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Bundetagswahl

AW: Bundestagswahl

serialkiller am 22.09.2005 17:21 schrieb:
Sag mal warst du je auf einer Uni? weißt du wieviele studieren um nicht sofort nach dem Abitur arbeiten zu müssen? Aus diesem Grund kann der Staat nicht mehr für die steigenden Ausgaben für all die UNIs aufkommen und muss früher oder später anfangen Studiengebühren zu kassieren. DAs wird auch mir der SPD früher oder später so, sie haben keine andere Wahl.

Es stimmt schon. Es gibt Bummelstudenten. Vermutlich mehr, als man denkt. Allerdings kann man da auch andere Wege finden. Wenn jemand beispielsweise die Regelstudienzeit ohne driftigen Grund überzieht, könnte man (ansteigende) Gebühren verlangen.

Es war ja mal der Plan im Gespräch (seitens der Union), BAFöG abzuschaffen und bis zu 2500€ pro Semester zu verlangen. Angeblich wurde das dann ja verworfen, schwebt aber irgendwie immer noch wie ein Damoklesschwert über den Studenten.

Ich fange im Oktober zu studieren an.
Mir stehen monatlich (BAFöG abgezogen) 150€ Kindergeld zur Verfügung. Damit ist noch nicht mal die Miete für mein Zimmer gezahlt. Da geht auch nicht mehr, meine Eltern müssen auch ihre Rechnungen zahlen.
Im Moment habe ich noch Geld vom Zivi übrig, nächsten Sommer wird aber nichtmehr in den Urlaub gefahren, oder am Baggersee gefeiert, sondern geschichtelt, wie wir in Bayern so schön sagen. Davon finanziere ich mir wieder ein Jahr Studium.
Gehen wir jetzt vom schlimmsten Fall aus, d.h. Abschaffung des BAFöG und Studiengebühren von 2500€ pro Semester (war in einer Merkel-Stoiber Kombo tatsächlich mal geplant). Das bedeutet eine Zusatzbelastung von ca. 417€ monatlich, ohne finanzielle Stütze durch den Staat. Vielleicht ist das in eurer Schicki-Micki Welt noch nicht angekommen, aber für manche Leute ist das etwa die Hälfte ihres monatlichen Nettoeinkommens! Wo soll ich das Geld denn herzaubern? Als unqualifizierter Student mit unregelmäßigen Studienzeiten einen sicheren Nebenjob mit der nötigen Bezahlung kriegen, ist nicht einfach. Erst recht dann, wenn wegen der Studiengebühren der grosse Run auf genau diese Jobs losgeht. Wann soll ich denn dann leben? Jahrelang nur studieren und arbeiten mit minimaler Freizeit? Und das bei einem Lebensstandart bei dem jeder Sozialhilfeempfänger vor Gericht gehen würde? Nein, danke!
Na klar, sagt ihr jetzt. Man kann doch Kredite aufnehmen! Dass ich nicht lache! ein Studium kostet jetzt schon etwa 40.000€, wenn es einigermassen in der Zeit geschafft wird. Plus Studiengebühren fallen dann 60.000+ an. Habt ihr eine Ahnung, wie viel ein Sozialarbeiter verdient? Kleiner Tipp: etwa 1000€ weniger, als ein Betriebswirt mit gleicher Berufserfahrung.Wisst ihr, wann ein Sozialarbeiter dann mal ans Familiegründen denken kann? Ich auch nicht. Was hat ein Sozialarbeiter dann gehabt von den tollen neuen Computerräumen, der neuen Forschungseinrichtung und den teuren Wirtschaftsboss-Professoren? Richtig, nichts! Außer einem Schuldenberg natürlich. Schöne neue Welt.

Irgendwie verständlich, dass mir dann das Kotzen kommt, wenn jemand behauptet, die SPD würde mit den Ängsten der Menschen spielen und mich als dumm bezeichnet, weil ich mein Kreuzchen halt eben nicht bei denen mache, die dabei sind, mir mein Leben zu verbauen. Weder auf Landes-, noch auf Bundesebene. Oder etwa nicht?

MfG :pissed:

PS: Sorry, aber das musste jetzt mal raus. Ich bin auch gerne bereit, mich eines besseren belehren zu lassen. :)
 
AW: Bundestagswahl

FrederikLilienbrunn am 23.09.2005 02:10 schrieb:
Irgendwie verständlich, dass mir dann das Kotzen kommt, wenn jemand behauptet, die SPD würde mit den Ängsten der Menschen spielen und mich als dumm bezeichnet, weil ich mein Kreuzchen halt eben nicht bei denen mache, die dabei sind, mir mein Leben zu verbauen. Weder auf Landes-, noch auf Bundesebene. Oder etwa nicht?


40.000 €?!? Ja sag mal, du sprichst hier aber von einer privaten Hochschule! Und sogar dafür wär das Schweineteuer.
So nebenbei. Ich verdiene auch gerade mal genug um dann in nem Jahr endlich studieren gehen zu können. Muss aber jeden Sommer arbeiten, das ist nun mal so. Deine Idee, bei längeren Studienzeiten Gebühren zu verlangen hat was. Ich hab nur durch viele meiner Freunde erfahren, dass der übertriebene Ansturm auf die Unis durch härtere Aufnahmeprüfungen und vor allem durch Studiengebühren verringert wurde. Natürlich, solche Studienrichtungen wie Medizin, Philosophie werden weiterhin überrannt. Also was ich da aus Wien gehört habe. :rolleyes: :rolleyes:

Aber du hast schon recht, bei so niedrigem Einkommen, den Studiengebühren usw. bleibt einfach nichts mehr übrig um eine Familie, sofern man eine möchte zu gründen.

Ich befürchte leider, dass es der Regierung (egal welche zustande kommt) nicht möglich sein wird, auf die Studiengebühren zu verzichten. Allerdings sollte unter der SPD ein MOdell zur Studienförderung möglich sein, das ich bei einer CDU Regierung nicht für möglich halten würde.

mfg Driveby
 
AW: Bundestagswahl

serialkiller am 23.09.2005 09:16 schrieb:
40.000 €?!? Ja sag mal, du sprichst hier aber von einer privaten Hochschule! Und sogar dafür wär das Schweineteuer.
So nebenbei. Ich verdiene auch gerade mal genug um dann in nem Jahr endlich studieren gehen zu können. Muss aber jeden Sommer arbeiten, das ist nun mal so. Deine Idee, bei längeren Studienzeiten Gebühren zu verlangen hat was. Ich hab nur durch viele meiner Freunde erfahren, dass der übertriebene Ansturm auf die Unis durch härtere Aufnahmeprüfungen und vor allem durch Studiengebühren verringert wurde. Natürlich, solche Studienrichtungen wie Medizin, Philosophie werden weiterhin überrannt. Also was ich da aus Wien gehört habe. :rolleyes: :rolleyes:

Aber du hast schon recht, bei so niedrigem Einkommen, den Studiengebühren usw. bleibt einfach nichts mehr übrig um eine Familie, sofern man eine möchte zu gründen.

Ich befürchte leider, dass es der Regierung (egal welche zustande kommt) nicht möglich sein wird, auf die Studiengebühren zu verzichten. Allerdings sollte unter der SPD ein MOdell zur Studienförderung möglich sein, das ich bei einer CDU Regierung nicht für möglich halten würde.

mfg Driveby

Die 40.000€ beziehen sich auf Lebenserhaltungskosten für ca. sechs Jahre Studium. Das habe ich irgendwo mal gelesen und versuche es jetzt mal zu rekonstruieren: gehen wir davon aus, man hat eine etwas teurere Wohnung von etwas über 300€ Warmmiete, dann kommt man im Jahr auf etwa 4000€, in sechs Jahren auf 24.000€. Ich weiß ja noch nicht, wieviel es kostet, sich ein Jahr lang zu ernähren, aber glaube nicht, dass ein Tausender dafür reicht. Außerdem sehe ich nicht ein, als Student in völliger Armut zu leben. Ich will auch hin und wieder mal ein Bier trinken und die Freundin ins Kino einladen, mir auch mal neue Klamotten (nein, keine teuren Marken) oder eben hin und wieder ein Videospiel kaufen, halt einfach Dinge, die zum Leben dazugehören. Nur so vom Gefühl her: da sind wir schon recht nah an der 40.000er Grenze. Sogar wenn die Wohnung deutlich billiger ist.
Wenn ich aber am schwarzen Brett bei der Uni einen Aushang für eine WG ungeeignete aber kalt über 600€ teure Wohnung sehe, bei der fast alle Zettel abgerissen sind, weiß ich woher der Wind weht. Und ich glaube zu wissen, wo ich Studiengebürenbefürworter hinstecken muss.

Aufnahmeprüfungen halte ich übrigens für keine schlechte Alternative. Sinnvoller als jeder NC und sinnvoller als Studiengebühren allemal.

MfG :)
 
AW: Bundestagswahl

" 10.10.2005 13:50

BERLIN

Angela Merkel erste Kanzlerin Deutschlands

Nach drei Wochen Tauziehen haben sich die deutsche Union und die SPD auf eine grosse Koalition unter CDU-Chefin Angela Merkel geeinigt. Das wurde in Berlin inoffiziell bekannt. Im Gegenzug bekommt die SPD mehr Ministerien als die CDU/CSU.

Nach Informationen der deutschen Presseagentur (dpa) stimmten die Partei-Präsidien von CDU und SPD der in der Nacht erzielten Übereinkunft zu. Ein drittes Spitzengespräch dauerte dann nur 20 Minuten. Offiziell wollen Union und SPD das Verhandlungsergebnis am frühen Nachmittag bekannt machen."
Quelle: http://www.aargauerzeitung.ch/pages/index.cfm?dom=2&rub=100004699&nrub=0&sda=1&Artikel_ID=101065419

Och neeee :(
 
AW: Bundestagswahl

FrederikLilienbrunn am 23.09.2005 13:02 schrieb:
Die 40.000€ beziehen sich auf Lebenserhaltungskosten für ca. sechs Jahre Studium.

MfG :)


Ok, so gesehen, aber ich kenne genug Leute die mit 3000 € im Jahr auskommen müssen. Da ist alles inklusive (Miete, Studiengebühren, Essen und Trinken)

Natürlich ist Studieren teuer. Aber schau dir doch mal die Unis an, die haben doch so schon kein Geld mehr. Irgendwas müssen die machen. Aber gleich so hohe Studiengebühren bis zu 3000 € sind unverschämt, da gebe ich dir recht.
 
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serialkiller am 10.10.2005 15:09 schrieb:
FrederikLilienbrunn am 23.09.2005 13:02 schrieb:
Die 40.000€ beziehen sich auf Lebenserhaltungskosten für ca. sechs Jahre Studium.

MfG :)


Ok, so gesehen, aber ich kenne genug Leute die mit 3000 € im Jahr auskommen müssen. Da ist alles inklusive (Miete, Studiengebühren, Essen und Trinken)

Natürlich ist Studieren teuer. Aber schau dir doch mal die Unis an, die haben doch so schon kein Geld mehr. Irgendwas müssen die machen. Aber gleich so hohe Studiengebühren bis zu 3000 € sind unverschämt, da gebe ich dir recht.
Wen interessierts die Olle ist Bundeskanzler das ist der Untergang
:B
 
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