Spam
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Dieser Artikel befasst sich mit dem massenhaften Versand von Nachrichten. Zum gleichnamigen Dosenfleisch der Firma Hormel Foods Inc. siehe Spam (Lebensmittel)
Als Spam [ˈspɛm] werden unerwünschte, in der Regel auf elektronischem Weg übertragene Nachrichten bezeichnet, die dem Empfänger unverlangt zugestellt werden und massenhaft versandt wurden oder werbenden Inhalt haben. Dieser Vorgang wird Spamming oder Spammen genannt, der Täter Spammer.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Begriffsherkunft
2 Auswirkungen
3 Arten von Spam
3.1 E-Mail-Spam
3.1.1 Unsolicited Bulk Email (UBE)
3.1.2 Unsolicited Commercial E-Mail (UCE)
3.1.3 Kollateraler Spam
3.1.4 E-Mail-Spam mit eigenen Bezeichnungen
3.2 Multi User Dungeons Spam
3.3 Usenet Spam
3.4 Wiki-, Link- und Blogspam
3.5 Spam over Mobile Phone (SPOM)
3.6 Sonstige
4 Technik
4.1 Technische Voraussetzungen für E-Mail-Spam
5 Gegenmaßnahmen
5.1 Maßnahmen gegen E-Mail-Spam
5.1.1 Verhindern, dass die eigene E-Mail-Adresse in die Adressliste von Spammern gerät
5.1.2 Maßnahmen für Mailserverbetreiber
5.1.3 Filter
5.1.4 Beschwerden/Rechtsweg
5.1.5 Verbraucherzentrale
5.1.6 Ebay / PayPal
5.1.7 Mimikry
5.2 Maßnahmen gegen Usenet-Spam
6 Rechtslage
6.1 Rechtslage in Deutschland
6.1.1 Wettbewerbsrecht
6.1.2 Haftungsrecht
6.1.3 Strafrecht
6.1.4 Anti-Spam-Gesetz
6.2 Rechtslage in anderen Ländern
7 Ausblick auf die nächsten Jahre
8 Siehe auch
9 Literatur
9.1 Rechtswissenschaftliche Literatur
9.1.1 Rechtsvergleichend
9.1.2 Deutsche Rechtslage
9.1.3 Österreichische Rechtslage
9.2 Technische Literatur
10 Weblinks
Begriffsherkunft [bearbeiten]
Der Begriff entstammt dem Spam Sketch der englischen Comedyserie Monty Python's Flying Circus: In einem Café besteht die Speisekarte ausschließlich aus Gerichten mit SPAM, die „SPAM“ teilweise mehrfach hintereinander im Namen enthalten. SPAM ist ein Markenname für Dosenfleisch, 1936 entstanden aus spiced ham, fälschlich auch spiced pork and meat/ham.
Ein Gast verlangt nach einem Gericht ohne SPAM, die Kellnerin empfiehlt ein Gericht mit „wenig“ SPAM. Als sich der Gast daraufhin aufregt, fällt ein Chor aus Wikingern, die die beiden anderen Tische besetzen, mit einem Loblied auf SPAM ein, bis der Sketch im Chaos versinkt. Im anschließenden Abspann wurden die Namen der Mitwirkenden ebenfalls um „Spam“ ergänzt. Im Sketch wird das Wort „SPAM“ insgesamt knapp 100 mal erwähnt[1].
Die Nutzung des Begriffs Spam im Zusammenhang mit Kommunikation hat ihren Ursprung wahrscheinlich in den Multi User Dungeons. Dort bezeichnete Spam zunächst nicht Werbung, sondern das von manchen Nutzern praktizierte massenhafte Überschwemmen des Text-Interfaces mit eigenen Botschaften (vgl. Flood). In den Zusammenhang mit Werbung gebracht wurde das Phänomen Spam zum ersten Mal im Usenet. Dort bezeichnet man damit wiederholte Artikel in den Newsgroups, die substanziell gleich sind oder für dieselbe Dienstleistung werben.
Auswirkungen [bearbeiten]
Spam verursacht im System der weltweiten E-Mail-Kommunikation einen erheblichen Schaden. Da heutzutage kaum mehr ungestörter E-Mail-Empfang möglich ist, wird angenommen, dass immer mehr Nutzer die Kommunikation per E-Mail meiden und auf weniger störanfällige Kommunikationsformen ausweichen, selbst wenn diese weniger komfortabel sind.
Spam verursacht Kosten
durch verlorene Arbeitszeit, die durch das Aussortieren und Lesen von Spam entfällt.
Teilweise haben Mailboxen ein Größenlimit. Sobald dieses erreicht wurde, werden keine weiteren Nachrichten angenommen und der Empfang von weiteren E-Mails blockiert. Dadurch können in ungünstigen Fällen Verluste durch versäumte Fristen oder Termine oder entgangene Aufträge entstehen.
durch die Beschaffung neuer und in der Regel schnell veralteter Filtersoftware und -hardware. Da Spamfilter keine 100% Trefferrate erreichen können, entstehen zudem Schäden in häufig nicht zu beziffernder Höhe durch fälschlich blockierte Nachrichten, sowohl beim Absender, der die Nachricht erneut versenden muss, als auch beim Empfänger, der die Nachricht nicht erhält.
durch Internet-Verbindungskosten: Unternehmen und Internet-Provider bezahlen ihre Leitungen typischerweise nicht nach Zeit, sondern nach übertragener Datenmenge oder mittlerem Datendurchsatz. Damit entstehen Kosten für jedes Byte Spam, das über die Leitung wandert.
durch ausfallende oder langsamer arbeitende Mailserver. 2004 wurden unter anderem die Server der TU Braunschweig, der FU Berlin und der Bundesregierung (siehe Literatur) per Spam-Mail attackiert. Damit entstehen massive wirtschaftliche und technische Schäden und Gefahren.
bei Fax-Spam kommen noch die Kosten für den Verbrauch von Papier und Tinte/Toner hinzu.
Die durch Spam entstandenen Zusatzkosten für 2004 wurden mit 25 Milliarden Euro beziffert.
Arten von Spam [bearbeiten]
Heute wird die Bezeichnung Spam für eine Vielzahl verschiedener, unerwünschter Nachrichten verwendet, die in den folgenden Abschnitten beschrieben sind.
E-Mail-Spam [bearbeiten]
Unsolicited Bulk Email (UBE) [bearbeiten]
An erster Stelle ist, wegen des großen Umfangs und des daraus resultierenden Bekanntheitsgrades, Unsolicited Bulk Email (UBE) [deutsch: „Unverlangte Massen-E-Mail“], zu nennen. Es handelt sich dabei um E-Mails, die unangefordert an eine große Anzahl von Empfängern verschickt werden. Häufig handelt es sich dabei um E-Mail-Marketing-Aktionen – missionierende oder volksverhetzende E-Mails, Phishing-Mails oder Kettenbriefe gehören aber ebenfalls in diese Kategorie.
Unsolicited Commercial E-Mail (UCE) [bearbeiten]
Unsolicited Commercial E-Mail (UCE) [deutsch: „Unverlangte E-Mail-Werbung“] sind E-Mails mit werbenden Inhalten, die unangefordert an Empfänger (auch einzelne oder wenige) verschickt werden. UCE ist in Deutschland unter bestimmten Umständen legal, siehe unten. Häufig sind E-Mails mit den Kennzeichen von UBE und UCE zu finden, also massenhaft versandte Werbe-E-Mails. Typische Beispiele für UCE sind dubiose oder besonders günstig erscheinende Angebote für Sex, Penis- oder Lebensverlängerung, Software, Markenprodukte, Medikamente oder Finanzdienstleistungen.
Den Begriff der unerwünschten Werbung hat die deutsche Rechtsprechung mittlerweile definiert. Dabei ist Werbung immer dann unerwünscht, wenn sie nicht voraussichtlich im Interesse des dem Versender bereits bekannten Empfängers liegt (z. B. Information zu einer Auftragsergänzung oder Schnäppchenangebote für Stammkunden) oder keine explizite Zustimmung des Empfängers vorliegt. Die Einwilligung des Empfängers in künftige Werbesendungen wird in der Praxis häufig über nebulöse AGB zum Beispiel bei Preisausschreiben oder Foren-Registrierungen erschlichen. Das mutmaßliche Interesse des Empfängers soll es dem Absender ermöglichen, Geschäfte anzubahnen. Auch setzt die Rechtsprechung strenge Maßstäbe an das gemutmaßte Interesse, um es nicht zu einem Freibrief für unlautere Versender von Werbe-E-Mails verkommen zu lassen. Die Begründung für die Mutmaßung muss individuell, also für jeden Empfänger, schlüssig vorgetragen werden. Der Absender der Werbung ist dabei beweispflichtig. Insofern trifft ihn eine Beweislastumkehr.
Kollateraler Spam [bearbeiten]
Als kollateraler Spam werden E-Mails bezeichnet, die von einem Mail-System automatisch als Antwort auf eine eingehende E-Mail erzeugt werden und einem unbeteiligten Dritten zugestellt. Kollateraler Spam entsteht vor allem, wenn E-Mails mit gefälschtem Absender (dem Absender des unbeteiligten Dritten) verschickt werden, das E-Mail-System des Empfängers diese E-Mail annimmt und daraufhin eine Fehlermeldung an den vermeintlichen Absender schickt. Auslöser sind besonders häufig Malware- oder Spam-Mails, da hier in der Regel gefälschte Absender benutzt werden. Kollateraler Spam wird aber auch von Empfängern erzeugt, die in Verkennung der Lage, den vermeintlichen Absender einer Spam-Mail oder eines Viruses mit Beschwerde E-Mails oder Mailbomben eindecken.
E-Mail-Spam mit eigenen Bezeichnungen [bearbeiten]
Einige Sorten von E-Mail Spam sind sehr auffällig, weshalb sich eigene Bezeichnungen entwickelt haben.
Scam
Mit Scam-Mails wird eine Gelegenheit angepriesen, mit der der Empfänger leicht an Geld kommen kann. Besonders häufig fällt dabei die Nigeria-Connection auf, leicht zu erkennen an einem sehr langen, larmoyanten, anbiedernden Text, oft in Großbuchstaben und mit geradezu aberwitzig hohen Geldbeträgen. Hauptartikel siehe: Scam.
Phishing
Mit Phishing Mails wird versucht, an vertrauliche Daten des Empfängers zu kommen, z.B. an Zugangsdaten für Online-Banking. Üblicherweise behauptet die Mail von einem dem Empfänger bekannten Unternehmen oder Anbieter zu sein und enthält Links zu den vermeintlichen Einstiegsseiten. Wird diese Art Betrugsmail massenhaft versendet, wird meist auf Anbieter mit entsprechend vielen Kunden gezielt oder dort wo der Betrüger einen Zusammenhang zwischen Adressen und Anbieter herstellen kann, z. B. beim Mail-Provider. Hauptartikel siehe: Phishing.
Joe-Job
UBE-E-Mails, die so aussehen, als kämen sie von einer anderen Person als dem Täter. Zum Beispiel hat der Täter den Namen und/oder die E-Mail-Adresse einer bestimmten Drittperson in der E-Mail angegeben. Verfolgungsmaßnahmen gegen den vermeintlichen Täter treffen und schaden der Drittperson, was das eigentliche Ziel des Joe-Jobs ist. Hauptartikel siehe: Joe-Job
Hoax
Sensationelle, aber meist falsche Gerüchte, die unbedarft an möglichst viele Freunde und Bekannte weitergeleitet werden, weil sie so aufregend sind. Siehe auch Kettenbriefe. Im Gegensatz zu Würmern wird hier der Empfänger selbst dazu gebracht die Mail zu verbreiten. Hauptartikel siehe: Hoax.
Multi User Dungeons Spam [bearbeiten]
Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre entstanden im frühen Internet die so genannten Multi User Dungeons. Dabei handelt es sich um eine Art von Rollenspielen auf Textbasis, die aber auch häufig einfach als Chaträume verwendet werden. Die Nutzer verbinden sich über das Telnet-Protokoll mit dem MUD. Das simple Textinterface führt es mit sich, dass jeder Nutzer die Gespräche aller anderen Nutzer, die im selben virtuellen Raum aufhalten, mitbekommt. Als MUDs noch weiter verbreitet waren, nutzten Provokateure – in anderen Teilen des Internet auch als Trolle bezeichnet – diesen Fakt gerne aus, um über selbstgeschriebene Makros den gleichen Satz mehrere hundert Male in das System zu posten und so jede Unterhaltung der anderen Mitglieder effektiv unmöglich zu machen. Dies wurde in Anlehnung an den oben beschriebenen Monty-Python-Sketch, in dem sich die Wikinger ähnlich verhalten, als „Spamming“ bezeichnet. Quellen für die Herkunft des Begriffs „Spam“ aus den MUDS finden sich unter den Weblinks.
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Dieser Artikel befasst sich mit dem massenhaften Versand von Nachrichten. Zum gleichnamigen Dosenfleisch der Firma Hormel Foods Inc. siehe Spam (Lebensmittel)
Als Spam [ˈspɛm] werden unerwünschte, in der Regel auf elektronischem Weg übertragene Nachrichten bezeichnet, die dem Empfänger unverlangt zugestellt werden und massenhaft versandt wurden oder werbenden Inhalt haben. Dieser Vorgang wird Spamming oder Spammen genannt, der Täter Spammer.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Begriffsherkunft
2 Auswirkungen
3 Arten von Spam
3.1 E-Mail-Spam
3.1.1 Unsolicited Bulk Email (UBE)
3.1.2 Unsolicited Commercial E-Mail (UCE)
3.1.3 Kollateraler Spam
3.1.4 E-Mail-Spam mit eigenen Bezeichnungen
3.2 Multi User Dungeons Spam
3.3 Usenet Spam
3.4 Wiki-, Link- und Blogspam
3.5 Spam over Mobile Phone (SPOM)
3.6 Sonstige
4 Technik
4.1 Technische Voraussetzungen für E-Mail-Spam
5 Gegenmaßnahmen
5.1 Maßnahmen gegen E-Mail-Spam
5.1.1 Verhindern, dass die eigene E-Mail-Adresse in die Adressliste von Spammern gerät
5.1.2 Maßnahmen für Mailserverbetreiber
5.1.3 Filter
5.1.4 Beschwerden/Rechtsweg
5.1.5 Verbraucherzentrale
5.1.6 Ebay / PayPal
5.1.7 Mimikry
5.2 Maßnahmen gegen Usenet-Spam
6 Rechtslage
6.1 Rechtslage in Deutschland
6.1.1 Wettbewerbsrecht
6.1.2 Haftungsrecht
6.1.3 Strafrecht
6.1.4 Anti-Spam-Gesetz
6.2 Rechtslage in anderen Ländern
7 Ausblick auf die nächsten Jahre
8 Siehe auch
9 Literatur
9.1 Rechtswissenschaftliche Literatur
9.1.1 Rechtsvergleichend
9.1.2 Deutsche Rechtslage
9.1.3 Österreichische Rechtslage
9.2 Technische Literatur
10 Weblinks
Begriffsherkunft [bearbeiten]
Der Begriff entstammt dem Spam Sketch der englischen Comedyserie Monty Python's Flying Circus: In einem Café besteht die Speisekarte ausschließlich aus Gerichten mit SPAM, die „SPAM“ teilweise mehrfach hintereinander im Namen enthalten. SPAM ist ein Markenname für Dosenfleisch, 1936 entstanden aus spiced ham, fälschlich auch spiced pork and meat/ham.
Ein Gast verlangt nach einem Gericht ohne SPAM, die Kellnerin empfiehlt ein Gericht mit „wenig“ SPAM. Als sich der Gast daraufhin aufregt, fällt ein Chor aus Wikingern, die die beiden anderen Tische besetzen, mit einem Loblied auf SPAM ein, bis der Sketch im Chaos versinkt. Im anschließenden Abspann wurden die Namen der Mitwirkenden ebenfalls um „Spam“ ergänzt. Im Sketch wird das Wort „SPAM“ insgesamt knapp 100 mal erwähnt[1].
Die Nutzung des Begriffs Spam im Zusammenhang mit Kommunikation hat ihren Ursprung wahrscheinlich in den Multi User Dungeons. Dort bezeichnete Spam zunächst nicht Werbung, sondern das von manchen Nutzern praktizierte massenhafte Überschwemmen des Text-Interfaces mit eigenen Botschaften (vgl. Flood). In den Zusammenhang mit Werbung gebracht wurde das Phänomen Spam zum ersten Mal im Usenet. Dort bezeichnet man damit wiederholte Artikel in den Newsgroups, die substanziell gleich sind oder für dieselbe Dienstleistung werben.
Auswirkungen [bearbeiten]
Spam verursacht im System der weltweiten E-Mail-Kommunikation einen erheblichen Schaden. Da heutzutage kaum mehr ungestörter E-Mail-Empfang möglich ist, wird angenommen, dass immer mehr Nutzer die Kommunikation per E-Mail meiden und auf weniger störanfällige Kommunikationsformen ausweichen, selbst wenn diese weniger komfortabel sind.
Spam verursacht Kosten
durch verlorene Arbeitszeit, die durch das Aussortieren und Lesen von Spam entfällt.
Teilweise haben Mailboxen ein Größenlimit. Sobald dieses erreicht wurde, werden keine weiteren Nachrichten angenommen und der Empfang von weiteren E-Mails blockiert. Dadurch können in ungünstigen Fällen Verluste durch versäumte Fristen oder Termine oder entgangene Aufträge entstehen.
durch die Beschaffung neuer und in der Regel schnell veralteter Filtersoftware und -hardware. Da Spamfilter keine 100% Trefferrate erreichen können, entstehen zudem Schäden in häufig nicht zu beziffernder Höhe durch fälschlich blockierte Nachrichten, sowohl beim Absender, der die Nachricht erneut versenden muss, als auch beim Empfänger, der die Nachricht nicht erhält.
durch Internet-Verbindungskosten: Unternehmen und Internet-Provider bezahlen ihre Leitungen typischerweise nicht nach Zeit, sondern nach übertragener Datenmenge oder mittlerem Datendurchsatz. Damit entstehen Kosten für jedes Byte Spam, das über die Leitung wandert.
durch ausfallende oder langsamer arbeitende Mailserver. 2004 wurden unter anderem die Server der TU Braunschweig, der FU Berlin und der Bundesregierung (siehe Literatur) per Spam-Mail attackiert. Damit entstehen massive wirtschaftliche und technische Schäden und Gefahren.
bei Fax-Spam kommen noch die Kosten für den Verbrauch von Papier und Tinte/Toner hinzu.
Die durch Spam entstandenen Zusatzkosten für 2004 wurden mit 25 Milliarden Euro beziffert.
Arten von Spam [bearbeiten]
Heute wird die Bezeichnung Spam für eine Vielzahl verschiedener, unerwünschter Nachrichten verwendet, die in den folgenden Abschnitten beschrieben sind.
E-Mail-Spam [bearbeiten]
Unsolicited Bulk Email (UBE) [bearbeiten]
An erster Stelle ist, wegen des großen Umfangs und des daraus resultierenden Bekanntheitsgrades, Unsolicited Bulk Email (UBE) [deutsch: „Unverlangte Massen-E-Mail“], zu nennen. Es handelt sich dabei um E-Mails, die unangefordert an eine große Anzahl von Empfängern verschickt werden. Häufig handelt es sich dabei um E-Mail-Marketing-Aktionen – missionierende oder volksverhetzende E-Mails, Phishing-Mails oder Kettenbriefe gehören aber ebenfalls in diese Kategorie.
Unsolicited Commercial E-Mail (UCE) [bearbeiten]
Unsolicited Commercial E-Mail (UCE) [deutsch: „Unverlangte E-Mail-Werbung“] sind E-Mails mit werbenden Inhalten, die unangefordert an Empfänger (auch einzelne oder wenige) verschickt werden. UCE ist in Deutschland unter bestimmten Umständen legal, siehe unten. Häufig sind E-Mails mit den Kennzeichen von UBE und UCE zu finden, also massenhaft versandte Werbe-E-Mails. Typische Beispiele für UCE sind dubiose oder besonders günstig erscheinende Angebote für Sex, Penis- oder Lebensverlängerung, Software, Markenprodukte, Medikamente oder Finanzdienstleistungen.
Den Begriff der unerwünschten Werbung hat die deutsche Rechtsprechung mittlerweile definiert. Dabei ist Werbung immer dann unerwünscht, wenn sie nicht voraussichtlich im Interesse des dem Versender bereits bekannten Empfängers liegt (z. B. Information zu einer Auftragsergänzung oder Schnäppchenangebote für Stammkunden) oder keine explizite Zustimmung des Empfängers vorliegt. Die Einwilligung des Empfängers in künftige Werbesendungen wird in der Praxis häufig über nebulöse AGB zum Beispiel bei Preisausschreiben oder Foren-Registrierungen erschlichen. Das mutmaßliche Interesse des Empfängers soll es dem Absender ermöglichen, Geschäfte anzubahnen. Auch setzt die Rechtsprechung strenge Maßstäbe an das gemutmaßte Interesse, um es nicht zu einem Freibrief für unlautere Versender von Werbe-E-Mails verkommen zu lassen. Die Begründung für die Mutmaßung muss individuell, also für jeden Empfänger, schlüssig vorgetragen werden. Der Absender der Werbung ist dabei beweispflichtig. Insofern trifft ihn eine Beweislastumkehr.
Kollateraler Spam [bearbeiten]
Als kollateraler Spam werden E-Mails bezeichnet, die von einem Mail-System automatisch als Antwort auf eine eingehende E-Mail erzeugt werden und einem unbeteiligten Dritten zugestellt. Kollateraler Spam entsteht vor allem, wenn E-Mails mit gefälschtem Absender (dem Absender des unbeteiligten Dritten) verschickt werden, das E-Mail-System des Empfängers diese E-Mail annimmt und daraufhin eine Fehlermeldung an den vermeintlichen Absender schickt. Auslöser sind besonders häufig Malware- oder Spam-Mails, da hier in der Regel gefälschte Absender benutzt werden. Kollateraler Spam wird aber auch von Empfängern erzeugt, die in Verkennung der Lage, den vermeintlichen Absender einer Spam-Mail oder eines Viruses mit Beschwerde E-Mails oder Mailbomben eindecken.
E-Mail-Spam mit eigenen Bezeichnungen [bearbeiten]
Einige Sorten von E-Mail Spam sind sehr auffällig, weshalb sich eigene Bezeichnungen entwickelt haben.
Scam
Mit Scam-Mails wird eine Gelegenheit angepriesen, mit der der Empfänger leicht an Geld kommen kann. Besonders häufig fällt dabei die Nigeria-Connection auf, leicht zu erkennen an einem sehr langen, larmoyanten, anbiedernden Text, oft in Großbuchstaben und mit geradezu aberwitzig hohen Geldbeträgen. Hauptartikel siehe: Scam.
Phishing
Mit Phishing Mails wird versucht, an vertrauliche Daten des Empfängers zu kommen, z.B. an Zugangsdaten für Online-Banking. Üblicherweise behauptet die Mail von einem dem Empfänger bekannten Unternehmen oder Anbieter zu sein und enthält Links zu den vermeintlichen Einstiegsseiten. Wird diese Art Betrugsmail massenhaft versendet, wird meist auf Anbieter mit entsprechend vielen Kunden gezielt oder dort wo der Betrüger einen Zusammenhang zwischen Adressen und Anbieter herstellen kann, z. B. beim Mail-Provider. Hauptartikel siehe: Phishing.
Joe-Job
UBE-E-Mails, die so aussehen, als kämen sie von einer anderen Person als dem Täter. Zum Beispiel hat der Täter den Namen und/oder die E-Mail-Adresse einer bestimmten Drittperson in der E-Mail angegeben. Verfolgungsmaßnahmen gegen den vermeintlichen Täter treffen und schaden der Drittperson, was das eigentliche Ziel des Joe-Jobs ist. Hauptartikel siehe: Joe-Job
Hoax
Sensationelle, aber meist falsche Gerüchte, die unbedarft an möglichst viele Freunde und Bekannte weitergeleitet werden, weil sie so aufregend sind. Siehe auch Kettenbriefe. Im Gegensatz zu Würmern wird hier der Empfänger selbst dazu gebracht die Mail zu verbreiten. Hauptartikel siehe: Hoax.
Multi User Dungeons Spam [bearbeiten]
Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre entstanden im frühen Internet die so genannten Multi User Dungeons. Dabei handelt es sich um eine Art von Rollenspielen auf Textbasis, die aber auch häufig einfach als Chaträume verwendet werden. Die Nutzer verbinden sich über das Telnet-Protokoll mit dem MUD. Das simple Textinterface führt es mit sich, dass jeder Nutzer die Gespräche aller anderen Nutzer, die im selben virtuellen Raum aufhalten, mitbekommt. Als MUDs noch weiter verbreitet waren, nutzten Provokateure – in anderen Teilen des Internet auch als Trolle bezeichnet – diesen Fakt gerne aus, um über selbstgeschriebene Makros den gleichen Satz mehrere hundert Male in das System zu posten und so jede Unterhaltung der anderen Mitglieder effektiv unmöglich zu machen. Dies wurde in Anlehnung an den oben beschriebenen Monty-Python-Sketch, in dem sich die Wikinger ähnlich verhalten, als „Spamming“ bezeichnet. Quellen für die Herkunft des Begriffs „Spam“ aus den MUDS finden sich unter den Weblinks.