folter manchmal ganz hilfreich sein kann, aber das geht nun über das Thema hinaus. :)
 
Ich kopiere einfach mal das, was ich in einem ähnlichen Thread bei GA geschrieben habe:

Zu der Sache mit Gäfgen hat Heribert Prantl einen sehr guten Kommentar verfasst. Ich zitiere:

Gewiss: Die Klage Gäfgens kokettiert mit dem Leid, das er angerichtet hat; das macht sie noch nicht unzulässig. Seine Klage ist schamlos, weil sie den Schmerz der Angehörigen verhöhnt; aber das allein macht sie noch nicht unbegründet. Ein Gericht darf sich nicht von der Abscheu mitreißen lassen. Darin liegt die Stärke des rechtsstaatlichen Rechts.

Der Mörder Gäfgen hat die Strafe für sein Verbrechen erhalten, er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Unrecht, das an ihm begangen wird, kann nicht unter Hinweis auf das von ihm begangene Verbrechen entschuldigt werden.

Darauf hat das Gericht in der Begründung seines Entschädigungs-Urteils hinweisen wollen: "Das Recht auf Achtung seiner Würde kann auch dem Straftäter nicht abgesprochen werden, mag er sich auch in noch so schwerer und unerträglicher Weise gegen die Werteordnung der Verfassung vergangen haben." An dieser Begründung ist jedes Wort richtig. Aber sie erzwingt keine Entschädigung.
 
Da er einen Teil der Prozesskosten aufbringen muss hat er damit ohnehin ein Minusgeschäft gemacht, er wollte wohl nur noch Unruhe unter der Bevölkerung schaffen bevor er sich in die Freiheitslosigkeit verabschiedet.

Nichtsdestotrotz ist seine Klage rechtens gewesen und in Deutschland darf man das Gesetz auch als vermeintlich Gesetzloser in Anspruch nehmen, auch als Mörder. Leute die sagen es sei "ein Unding" sind heuchler, denn das abweisen einer Klage aufgrund einer Straftat ist Doppelmoral, denn dann hat eben nicht jeder das Recht das Gesetz in Anspruch zu nehmen.

Außerdem bin ich sowieso Pro-Todesstrafe, daher erledigt sich die Diskussion eigentlich für mich :)
 
Er hat ein Kind ermordet und weil er die Gesetze nicht beachtet, darf er auch nicht seine Rechte einfordern.
Genauso dürfen meiner Meinung nach, Religionen in unserem Land keine Tempel errichten, wenn wir in deren Länder keine Kirchen bauen dürfen.
Ebenso, darf kein Jude Deutschland für den Holocaust beschuldigen, weil wir die Juden nicht für den Tod Jesus beschuldigen dürfen.
Und eine ungewollt schwangere Frau muss ihr Kind austragen wenn der Mann es fordert, weil der Mann trotzdem Unterhalt zahlen muss falls er das Kind nicht will aber sie schon.
 
Zu dem Betrag, den er bekommt, weil im Folter angedroht wurde:

Ich finde es eigentlich richtig, denn man sollte bei Menschenwürde keine Ausnahmen machen. Er ist ein Mensch, genau wie ihr und ich. Also sehe ich da keinen Grund ihm das Geld nicht zu geben. Natürlich hat er eine abschäuliche Tat begangen, das gibt anderen aber noch lange nicht das Recht sein Menschenrecht zu verletzen. Abgesehen davon muss er sowieso 4/5, oder so, der Kosten tragen, die aufgrund des Prozesses entstehen. Da ist dieses Geld schnell wieder weg...
 
Er hat ein Kind ermordet und weil er die Gesetze nicht beachtet, darf er auch nicht seine Rechte einfordern.
Genauso dürfen meiner Meinung nach, Religionen in unserem Land keine Tempel errichten, wenn wir in deren Länder keine Kirchen bauen dürfen.
Ebenso, darf kein Jude Deutschland für den Holocaust beschuldigen, weil wir die Juden nicht für den Tod Jesus beschuldigen dürfen.
Und eine ungewollt schwangere Frau muss ihr Kind austragen wenn der Mann es fordert, weil der Mann trotzdem Unterhalt zahlen muss falls er das Kind nicht will aber sie schon.

:top:
 
Das ist wieder typisch deutsch....
In wie weit die Grenze der Polizisten damals überschritten wurde - das kann sicherlich verschieden ausgelegt werden.
Da die Folderandrohungen damals am 3.Tag unter dem Gesichtspunkt erfolgten, den Jungen doch noch zu retten, finde ich, das ist eine riesen Schweinerei, hier dem Antrag einer Entschädigung statt zugeben.Polizisten sind auch nur Menschen - wenn man bedenkt, daß viele,die den Fall bearbeitet haben und an der Suchaktion beteiligt waren, Kinder in diesem Alter hatten, finde ich ,wäre auch für diese eine Entschädigung mehr als gerecht.Bei der Vorstellung, es könnte sich um ihr Kind handeln, gehört da schon eine Portion Nervenstärke dazu.
Wird nicht lange dauern, dann ist der Mistkerl wieder auf freiem Fuß...Hatten wir ja alles schon.
Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, warum Mörder überhaupt einen Anwalt finden, der sie verteidigt!
Mörder gehören gleich lebenslang hinter Schloß und Riegel, ohne vorherige aufwendige Gerichtsverfahren, die am Ende der Steuerzahler weitestgehend wieder berappen muß! Da wäre das Geld für Kinder, die auch in Deutschland in Armut leben müssen, besser angelegt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn man denkt die bisherigen Posts sollten für Aufklärung genügen, kommt ein Foxioldi daher... Ich hoffe der wird trotz all seiner offensichtlichen Bemühungen niemals zum CO.

Sorry fürs Off-Topic... ich wills mir ja nicht mit den Mods verscherzen :B
 
Und wenn man denkt die bisherigen Posts sollten für Aufklärung genügen, kommt ein Foxioldi daher... Ich hoffe der wird trotz all seiner offensichtlichen Bemühungen niemals zum CO.

Sorry fürs Off-Topic... ich wills mir ja nicht mit den Mods verscherzen :B

Wir wurden hier vom Thread - Ersteller aufgefordert, die Meinung zu sagen, und genau dieses habe ich gemacht!
Und da ich ein bißchen mehr Lebenserfahrung habe als du - deswegen sind diese Zeilen entstanden.
Meine einzigen Bemühungen sind die, hier im Forum einfach nur meine Meinung zu schreiben, wobei ich andere Meinungen akzeptiere - natürlich auch deine!
Solltest du noch mehr Diskussionsbedarf mit mir haben, dann bitte nicht weiter in diesem Thread! Es gibt da andere Möglichkeiten....
Ich stehe dir gern zur Verfügung! :)
 
Bei diesem Thema kann man schön erkennen wer Bild Leser ist und wer sich auch noch darüber hinaus bildet.

Ich hasse die BILD Zeitung

Obwohl in den andern Zeitungen auch nicht gerade neutral berichtet wird. Okay, der Beamte hat ein Fehler gemacht. Sollte sich auch in dem Fall entschuldigen.

Nachdem ich eure Antworten gelesen habe, sehe ich das Urteil aus anderen Augen. Ich hoffe dass es noch mehrere Antworten gibt, ohne sich gegenseitig in die Wolle zu kriegen bitte ;)

Mir ist wieder mal klar geworden, dass die Dinge nicht so einfach sind. Die welt ist nicht schwarz/weiß. Ich vergesse das immer wieder. Ja, jeder sollte Recht auf würde haben. Es gibt ja auch immer die Möglichkeit, dass sich auch eiskalte Mörder ändern. Es ist schon vorgekommen.
 
Falsch, er bekommt kein Schmerzensgeld, sondern eine Entschädigung für die Rechtsverletzung seiner Menschenwürde. Das heißt, er bekommt den Mindestbetrag dafür, dass die anderen mit Mitteln gespielt haben, die sich nicht hätten einsetzen dürfen. Schmerzensgeld hat er auch eingefordert, bekommt er aber nicht, weil der Richter es ebenfalls für unangebracht hielt.

Nun kann man das auf mehrere Arten sehen. Einerseits wird durch die Entschädigung gezeigt, dass das Rechtssystem auf diese Weise nicht verletzt werden darf und andererseits steckt natürlich eine Botschaft hinter der Tatsache, dass ihm das Schmerzensgeld verwehrt wird (was er natürlich nicht verdient hat).

Natürlich hat die Drecksau keinen Cent verdient, aber wenn solche Herangehensweisen der Polizei nicht geahndet werden, dann werden sich die Vorfälle häufen. Und irgendwann sitzt auch mal ein Unschuldiger auf dem Stuhl des Tatverdächtigen.

richtig. dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
 
Wir leben Gott sei dank in einem Rechtsstaat, d.h. auch Polizisten müssen sich an Gesetze halten. Tun sie es nicht, dann gehören sie hart bestraft und ihre Opfer entschädigt!

Einige hier möchten dem Mörder Menschenrechte absprechen. Ich bezweifle, ob sie es auch so locker sehen würden, wenn sie selbst mal (z.B. durch Zufall) in Verdacht geraten und dann von der Polizei gefoltert werden.
 
Der Polizist hat auf jeden Fall ein Fehler gemacht.
Mich erinnert Fall Gäfgen an einem Film. "Dead Man Walking" zwar geht es da um Todesstrafe und nicht um Folter aber es behandelt das Thema über Mörder und ihre Rechte sehr gut. Es beruht auf einer wahren Begebenheit.
Der Film handelt von einer Nonne, die einen Mörder bis zu seiner Hinrichtung Beistand leistet. Dieser Mörder ist kaltblütig und unsympathisch. Aber der Film zeigt ihn aber auch von der anderen Seite. Die Nonne sieht in ihm ein Mensch und kein Monster. Mit der Zeit lernt der Mörder Einsicht und Reue. Es entwickelt sich sogar so etwas wie eine Art Freundschaft zwischen den beiden. Es hat die beiden wirklich gegeben. Der Film basiert auf die Aufzeichnungen der Nonne. Sie hatte eine klasse Arbeit geleistet. Früher war meine Ansicht über Todesstrafen gemischt, als ich den Film sah, wurde ich entgültig gegen Todesstrafe. Den Film kann ich nur empfehlen.
zurück zum Thema: Vielleicht zeigt auch Gäfgen irgendwann Reue wegen dem Jungen.
Ich weiss nicht, wie meine Einstellung gegenüber Mörder sein würde, wenn jemand aus meiner Familie oder Freunden betroffen wäre...
 
Wir leben Gott sei dank in einem Rechtsstaat, d.h. auch Polizisten müssen sich an Gesetze halten. Tun sie es nicht, dann gehören sie hart bestraft und ihre Opfer entschädigt!

Einige hier möchten dem Mörder Menschenrechte absprechen. Ich bezweifle, ob sie es auch so locker sehen würden, wenn sie selbst mal (z.B. durch Zufall) in Verdacht geraten und dann von der Polizei gefoltert werden.

Wurde der wirklich gefoltert?
Ich dachte, ihm wurde am 3.Tag der erfolglosen Suche Folter angedroht, weil davon ausgegangen wurde, den Jungen doch noch lebend aufzufinden, sollte er ihn irgendwo gefangengehalten haben....
Das wäre dann schon ein Unterschied - gefoltert werden oder Folterandrohung...
 
Wurde der wirklich gefoltert?
Ich dachte, ihm wurde am 3.Tag der erfolglosen Suche Folter angedroht, weil davon ausgegangen wurde, den Jungen doch noch lebend aufzufinden, sollte er ihn irgendwo gefangengehalten haben....
Das wäre dann schon ein Unterschied - gefoltert werden oder Folterandrohung...


Eben nicht.
In einem Rechtsstaat hat eine Folter einfach nichts zu suchen. Polizeiarbeit hat eben auch ihre rechtlichen grenzen. Wir leben nunmal in keinem Überwachungssstaat und irgendwo muss es grenzen geben.
Die wurden überstritten und dafür muss es eine Strafe geben.
 
Eben nicht.
In einem Rechtsstaat hat eine Folter einfach nichts zu suchen. Polizeiarbeit hat eben auch ihre rechtlichen grenzen. Wir leben nunmal in keinem Überwachungssstaat und irgendwo muss es grenzen geben.
Die wurden überstritten und dafür muss es eine Strafe geben.

Auf was bezieht sich deine Antwort "eben nicht"?
Man könnte noch vieles aufzählen, was in einem Rechtsstaat nichts zu suchen hat....
Und das wir in keinem Überwachungsstaat leben - da kann man unterschiedlicher Meinung sein..:B
Aber trotzdem Danke für deine Antwoert und deiner Meinung!
 
Für mich ist das kein Unterschied. Beides hat einfach nichts zu suchen in einem Rechtsstaat, egal was auf dem Spiel steht (sicher kann man das einfacher sagen, wenn man nicht betroffen ist, aber trozdem). Weder Drohung zur Folter noch Folter an sich.

Es gibt keine 100% sicherheit, wer die haben will sollte sich klar sein, dass das auf kosten der Freiheit geht. Ich bin froh, das es überall Grenzen gibt.
Wie heisst es doch so schön: "Wer die Freiheit für die Sicherheit opfert ist zu Recht ein Sklave"
 
Zurück