ParakoopaReloaded am 10.02.2010 16:20 schrieb:
Respekt... Muss sagen, ich hab echt erwartet, dass du drauf anspringst und wütend wirst, aber du hast dich im Griff. Also nix für ungut.
Politische Diskussionen/Streite in nem Videospieleforum sind wie die Paralympics - selbst wenn man gewinnt, ist man immer noch behindert.
Och, da brauch es doch ein bischen mehr, damit ich ausfallend werde...
Dass solche diskussionen in einem Videospieleforum nicht immer an anklang finden ist gewusst, aber solange ein Unterforum dafür existiert, und auch einige Leute gewillt sind, eine diskussion zu führen ist es ja gut. Und da ist es mir egal ob gewinnen oder verlieren, solange ich meinen Senf hinzu geben kann, und den auch einigermaßen begründen kann, seh ich mich eh als gewinner
Naja, wenn der Spiegel nicht vom Griechischen Propagandaministerium gekauft wurde (und dieses wirklich existieren würde), sieht es ja momentan so aus, als würde die bloße Hoffnung auf Hilfe den Aktienindex ansteigen lassen. Allerdings bringt es ja logischerweise nichts, einfach sinnlose Geldpakete zu schnüren, denn das wären nur Strohfeuer. Vielmehr muss der anscheinend ja teilweise korrupten Regierung seeehr genau auf die Finger geschaut werden, sonst wird das Geld genauso verpulvert wie bei der Bankenkrise (man, bin ich immer noch wütend auf die Manager. Erschießen sollte man die alle!
)
Man muss das Land also langfristig subventionieren und gleichzeitig darauf achten, dass sie diese Begünstigungen auch sinnvoll (!) nutzen. Griechenland importiert am meisten von und exportiert am meisten nach Deutschland. In dem Sektor kenne ich mich zugegebenermaßen nicht so aus, aber da kann man sicher etwas machen um den Export Griechenlands langfristig (vielleicht auch auf günstigen Krediten basierend?) anzukurbeln.
Am wichtigsten jedoch ist, dass man bei anderen gefährdeten Ländern, zB Italien auch mal genauer nachsieht, wie es in der Geldbörse so aussieht. Vorsicht ist besser als Nachsicht, aber vor allem ist es billiger.
Den Griechen jetzt zu helfen wird EXTREM schwierig, da die Krise ja nicht "einfach so" passiert ist. Die sind da sehr lange drauf zugesteuert und jetzt machen plötzlich alle die Augen auf und schreien: "Oh Gott, die Krise hat uns in der Nacht überrascht und niedergeknüppelt!!!11"
Also würde ich sagen: Griechenland nicht einfach schnell Geld in den Rachen werfen und sich wegdrehen, sondern lieber versuchen, die Löcher langsam, aber stetig zu stopfen. Wenn man jahrelang auf die Pleite zusteuert kann man nicht erwarten, in wenigen Wochen da sofort wieder rauszukommen. Außerdem sollte das allen Ländern in der EU eine Lehre sein, denn wenn einige ihren Kurs nicht bald ändern, wird es ihnen genauso ergehen.
Da geb ich dir Grundsätzlich recht, ein Sparprogramm muss her, und zwar für allen Ländern mit Schuldenproblemen, und wenn sie im Euro-Raum vertreten sind, sollten sie auch subventioniert werden. Aber dennoch bin ich mir fast sicher, dass das nix bringt, denn meiner meinung nach ist das ganze System einfach falsch und es kann nicht aufgehen. Und das sieht man ja schon an diesem Beispiel:
Griechenland hat ein Problem, da sie die Schulden durch die Staatsanleihen haben, die sie jetzt zurück zahlen müssen. Diese Staatsanleihen laufen normalerweise über 10 Jahre, zu einem festen Zinnssatz. Nun haben sie, durch Korruption, falsche Wirtschaftung, aber auch die Wirtschaftskrise und dem Euro, kein Geld um diese zurück zu zahlen, geschweige denn überhaupt die Zinsen zu begleichen. Also machen sie jetzt neue Staatsanleihen um die alten zu begleichen. (Wenn denn nun noch jemand bereit ist, in solche zu Investieren, denn das Risiko ist da, ihr Geld nie mehr wieder zu sehen. Sprich werden nur noch Staatsanleihen gemacht mit sehr hohem Zinssatz (Glaub hatte mal was von 6% gelesen) und kurzer dauer ca. 5 Jahren).
Aber darin liegt das Problem: Es werden Schulden gemacht um alte Schulden inkl. Zinsen zu begleichen. Mit den Zinsen wird Geld kreiert, was nie existiert, und was zu einem großen Problem wird. Denn es werden immer mehr Zinsen, und für die Zinsen brauch man dann neue Schulden, und so entsteht ein Kreis, aus dem man mmn nicht mehr rauskommt.
Wenn man dann auch noch bedenkt, dass das Geld, welches verliehen wird oft nur virtuell ist, und nie existiert, dann wird das Problem noch größer, da man was verleiht, was einem nicht besitzt.
Die Folge dieses ganzes scheint der Kollaps zu sein, aber wie gesagt, ich hoffe dennoch drauf, dass man dies abkehren kann, wenn man rechtzeitig die Notbremse zieht. Natürlich kann es auch sein, dass ich einfach unrecht habe, denn ich bin Gewiss kein Ökonome oder so, und mein "wissen" beruht einzig und allein auf sachen, die ich gelesen oder gesehen habe.
Um aber zurück auf Griechenland zu kommen, so wäre kurzfristig die beste Lösung, Subventionen von anderen EU Länder und ein Sparprogramm, längerfristig das aktuelle Wirtschaftssystem überdenken, denn wie es scheint scheint diese öfters zu Wirtschaftskrisen zu führen.