Ach ja, das waren noch Zeiten.
Bei mir hat alles mit einem C64 begonnen. War ja eigentlich gedacht um mir erste Erfahrungen mit einem Computer zu vermitteln: wie das funktioniert und wie man so was handhabt. Hab dann auch das ein oder andere Progrämmchen geschrieben: ein Würfelspiel, ein Lottospiel, ein Kalkulationsprogram und noch etwas für die Buchhaltung. Hat wirklich Spass gemacht, selbst was zu erstellen und dann laufen zu lassen.
Irgendwann habe ich bei allden Disketten entdeckt, dass da schon viele fertige Programme drauf waren, die auch Spass machten --> Spiele!
Also fing ich an zu zocken. River Raid, 1942, Ghost Busters, Defender of the Crown, Karate Kit, Hanse, Vermeer, Air, ... und auch Ace ist mir noch ein Begriff. Die "Missionen" machten Spass, aber spätestens wenn ich landen musste, war Game over. Das hatte ich einfach nicht im Griff. Irgendwann hab ich dann herausgefunden, dass man auch in der Luft auftanken konnte, so dauerte das Spiel schon etwas länger, aber irgendwann musste man dann halt doch landen, entweder auf einem Flugzeugträger oder an Land.
Zwei Jahre später hab ich von einem Freund eine ganze Disketten Sammlung und zwei Joysticks abgekauft. Auf einen Schlag hatte ich ca 50 neue Spiele, welche mehr oder weniger funktionierten. Natürlich hatte damals keines der Spiele eine Anleitung oder eine Erklärung. So kam es schon mal vor, dass ich erst nach ein paar Wochen erfuhr, was man denn so alles in einem Spiel machen konnte.
Da ich damals der englischen Sprache auch noch nicht so mächtig war, ist es auch öfters vorgekommen, dass ich Spiele ganz falsch gespielt hatte: "Don't shoot!" ?hmm, was heisst das denn wieder? Shoot = Schiessen? Na klar, ich soll den Kerl umlegen.... Game Over! Was soll die Scheisse, weshalb ist hier nun Ende? Grrr.. Naja, ganz so schlimm wars nicht, aber der "tiefere" Sinn gewisser Spiele hatte ich damals effektiv nicht ganz mitbekommen
Nach ein paar Jahren "Spielpause", irgendwann hat auch der letzte Joystick den Geist aufgegeben, fand ich bei meiner damaligen Freundin eine kleine graue Kiste in der Nähe des Fernsehers stehen.
"Was ist das denn?"
"Na, eine Playstation!"
"Aha, und was macht man damit?"
"Na, zocken!"
"Zocken? Am Fernseher?"
"Na klar, wo denn sonst!!"
Eines Tages, sie war gerade bei der Arbeit, da hab ich diese "Playstation" mal ausprobiert. Mann, war das ein Erlebnis, diese Grafik, dieses Gameplay.. schnell sind ein paar Stunden vergangen. Als sie dann wieder zu hause war, sagt ich aus Versehen: "was, wer bist du denn?" Tja, noch am gleichen Tag konnte ich meine sieben Sachen sammeln und verschwinden. Hab mir dann auch eine Playstation zugelegt, die hat mir über die Trauer hinweg geholfen