Nach so langer Zeit habe ich also endlich Mass Effect 1 und 2 beendet. Werde diesen alten Thread nochmal kurz entstauben um meine unglaublich wichtige Meinung loszuwerden. Will nur gleich vorwarnen, dass es etwas länger werden könnte und vielleicht sind Spoiler enthalten, ich versuche aber so gut es geht zu vermeiden. Gilt aber vornweg zu sagen, ich habe keine Ahnung welche Charaktere in ME2 noch leben oder tot sind, wenn man ohne ME1 Import spielt.
Das ist auch das erste schicke Feature, das einen erwartet. Man kann seinen ME1 Spielstand importieren und somit das Spiel in einigen Details anders erleben. So durfte ich mich über einen Bonus in Geld und so Zeug freuen und mein Charakter startet auf dem Killerlevel 2
Ich habe im ersten Teil nur Kaidan sterben lassen. Wie Garrus sterben kann ist mir ein Rätsel und natürlich habe ich Wrex gut zugeredet, weil ich meinen Star nicht ums Verrecken missen wollte im restlichen Spielverlauf. Bei meister wäre es wohl ziemlich leer geworden mit dem gleichen Spielsand.
Nun also ME2 und gleich der Schock über das abgespeckte Rollenspielelement. Ich kannte ja die Demo schon als sie für PS3 kam, aber nach dem Vorgänger hab ich gar nicht mehr groß darüber nachgedacht. Es ist wirklich ärgerlich und nicht wirklich verständlich warum diese Änderung sein musste, aber ich kann mich damit arrangieren.
Unverändert bleibt das Storytelling. Wenige echte Cutscenes, dafür halt teilweise lange Dialoge, wenn man denn Lust hat alle möglichen Dialoge zu führen. Das hab ich zwar meistens getan, aber in der Regel hab ich so schnell weggedrückt wie es ging. Teilweise fand ich es einfach langweilig nichts zu tun. Da sind mir dann echte Cutscenes doch lieber.
Die Story ist aber wirklich gut, das muss man sagen. Man wird vor einige Entscheidungen gestellt, bei denen man nie weiß wie sie sich auf das Ende des Spiels oder gar den Nachfolger auswirken werden. Ohne zu viel zu verraten war ich nur dann Renegade, wenn es darum ging maximal 3 Personen zu töten.
Das Gameplay wurde genug verändert um mich erstmal eingewöhnen zu müssen. Das mit der Deckung suchen ist zwar ne schicke Sache, aber leider sind die Level so ausgelegt, dass es anders gar nicht geht. Wobei das eigentlich ein Pluspunkt sein müsste im Vergleich zu Ego-Shootern wo man einfach Welle nach Welle ausschaltet ohne groß Deckung zu suchen. Dennoch hätte es da gerne mehr Abwechslung geben können. Im Menü wird zwar angegeben, dass man für Fahrzeuge die Steuerung ändern kann, aber ich bin nicht einmal in einem gesessen. War ich in ME1 noch etwas genervt von der nervige Fahrverhalten der Fahrzeuge, hätte es hier zumindest die Missionen etwas abwechslungsreicher gemacht. Die Charaktersteuerung ist ebenfalls nicht ganz optimal. Um auf eine Anhöhe zu kommen muss man auch erstmal in Deckung gehen um dann darüber klettern zu können.
Ich weiß auch nicht ob ich es besser finde, dass man auf eine Nachladefunktion übergegangen ist. Das Überhitzen der Waffen in Mass Effect 1 fand ich gar nicht so schlecht. Wenn man es richtig anstellt muss man nicht einmal nachladen beim Schusswechsel, außer bei Waffen wie der Sniper oder der Shotgun.
Das Team HUD wurde etwas verändert, daran kann man sich aber gewöhnen. Neu ist, dass das Medigel für die Unity Kraft eingesetzt wird und nicht mehr als Medipack verwendet wird. Als kleiner Fan von Medipacks finde ich das schade, aber es ist nun wirklich kein Punkt über den ich meckern könnte. Wenn man Deckung sucht heilt man sich relativ schnell und Deckung gibt es einfach überall. Hat ein bischen was von The Getaway
Die Bio- und Tech-Power hab ich in Mass Effect 1 vernachlässigt. Im Nachhinein schade, weil ich jetzt damit meinen Spaß hatte. Mein Favorit: das Hacken und umpolen von Gegnern.
Die Charaktere bzw. deren Hintergrund gefallen mir hier definitv besser als im Vorgänger. Jeder hat seine eigene kleine Geschichte in die man später noch eingreifen darf, wenn man will. Die Qualität schwankt ein bischen, aber hier bekommt man noch die meiste Abwechslung im Missionsdesign. Die neuen Charaktere werden cool eingeführt und die alten Hasen bekommen auch ihren Text. Wer wieder mit ins Team darf verrate ich natürlich nicht an dieser Stelle. Am Besten hat mir Jack gefallen. Dieses Mal habe ich auch mehr versucht die Charaktere an die Mission anzupassen, wobei das einmal so dermaßen daneben ging, dass ich etwas mehr Versuche gebraucht habe. Ein Technikexperte mit wenig Health auf einer Mission ohne Mech-Gegner macht halt doch keinen Sinn. Natürlich habe ich wieder den Krogan am Häufigsten eingesetzt, wobei ich aus schlechtem Gewissen immer darauf geachtet habe, dass auch Ersatbankwärmer ab und an auf eine Mission mit durften. Der Charakter, der bei mir am Ende gestorben ist wurde von mir auch mit Abstand am wenigstens genutzt. Wobei ich bis jetzt nicht weiß warum er gestorben ist
Ich wollte doch ohne Verluste auskommen, verdammt. RIP Mordin. Kein Text für dich in Mass Effect 3. Ich wollte erst noch neu laden und dann alle lebend zurück haben, aber damit würde ich den Sinn des Systems zunichte machen.
Die Spielwelt ist sehr abwechslungsreich. Da gibt es von vernebelten Sümpfen wo man auf zwei Meter keine Sicht hat bis zu einem Planeten, auf dem die Sonne so heiß ist, dass der Anzug sich überhitzt einiges zu sehen. Die Städte erinnern mich teilweise schon stark an Star Wars, aber die ganzen Rassen könnten ohnehin als Star Wars Figuren verwendet werden. Sehr gute Arbeit der Designer dahinter.
Ich habe insgesamt fast 21 Stunden gebraucht um das Ende zu sehen und habe fleißig Nebenquests erledigt und verdammt viele Stunden gingen für das bekackte Sanning drauf. Ich weiß nicht, ob ich zu gut oder zu schnell durch die Level geheizt bin. Ich hab denke ich fast alles gefunden was man in den Level abstauben konnte und nur wenige Nebenquests sind offen geblieben. Diese werde ich aber noch beenden. Jedenfalls geht mir das Scannen so dermaßen auf den Sack. Das ist der einzige richtige Kritikpunkt den ich an Mass Effect 2 habe. Was war verkehrt daran einfach auf den Planeten zu klicken und dann eine bestimmte Menge Platinum oder sonst was zu bekommen. Nein, da muss ich jeden scheiß Milimeter abscannen für eine kleine Menge irgendwas.
Dazu kommen die ganzen Geschichten mit dem Hacken. Das fand ich in ME1 und Bioshock schon nervig. Wenn es wenigstens etwas tolles dafür geben würde, aber nein, nur Geld in aller Regel.
Irgendwie klingt der Text stellenweise mehr negativ als positiv, aber ich kann nur sagen, dass für mich Mass Effect 2 das geilere Erlebnis war. So gut, dass ich mir den Shadow Broker DLC gekauft habe. Auch wenn das Missionsdesign im Prinzip zu oft sich ähnelt, das Scannen nervt und der Rollenspielanteil halbiert wurde - macht es Spaß, machen die Entwickler etwas richtig. Von euch beschwert sich ja auch keiner über Bore..ähm God of War.