Ich führe meine Erfahrung mal hier
weiter aus (und bin dafür, den PS VR und allgemeinen VR-Thread zusammenzuführen):
Wie gesagt, benutze ich das Samsung ausschließlich für Samsung Gear VR. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass ich mein HTC M8 für alles andere nutze, weil die Gear VR leider eben nur mit S6 (Edge) und S7 (Edge) kompatibel ist. Da ich das passende Handy dafür benutze, habe ich mir die vergleichsweise kostengünstige VR Brille für 100€ gegönnt, weil ich unbedingt diese Erfahrung haben wollte, bevor ich mir die PS VR Blind kaufen würde. Außerdem wollte ich wissen, ob sowas überhaupt für Brillenträger geeignet ist und ob mir übel dabei wird, was ja vielen so ergeht. Übel wurde mir zumindest bisher nicht bis auf einer Ausnahme und das VR-Headset konnte ich trotz recht breiter Brille problemlos aufsetzen. Nehme das Bild ohne Brille sogar schärfer war, kurioserweise. Vorne beim Headset ist ein Regel, mit dem man sozusagen den Dioptrien-Wert einstellen kann - leider nicht separat für jede Linse einstellbar. Und Hornhautverkrümmung ist eine andere Sache.
Die Erfahrung von Virtual Reality ist schwierig zu beschreiben, ohne es selbst erlebt zu haben. Vor der nächstbesten Laterne stoßen fällt schonmal weg, da man das Teil eh nur Zuhause und im Sitzen benutzt. Es kann natürlich nicht deine Beinbewegungen registrieren (das kann aktuell nur die HTC Vive - welche rund 800€ kostet und der passende PC dazu kostet mindestens genau so viel - dafür ist es das geilste Teil evaaa dude). Mit den 3DS-Dingern kann man es absolut nicht vergleichen, da du mit einer VR-Brille - oder VR Headset, wie es alle nennen -
völlig in das Geschehen eintauchst und diese Immersion ist so extrem intensiv, dass man es zwei Tagen Tag bereits vermisst. Fast schon erschreckend... und ich hätte es selber nicht gedacht. Jeder, der sowas mal ausprobiert hat, ist begeistert. Einfach mal per Google- und Youtube-Suche ein paar Tests anschmeißen und sich neugierig durchlesen, um wenigstens etwas zu wissen, was damit aktuell möglich ist.
Mhm, ich würde es aktuell
noch als eine kleine Spielerei bezeichnen ja, allerdings eine sehr weit fortgeschrittene. Nicht ohne Grund sehen Facebook, Sony und HTC die Zukunft darin und tun alles mögliche, es so gut es geht zu unterstützen. Zur Zeit gibt es nicht noch so viele Apps für die Gear VR, da diese erst seit. ca. 6 Monaten erhältlich ist und im Oculus Store kann man zur Zeit leider nur mit Kreditkarte zahlen, absoluter Dreck. In nächster Zeit gibt es bestimmt so einige mehr. Dafür gibt es so einige kostenlose: VR Video; sozusagen das Youtube für VR (wobei sogar YT-Videos an sich die Headsets unterstützen dank Cardboard - ja, auch Google macht mit). Man will demnächst in den Freizeitpark? Wieso nicht mal mit der Gear VR sich ein Eindruck verschaffen, schließlich klappt das Headtracking wunderbar und man kann sich überall umsehen, während Leute um dich herum sich bewegen als wärst du tatsächlich dort, ist ja immerhin ein Video. Hinter sich schauen? Kein Problem. An einer Achterbahnfahrt "teilnehmen"? Kein Problem. Dasselbe gilt für Reisen nach Florida etc. Es gibt sogar Google Street View VR. Das Erlebnis ist wunderbar. Sogar Rennen kann man dank der VR aus der Cockpit-Perspektive anschauen und sich dabei stets umschauen. Was mir besonders gefallen hat: Fußball. Man fühlt sich fast schon wie im Stadion oder kann auch zur Spielfeldrand-Kamera umschalten und so zuschauen. Neymar hat mal ein kurzes Video mit einer speziellen-Kamera während eines Spiels aufgenommen und man kann so das Spiel aus seiner Sichtweise verfolgen.
Was mich aber absolut begeistert hat, ist Netflix VR. Ja, richtig. Man sitzt in einer schön eingerichteten Wohnung auf einem Sofa vor einem geschätzten 80 Zoll-Fernseher (die Weite kann man einstellen) und die Qualität ist unerwartet spitze. Ich möchte das nicht mehr missen und schaue Netflix nur noch mit VR und Kopfhörer, wenn ich nicht gerade mit Kollegen ein Film schaue. Sobald man ein/e Film/Serie abspielt, wird das Licht drumherum gedimmt, sehr schön durchdacht. Es ist auch möglich einzustellen, dass man statt einem TV lediglich eine Leinwand und nichts drumherum angezeigt wird. Ebenfalls ist ein "Reisemodus" verfügbar, sodass die Benutzung von Netflix VR auch im Liegen möglich ist, wenn man nach oben etc schaut. Gestern habe ich mir eine App geladen, die dir das Innere des menschlichen Körper zeigt und alles erklärt. Klar, sowas kann man auch per Standard-Video sehen, aber das ist einfach dank der besagten Immersion ein total anderes Erlebnis. Lehrfilme bekommen dadurch eine völlig andere Bedeutung. Dank einer anderen App kann man Präsentationen und Reden halten lernen, die dir "live" alles beibringt, was anders so gar nicht möglich wäre. Es gibt quasi für jeden etwas. Du bist Architektur? Wieso nicht mit VR eine kleine Grundlage erschaffen und schauen, wie es bei den Abnehmern ankommen könnte? Du bist Reiseleiter? Du weißt schon. Du willst wissen, wie es ist, mit einem Fallschirm zu springen? Okay, natürlich nicht wirklich vergleichbar, aber man hat tatsächlich das Gefühl, man fällt. Bei einer Achterbahn-App wollte ich mich beim Aufprall festhalten.
Einige Spiele sollen auch richtig gut sein - aktuell ist der Spitzenreiter wohl "Dead Secret" -, aber dazu kann ich noch nichts sagen.
Die negativen Eigenschaften möchte ich jedoch nicht außer Acht lassen: Sind Langzeitschäden möglich, vor allem für die Augen? Es ist kaum erforscht und den Experten,
welchen Lox unverständlicherweise in Anführungszeichen gesetzt hat, sollte man ernst nehmen. Wird Motion Sickness ein ständiger Begleiter bei intensiver Nutzung? Wie viele Nutzer werden keine Pause machen und stundenlang die Brille aufhaben? Wie viele werden sich vollkommen von der Umwelt nach und nach isolieren und andere Sachen vernachlässigen? Ja, die "Pro Stunde 15 Minuten Pause"-Warnung nehme ich seit Jahrzehnten auch nicht ernst, aber das hier ist ein ganz anderes Kaliber. Bei der Gear VR wird bereits innerhalb der App gewarnt, dass man die Nutzungsdauer lieber nach und nach erhöhen sollte, damit sich die Augen und der Körper langsam dran gewöhnen und das Gehirn nicht von einer Reizüberflutung überfordert wird - zumindest bei einer App wurde mir leicht übel, da das alles zu viel auf einmal war und allgemein wurden meine Augen schnell müde. Zudem sieht man sieht jeden kleinsten Dreck auf den Linsen und diese beschlagen sehr schnell, sollte man nicht gerade ein Antibeschlagungsspray zur Hand haben (wer hat das schon?). Das ständige Säubern nervt doch sehr. Der Akku geht EXTREM schnell leer und das Handy neigt während der VR-Nutzung zur Überhitzung. Einmal bekam ich die Warnung, dass ich das Gerät doch bitte mal abkühlen lassen sollte und VR war nicht mehr ordentlich nutzbar währenddessen.
Diese Erfahrung ebnet mir den Weg für PlayStation VR. Warum gerade PS VR? Weil das Teil "nur" 400€ kostet (also günstiger als das S6 Edge
) und ich alles dazugehörige besitze. Gut, die Kamera und die Move-Controller müssen noch angeschaffen werden, aber die Konsole ist vorhanden - und im Endeffekt ist alles zusammen immer noch günstiger als die HTC Vive oder Oculus Rift + passenden PC. Klar wird PS VR im Gegensatz dazu abstinken, aber 400€ sind ja auch nicht ohne und da erwartet dann doch schon etwas. Einzig der Langzeitsupport bereitet mir aktuell noch Gedanken, doch wenn schon so viele PlayStation-Entwickler derzeit an Spielen arbeiten, dann kommt da was auf uns. 3-4 Spiele habe ich bereits auf dem Schirm. Gran Turismo
6 Light Sports mit Lenkrad und VR? Her damit! Resident Evil 7? Her damit! Spiele, die mich vorher nicht angesprochen haben, werden dadurch urplötzlich interessant.
Und dann gibt es ja noch den sogenannten Kino-Modus - dasselbe wie die Netflix VR, nur eben mit Spielen.
Wenn ihr Fragen habt, nur zu.