AW: Prince of Persia: The Forgotten Sands
Ich bin durch und es ist an der Zeit, etwas ausführlicher zu werden
Als das Spiel angekündigt wurde und ich gehört habe, das es zur gleichen Zeit wie der Film erscheinen soll, war ich erstmal extrem skeptisch. Doch als ich gehört habe, das es sich an Sands of Time orientieren soll und das erste Gameplayvideo gesehen habe, hatte ich wieder Hoffnung. Letztendlich habe ich mich trotz der ganzen Kritik darauf gefreut und wollte mir lieber selbst ein Bild machen und das war auch gut so. Das Spiel ist nämlich sehr gut geworden und wird völlig zu Unrecht so niedergemacht. Es erfindet das Rad zwar nicht neu und große Innovationen darf man nicht erwarten, aber das finde ich nicht weiter schlimm. Wer die PS2-Teile gezockt hat, weiß ungefähr, was ihn erwartet.
Grafisch schwankt es etwas. Teilweise sieht es richtig gut aus (besonders die Lichteffekte) und an manchen Stellen wirkt es dann wieder etwas trist und farblos. Ein bisschen farbenfroher, hätte es schon gerne sein dürfen. Soundtechnisch gibt es nix zu meckern, die deutsche Synchronisation ist relativ gut gelungen, auch wenn ich mich mit der Stimme des Prinzen erstmal anfreunden musste. Lustig finde ich die Selbstgespräche des Prinzen (die fand ich in SoT schon klasse)
Das Gameplay ist so wie man es kennt und liebt. Die Geschicklichkeitspassagen sind ganz klar das Herzstück und machen auch am meisten Spaß
Fiese Fallen gibt es en masse! So kinderleicht wie im Vorgänger, kommt man jedenfalls nicht durch die Gebiete. Kurz gesagt, man segnet öfters auch mal das Zeitliche. Diesmal hat man zwar keine Elika, die einem den Arsch rettet, aber man kann die Zeit ja zurückspulen. So lässt sich größerer Frust vermeiden, zudem sind die Checkpoints auch sehr fair gesetzt. Ab und an muss man auch mal ein kleines Rätsel lösen. Da musste ich zwar nie wirklich lange nachdenken, aber das Gameplay wurde dadurch angenehm aufgelockert.
Nun kommen wir zu den Kämpfen, die leider die größte schwäche des Spiels sind. Es wurde ja damit geworben, das man gegen bis zu 50 Gegner auf einmal kämpfen wird und das tut man auch. Leider wird das recht schnell etwas eintönig und macht einfach nicht so viel Spaß, wie noch in den PS2-Teilen. Finde die Steuerung da manchmal auch etwas hakelig und die Kamera zickt auch gerne mal ein bisschen rum. Auch finde ich das Move-Repertoire zu dürftig, da wäre mehr drin gewesen. Die 4 Elementarfähigkeiten sind aber ganz nett und auch recht nützlich. Es orientiert sich bei den Kämpfen stark an God of War. Das macht in dem Bereich aber eine deutlich bessere Figur (dafür hat der Prinz bei den Geschicklichkeitspassagen ganz klar die Nase vorn). Ein kleines RPG-Element ist auch vorhanden: Fähigkeiten, Gesundheit und Energie können aufgelevelt werden. Allerdings kann man nicht alles in einem Durchgang auf Maximum bringen, von daher muss man sich gut überlegen, was einem wichtig ist. Mein absolutes Highlight ist die Fähigkeit, das Wasser gefrieren zu lassen. Das ist wirklich cool gemacht und kommt auch oft zum Einsatz. Später gibt es noch eine Fähigkeit, mit der sich zerstörte Teile des Gebiets wiederherstellen lassen, was auch sehr nett ist. Für die passionierten Schatzsucher (zu denen ich mich zähle), gibt es versteckte Sarkophage (über 20 müssten es sein). Von denen sind einige richtig gut versteckt und man muss sich wirklich gut umgucken. Habe aber alle gefunden
Die Story ist nur Mittel zum Zweck. Der Prinz kommt in das Königreich seines Bruders Malik. Das befindet sich gerade im Krieg. Der Bruder sieht keinen anderen Ausweg mehr und entfesselt die Sandarmee. Was dann passiert, kann man sich vielleicht denken... Gibt auf jeden Fall keine großen Überraschungen und das Ende ist auch ziemlich offen. Da gibt es noch genug Spielraum für einen Nachfolger. Die Lücke zwischen Sands of Time und Warrior Within wurde jedenfalls nicht geschlossen. Immerhin wurde ich mit einem Umfang von ca. 12-14 Stunden recht gut bei Laune gehalten. Sehr positiv: Es gibt kein Backtracking! Das Spiel wird also nicht künstlich in die Länge gezogen.
Es gibt auch noch 3 Challenges (GoW lässt grüßen). Die sind aber nicht besonders schwer oder motivierend. Über Uplay kann man sich auch noch ein Theme runterladen und durch im Spiel verdiente Punkte lassen sich noch ein Ezio-Kostüm und die 3. Challenge freischalten. Sehr nettes Feature.
Fazit: Trotz einiger Kritikpunkte hat mir das Spiel, wie erwähnt, sehr gut gefallen. Es ist vom Gameplay besser als der letzte Teil, allerdings war der eigenständiger und einzigartiger. Das Spiel bekommt zwar einen gewissen Fanbonus bei mir und es handelt sich auch um mein Lieblingsgenre, trotzdem kann ich es mit gutem Gewissen empfehlen
Ich zocke es auf jeden Fall gleich nochmal
Das war dann erstmal alles. Zu der CE und dem Bonusmaterial werde ich auch noch ein bisschen was schreiben, nachdem ich alles gesichtet habe.