Seit Anfang August 2018 ermöglicht es die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (kurz: USK) den Entwicklern und Publishern, auch Spiele zur Prüfung einzureichen, in denen verfassungsfeindliche Symbole wie Hakenkreuze zu sehen sind.
Der eine oder andere Titel erhielt dabei auch prompt die Freigabe für den deutschen Markt. Eine Entwicklung, die den US-Publisher Bethesda Softworks offenbar aufhorchen ließ. Wie das Unternehmen gegenüber Gameswirtschaft bestätigte, wird intern darüber nachgedacht, die Uncut-Version von „Wolfenstein 2: The New Colossus“ zur Prüfung bei der USK einzureichen.
Die US-Version wird nicht indiziert
Ein Schritt, der vor allem auf die Tatsache zurückzuführen sein dürfte, dass sich die USK dazu entschloss, die ungeschnittene US-Version des Shooters nicht zu indizieren. Als Hauptgrund wird angemerkt, dass der Nationalsozialismus in „Wolfenstein 2: The New Colossus“ nicht verherrlicht wird. Ganz im Gegenteil: Der Protagonist B.J. Blazkowicz nimmt aktiv den Kampf gegen das verbrecherische Regime auf.
Bethesda Softworks dazu: „Die Entscheidung der BPjM ist ein überaus positives Signal angesichts der großen künstlerischen Leistung, die das Team von MachineGames mit diesem Titel erbracht hat. Das Votum ist ein wichtiger Schritt zur Gleichstellung von Games mit anderen Medien in Deutschland.“
Und weiter: „Gerade Games-Entwickler können und müssen sich auch bei schwierigen gesellschaftlichen Themen verantwortungsvoll, kritisch und künstlerisch zu Wort melden können. Auf Basis der Entscheidung der BPjM stehen wir nun in Kontakt mit der USK, um die Veröffentlichung der internationalen Versionen von ‚Wolfenstein 2: The New Colossus‘ auch in Deutschland zu prüfen.“
Sollte die Uncut-Version von „Wolfenstein 2: The New Colossus“ eine Freigabe für den deutschen Markt erhalten, bleibt abzuwarten, in welcher Form die Veröffentlichung erfolgt. Im Optimalfall könnten Käufer des Titels mit einem entsprechenden Patch bedacht werden. Spruchreif ist dahingehend aber noch nichts.
