Mass Effect 3

Vor über vier Jahren am 26. Juli 2013 habe ich mit der Trilogie begonnen und jetzt ist endlich geschafft. Aus und vorbei. Nachdem ich Mass Effect 2 wirklich geliebt habe fällt es mir jetzt auch nicht schwer zu sagen, dass ich den Abschluss der Reihe nicht so stark finde.

Ansich ist das Spiel rein vom Gameplay her eine konsequente Fortsetzug des zweiten Teils. Überrascht war ich nur wie viele neue Gegnertypen eingeführt worden sind. Während man aus 1 hauptsächlich die Geths und aus 2 die Kollektoren gewohnt ist, bekommt man nun massenhaft Gegner mit Cerberus und den Streitkräften der Reaper. Allen voran möchte ich die Banshee hervorheben, die ein geniales Gegnerdesign haben, mich aber im Kampf an meine nervlichen Grenzen gebracht haben, weil sie so saustark sind.

Leider hat das Spiel in den Vergleich zu den Vorgängern eklatante Schwächen. Allen voran muss ich hier die Zusammensetzung des Squads sowie die Stimmung des Squads nennen. Finde die Neuzugänge allesamt belanglos und langweilig, da sie den Verlust der Figuren und vor allem derer Charakter nicht aufwiegen können. Am meisten vermisst habe ich den Drell Thane Krios, der mein absolutes Lieblingsbegleiter über alle Spiele betrachtet ist. Dies liegt vor allem daran, dass die grandiosen Loyalitätsmissionen des Vorgängers fehlen. Diese führten dazu, dass die Kameraden nicht nur besser vorgestellt wurden, sondern vor allem eine Persönlichkeit erhielten mit einer Hintergrundgeschichte.
Daneben muss ich noch die Größe des Squads ein wenig kritisieren, da es im Vergleich zu Mass Effect 2 deutlich reduziert wurde. Zwar hat jeder seine Lieblinge und nimmt die anderen nie mit, jedoch fehlen einige Rassen komplett. Zumal der einzige für mich interessante Charakter Javik auch nur als DLC erhältlich ist, obwohl er meines Erachtens massiv zum Spielgefühl und vor allem zum Verständnis der Handlung beiträgt. Das ist für mich sehr frech.


Sehr frecht war für viele auch das Ende der Trilogie, wobei ich das als sehr stark und vor allem nicht störend fand.

Ich habe das Spiel direkt mit dem Extended Cut durchgespielt, mich jedoch über die vorherigen Enden jetzt noch informiert und diese angesehen. Kann die Kritik der Fans auch verstehen, dass es vorher einige Logiklöcher enthielt und die bislang getroffenen Entscheidungen ausschließlich irrelevant für das Ende sind, allerdings sehe ich auch die künstlerische Freiheit BioWares auf der anderen Seite.

Persönlich habe ich mich für die Option entschieden Shepard zu opfern, um damit die Vereinigung zwischen synthetischen und organischen Leben zu ermöglichen. Ersatzweise hatte ich noch in Erwängung gezogen die Kontrolle über die Reaper zu erhalten, insofern hatte der Unbekannte doch zum Teil Recht.

Die Kritik meinerseits am Ende ist eigentlich nur, dass man ohne den Leviathan-DLC dieses Ende so nicht verstehen kann, da dieser die Voraussetzungen füf das Verständnis des Ende liefert. Niemand kann ohne diesen beantworten woher die Reaper kamen und vor allem was die Motivation für ihr Handeln ist. Daneben noch einige Erklärungen bezüglich des Katalysators. Dessen Darstellung in der Form des Jungen aus dem Prolog fand ich wiederum gelungen, da dieser die Albtraumsequenzen Shepard aufgreift und mich total an David Lynch erinnert hat.

Die kurze Abschiedssequenz mit der Crew der Normandy war für mich auch zu kurz. Ich habe fast 150 Stunden in die Spielereihe gesteckt und dann wird nur ein Namensschild von mir an die Gefallenenwand der Normandy gehängt? Das hätte man auch etwas schöner lösen können, wobei ich über diese Lösung schon froh war, nachdem diese erst durch den Extended Cut ins Spiel kam.

Insgesamt muss ich auch sagen, dass für mich auch eher das komplette Spiel das Ende der Trilogie darstellt und nicht die letzten zwei Stunden mit dem verzweifelten Kampf gegen die Reaper und den Epilog. Persönlich konnte ich mit der Reihe auch besser mit dem The Citadel-DLC abschließen, da die letzte Mission so verrückt und andererseits so realistisch verrückt ist. Mass Effect 3 ist trotz all meiner Kritik ein sehr gutes Spiel, dass nur eben nicht an die Stärken seines Vorgängers herankommt.

Als Fazit bezüglich der Reihe Mass Effect, von der ich Andromeda ausklammere, kann ich nur sagen, dass es eine Ehre war die Trilogie zu spielen und noch viel mehr zu erleben. Konnte vorher trotz Star Wars, Halo oder Literatur wie Schöne neue Welt überhaupt nichts mit Science-Fiction anfangen und dies hat sich erst mit Mass Effect geändert. Für mich ist die Reihe auch der Höhepunkt der Xbox 360-/Playstation 3-Generation und wird mir immer im Gedächtnis bleiben als die beste Spielereihe dieser Ära.
 
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