championofnorrath
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AW: Das Computec WM-Tippspiel 2006 - Anmeldungen
Das war sie also, die WM 2006!
Wo soll ich anfangen? Mal beim Spiel.
Italien gegen Frankreich - so lautete also das Finale der WM in Deutschland. Schon im Finale der EM 2000 standen sich diese beiden Teams gegenüber. Damals siegte Frankreich, nachdem sie in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit noch überraschend den Ausgleich schafften und der eingewechselte Trezeguet in der Verlängerung das Golden Goal erzielte - Grund genug für Juve Trezeguet zu verpflichten.
6 Jahre später schien die Zeit perfekt für die Rache - die Italiener wollten nach 24 langen Jahren endlich wieder einen Titel ins Land holen.
Viel wurde im Vorfeld über dieses Spiel diskutiert. Beide Mannschaften mit einer ähnlichen Taktik - 4-5-1, von der man sich ein Mittelfelgeplenkel der etwas langweiligeren Art erwarten durfte. Zudem bieten die beiden Finalisten die wahrscheinlichen besten Defensiv-Reihen der WM. Frankreich kassierte bis zum Finale erst 2 Tore und Italien samt 2mailgem Welttorhüter "Gigi" Buffon gar nur eines - ein unhaltbares Eigentor. Die Erwartungen wurden also tiefgestapelt, doch der Spielbeginn schien alle Experten zu strafen. Die 7. Minute, ein Pfiff, eine ganze Nation im kollektiven Koma, eine andere Nation im kollektiven Ausrasten - Elfmeter für Frankreich nach einem äußerst fragwürdigen Foul im Strafraum von Materazzi an Malouda. Für mich persönlich kein Elfer. Ja, der Kontakt bestand, jedoch zog Materazzi den Fuß noch ein, um einen Elfmeter zu verhindern. Somit kein beabsichtigtes Foul. Meine Ansicht zwar noch von Fritz Stuchlik (FIFA-Schiedsrichter und Experte beim ORF) bestätigt bekommen, musste schlussendlich auch ich die Entscheidung des Schiedsrichters hinnehmen. Den Fernseher anzuschreien bringt ja auch nichts.
Buffon gegen Altmeister Zidane lautete also das erste Duell des Abends. Der Sieger: Zidane, der mit Hilfe Fortunas den Ball von der Latte hinter das Tor beförderte. 1:0 Frankreich. Die Befürchtungen vor einem torlosen Remis verflogen. Das frühe Tor war das Beste, was dem Spiel passieren konnte. Nun war Italiens hochkarätige Offensive gefordert. Der Ausgleich noch vor der Pause war das Ziel. So verlief das Spiel auch in den nächsten Minuten. Italien am Drücker. Ähnlich wie in der ersten Halbzeit gegen Deutschland bestimmten sie das Spiel ohne dabei auf die Defensivaufgaben zu vergessen. Cannavaro und seine Abwehrkünstler offenbarte der Welt die eigentliche viel zitierte Stärke der Azzuri - die Abwehr. Die Anstrengungen wurden belohnt. 19 Minute, Eckball Pirlo, Tor Materazzi. Barthez verschätzt sich, "Matraze" Materazzi springt höher als Vieira und köpfelt zum verdienten Ausgleich ins Tor. Das Spiel wieder ausgeglichen, doch Italien denkt nicht daran, einen Gang runterzuschalten und dirigiert die restliche erste Halbzeit. Fast können sie noch den Führungstreffer erzielen - die Latte bewahrt Barthez und Frankreich vor Schlimmerem. Die erste Hälfte versprach einiges an Spannung.
Die zweite Hälfte verlief um einiges offener, was nicht zuletzt daran lag, dass die Italiener das Tempo der ersten Hälfte nicht ganz halten konnten und müde wirkten - das Halbfinale gegen Deutschland zerrte an den Kräften.
Die Chancen der Franzosen häuften sich. Meist war es Henry, der des Öfteren einen Weg durch die italienischen Abwehr fand, schließlich aber an Buffon und der Taktik des französischen Trainers Raymond Domench scheiterte. Früh merkte man, dass die zweite Spitze fehlte, um den letzten Pass verwerten zu können. Dann beinahe der zweite Elfmeter für Frankreich. Zambrotta legte Malouda im Strafraum. Keine leichte Entscheidung für den Schiedsrichter. Auf jeden Fall war es eher zu pfeifen als das Foul am Anfang des Spiels. Der Schiedsrichter entscheidet auf kein Foul. Eine vertretbare Entscheidung, wie ich finde. Auch bei einem Pfiff hätte man sich nicht beschweren können. Auf alle Fälle ausgleichende Gerechtigkeit nach dem Elfmeter in der ersten Halbzeit. In der 62. Minute dann der Führungstreffer für Italiener, nein, doch nicht. Abseits entschied der Linienrichter, womit er wohl knapp richtig lag. Kurz zuvor war Schluss für Francesco Totti, der wieder einmal viel schuldig blieb und noch abgemeldeter als Ballack "agierte". In den nächsten Minuten nahmen die Franzosen das Spiel immer mehr in die Hand, sodass Italien meist nur mehr mit Defensivaufgaben beschäftigt war und das Mittelfeld nur mehr durch Pirlo zusammengehalten wurde. Lippi reagierte und brachte wie schon im Spiel gegen Deutschland "il fenomeno" Alessandro Del Piero für den Juve Klubkollegen Mauro Camoranesi. Doch auch bewirkte wenig bis gar nichts und so blieb es beim 1:1. Die Verlängerung sollte die Entscheidung bringen.
Die erste Hälfte der Verlängerung stand weiter im Zeichen der Franzosen. Ribery verfehlte das Tor nur hauchdünn und Zidane's scharfen Kopfbball wehrte Buffon mit einer Blitzparade übers Tor.
Die zweite Hälfte der Verlängerung beginnt. Alles rechnet mit einem Elfmeterschießen. Zu gut standen die Abwehrreihen der beiden Teams. Doch de zweiten 15 Minuten wurden von einer bitterbösen Szenen überschattet. Schon im Vorfeld dieses Finales wusste man, dass dieses Spiel Zidane's allerletztes sei. Sein letztes Spiel ein WM Finale und der vermeintliche zweite Titel als Weltmeister - wie kitschig. So kitschig diese Vorstellung auch sein mag, so enttäuschend ist Zidane's Abgang. Zuerst schien es ein ganz normaler Zweikampf zu sein mit dem ein oder anderen Zupfen und Zerren am Trikot. Der Zweikampf war auch schon vorbei, der Ball schon ganz woanders und die Spieler schienen ihre eigenen Wege zu gehen - auch das ein oder andere Wortgefecht gehört zu jedem Zweikampf dazu. Doch dann diese Szene. Zidane drehte sich plötzlich um und tritt zum Kopfstoß gegen Materazzi an. Rote Karte. Unfaßbar. Solch einen Abgang hat sich diese grandiose Karriere nicht verdient.
Italien konnte die numerische Überlegenheit nicht ausnutzen. Schließlich musste das Elfmeterschießen zur Verkündung des Titels herangezogen werden, bei dem wie wir alle wissen ein gewisser Trezeguet zur tragischen Figur wurde...
Zu Zidane's Ausraster:
So in etwa hat's ausgesehen: http://webmail.stud.fh-aargau.ch:32...1620059945-00000002.imap&index=5&folder=inbox
so war's wirklich http://imagesocket.com/images/zidane29b.gif
Natürlich wird heute überall heftig darüber spekultiert, was Materazzi zu Zidane gesagt haben soll. Hier die bisherigen "Fakten":
- laut Materazzi's Vater soll Zidane seinen Sohn vorher auch provoziert haben. Das soll ihm sein Sohn am Telefon gesagt haben.
- laut der englischen Zeitung "The Guardian" soll Marco "Terrorist" zu ihm gesagt haben
- laut dem brasil. TV-Sender "O Globo", der die Szene zwischen Zidane und Materazzi einer Gruppe Schwerhöriger gezeigt hat, soll der Italiener Zidanes Schwester zweimal als "Prostituierte" bezeichnet haben.
Nun zu denjenigen, die Italien und als unverdienten Weltmeister schimpfen und meinen, dass sie eh nur durch Glück soweit gekommen sind: Wer im gesamten Turniervelauf nur 2 Tore bekommt, nämlich ein Eigentor und ein Elfmeter ist der logische und verdiente Weltmeister und wer das nicht einsieht, soll sich seinen Nationalstolz sonst wohin schieben.
Das war sie also, die WM 2006!
Wo soll ich anfangen? Mal beim Spiel.
Italien gegen Frankreich - so lautete also das Finale der WM in Deutschland. Schon im Finale der EM 2000 standen sich diese beiden Teams gegenüber. Damals siegte Frankreich, nachdem sie in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit noch überraschend den Ausgleich schafften und der eingewechselte Trezeguet in der Verlängerung das Golden Goal erzielte - Grund genug für Juve Trezeguet zu verpflichten.
6 Jahre später schien die Zeit perfekt für die Rache - die Italiener wollten nach 24 langen Jahren endlich wieder einen Titel ins Land holen.
Viel wurde im Vorfeld über dieses Spiel diskutiert. Beide Mannschaften mit einer ähnlichen Taktik - 4-5-1, von der man sich ein Mittelfelgeplenkel der etwas langweiligeren Art erwarten durfte. Zudem bieten die beiden Finalisten die wahrscheinlichen besten Defensiv-Reihen der WM. Frankreich kassierte bis zum Finale erst 2 Tore und Italien samt 2mailgem Welttorhüter "Gigi" Buffon gar nur eines - ein unhaltbares Eigentor. Die Erwartungen wurden also tiefgestapelt, doch der Spielbeginn schien alle Experten zu strafen. Die 7. Minute, ein Pfiff, eine ganze Nation im kollektiven Koma, eine andere Nation im kollektiven Ausrasten - Elfmeter für Frankreich nach einem äußerst fragwürdigen Foul im Strafraum von Materazzi an Malouda. Für mich persönlich kein Elfer. Ja, der Kontakt bestand, jedoch zog Materazzi den Fuß noch ein, um einen Elfmeter zu verhindern. Somit kein beabsichtigtes Foul. Meine Ansicht zwar noch von Fritz Stuchlik (FIFA-Schiedsrichter und Experte beim ORF) bestätigt bekommen, musste schlussendlich auch ich die Entscheidung des Schiedsrichters hinnehmen. Den Fernseher anzuschreien bringt ja auch nichts.
Buffon gegen Altmeister Zidane lautete also das erste Duell des Abends. Der Sieger: Zidane, der mit Hilfe Fortunas den Ball von der Latte hinter das Tor beförderte. 1:0 Frankreich. Die Befürchtungen vor einem torlosen Remis verflogen. Das frühe Tor war das Beste, was dem Spiel passieren konnte. Nun war Italiens hochkarätige Offensive gefordert. Der Ausgleich noch vor der Pause war das Ziel. So verlief das Spiel auch in den nächsten Minuten. Italien am Drücker. Ähnlich wie in der ersten Halbzeit gegen Deutschland bestimmten sie das Spiel ohne dabei auf die Defensivaufgaben zu vergessen. Cannavaro und seine Abwehrkünstler offenbarte der Welt die eigentliche viel zitierte Stärke der Azzuri - die Abwehr. Die Anstrengungen wurden belohnt. 19 Minute, Eckball Pirlo, Tor Materazzi. Barthez verschätzt sich, "Matraze" Materazzi springt höher als Vieira und köpfelt zum verdienten Ausgleich ins Tor. Das Spiel wieder ausgeglichen, doch Italien denkt nicht daran, einen Gang runterzuschalten und dirigiert die restliche erste Halbzeit. Fast können sie noch den Führungstreffer erzielen - die Latte bewahrt Barthez und Frankreich vor Schlimmerem. Die erste Hälfte versprach einiges an Spannung.
Die zweite Hälfte verlief um einiges offener, was nicht zuletzt daran lag, dass die Italiener das Tempo der ersten Hälfte nicht ganz halten konnten und müde wirkten - das Halbfinale gegen Deutschland zerrte an den Kräften.
Die Chancen der Franzosen häuften sich. Meist war es Henry, der des Öfteren einen Weg durch die italienischen Abwehr fand, schließlich aber an Buffon und der Taktik des französischen Trainers Raymond Domench scheiterte. Früh merkte man, dass die zweite Spitze fehlte, um den letzten Pass verwerten zu können. Dann beinahe der zweite Elfmeter für Frankreich. Zambrotta legte Malouda im Strafraum. Keine leichte Entscheidung für den Schiedsrichter. Auf jeden Fall war es eher zu pfeifen als das Foul am Anfang des Spiels. Der Schiedsrichter entscheidet auf kein Foul. Eine vertretbare Entscheidung, wie ich finde. Auch bei einem Pfiff hätte man sich nicht beschweren können. Auf alle Fälle ausgleichende Gerechtigkeit nach dem Elfmeter in der ersten Halbzeit. In der 62. Minute dann der Führungstreffer für Italiener, nein, doch nicht. Abseits entschied der Linienrichter, womit er wohl knapp richtig lag. Kurz zuvor war Schluss für Francesco Totti, der wieder einmal viel schuldig blieb und noch abgemeldeter als Ballack "agierte". In den nächsten Minuten nahmen die Franzosen das Spiel immer mehr in die Hand, sodass Italien meist nur mehr mit Defensivaufgaben beschäftigt war und das Mittelfeld nur mehr durch Pirlo zusammengehalten wurde. Lippi reagierte und brachte wie schon im Spiel gegen Deutschland "il fenomeno" Alessandro Del Piero für den Juve Klubkollegen Mauro Camoranesi. Doch auch bewirkte wenig bis gar nichts und so blieb es beim 1:1. Die Verlängerung sollte die Entscheidung bringen.
Die erste Hälfte der Verlängerung stand weiter im Zeichen der Franzosen. Ribery verfehlte das Tor nur hauchdünn und Zidane's scharfen Kopfbball wehrte Buffon mit einer Blitzparade übers Tor.
Die zweite Hälfte der Verlängerung beginnt. Alles rechnet mit einem Elfmeterschießen. Zu gut standen die Abwehrreihen der beiden Teams. Doch de zweiten 15 Minuten wurden von einer bitterbösen Szenen überschattet. Schon im Vorfeld dieses Finales wusste man, dass dieses Spiel Zidane's allerletztes sei. Sein letztes Spiel ein WM Finale und der vermeintliche zweite Titel als Weltmeister - wie kitschig. So kitschig diese Vorstellung auch sein mag, so enttäuschend ist Zidane's Abgang. Zuerst schien es ein ganz normaler Zweikampf zu sein mit dem ein oder anderen Zupfen und Zerren am Trikot. Der Zweikampf war auch schon vorbei, der Ball schon ganz woanders und die Spieler schienen ihre eigenen Wege zu gehen - auch das ein oder andere Wortgefecht gehört zu jedem Zweikampf dazu. Doch dann diese Szene. Zidane drehte sich plötzlich um und tritt zum Kopfstoß gegen Materazzi an. Rote Karte. Unfaßbar. Solch einen Abgang hat sich diese grandiose Karriere nicht verdient.
Italien konnte die numerische Überlegenheit nicht ausnutzen. Schließlich musste das Elfmeterschießen zur Verkündung des Titels herangezogen werden, bei dem wie wir alle wissen ein gewisser Trezeguet zur tragischen Figur wurde...
Zu Zidane's Ausraster:
So in etwa hat's ausgesehen: http://webmail.stud.fh-aargau.ch:32...1620059945-00000002.imap&index=5&folder=inbox
so war's wirklich http://imagesocket.com/images/zidane29b.gif
Natürlich wird heute überall heftig darüber spekultiert, was Materazzi zu Zidane gesagt haben soll. Hier die bisherigen "Fakten":
- laut Materazzi's Vater soll Zidane seinen Sohn vorher auch provoziert haben. Das soll ihm sein Sohn am Telefon gesagt haben.
- laut der englischen Zeitung "The Guardian" soll Marco "Terrorist" zu ihm gesagt haben
- laut dem brasil. TV-Sender "O Globo", der die Szene zwischen Zidane und Materazzi einer Gruppe Schwerhöriger gezeigt hat, soll der Italiener Zidanes Schwester zweimal als "Prostituierte" bezeichnet haben.
Nun zu denjenigen, die Italien und als unverdienten Weltmeister schimpfen und meinen, dass sie eh nur durch Glück soweit gekommen sind: Wer im gesamten Turniervelauf nur 2 Tore bekommt, nämlich ein Eigentor und ein Elfmeter ist der logische und verdiente Weltmeister und wer das nicht einsieht, soll sich seinen Nationalstolz sonst wohin schieben.