Mass Effect 3 (PC)
"Endlich" komme ich in den Genuss eines zweiten Durchlaufs. Mir war wenig noch in Erinnerung. Hauptsächlich natürlich das (gepatchte) Ende, weil ständig darüber geredet wird. Auch die leider sehr nervige Citadel blieb im Gedächtnis und es hat nichts von der Langatmigkeit eingebüßt über die Jahre. Meine Fresse, ist das ein ätzendes ablaufen von Quests. Ich weiß, dass ME2 von vielen kritisiert wurde, weil die Citadel so komprimiert im Spiel vor kam, aber ich war ohnehin nie ein großer Fan davon.
Dann wusste ich noch, dass Cerberus gefühlt der Hauptgegner im Spiel war. Richtig nervig, wenig abwechslungsreich.
Das Schlimmste war mir damals allerdings nicht bewusst und das ist das Missions Journal. Während man zuvor genaue Angaben und den aktuellen Stand einer Aufgabe ablesen konnte, so hat man alles gestrichen. Du bekommst nur noch gesagt, dass es ein Problem gibt und eine ungefähre Richtung in welches System man reisen muss. Allerdings sind nicht mal alle Systeme von Beginn an freigeschaltet. Das Ding ist ne einzige Farce und nimmt komplett den Spaß Nebenmissionen anzugehen - welche übrigens in großer Zahl durch Gespräche von NPCs aktiviert werden und somit verpassbar sind. Man muss sich nämlich erstmal ne Weile daneben stellen und zuhören.
Ansonsten ist das Gunplay mit Abstand am besten aus der Trilogie. Auch ohne Controller Vibration bekommt man gutes optisches sowie akustisches Treffer-Feedback. Dadurch, dass ich alles in einem Rutsch Spiele fällt mir jetzt erst auf wieviel "kleine" Charaktere aus den vorherigen Spielen noch eine Rolle bzw Abschluss bekommen haben. So hat man noch ein Wiedersehen mit Statist #23 aus irgendeinem der Vorgänger, dem man geholfen oder am Leben gelassen hat. Eine Kleinigkeit, die ich richtig geil finde. BioWare hat es auch geschafft ehemalige Figuren aus dem eigenen Squad zu würdigen (Bei mir hat selbstverständlich jeder überlebt, der nicht sterben musste). Daran kann sich das ein oder andere Franchise ein Beispiel nehmen. Das Gefühl eine zusammenhängende Saga zu erleben ist von vorn bis hinten erhaben.
Grafisch ist es interessant zu sehen wie sich das Spiel stetig verbessert hat. Klar, die Texturen wurden optimiert, aber manche Texturen sind selbst nach heutigem Standard noch geil anzusehen. Möchte dazu sagen, dass ich noch nicht sehr weit in der Story voran gekommen bin. Freue mich schon auf bestimmte Planeten und Schlüsselszenen.
Was ich noch nicht so richtig verstanden habe ist das Galactic Readiness-System. Das wurde genutzt um den Online Modus zu pushen und hatte ernsthafte Auswirkungen auf das Ende. Man musste nämlich schon ne gewisse Zeit investieren um das bestmögliche Ende freischalten zu können. Angeblich hat man versucht das jetzt durch Handlungen in den Vorgängern auszugleichen, für die es Punkte geben sollte. Davon habe ich nicht viel gemerkt. Es besteht die Hoffnung, dass sich das vielleicht langsam entwickelt, ansonsten wird es ein nicht so schöner Grind durch unwichtige Nebenmissionen, wo ich wieder die Brücke zum beschissenen Mission Journal schlagen kann.
Trotz aller Kritik. Das Spiel ist geil, wenn auch nicht so legendär wie Mass Effect 2.