So, jetzt hab ich das Teil auch ein paar mal durchgehört. Und es gefällt mir wirklich gut.
Ein paar Dinge stören mich, aber dazu gleich mehr.
Was mir an dem Album wirklich gefällt ist, dass es in sich konsistent ist. Abgesehen von Revolt und Aftermath erkennt man hier jedem Song sofort an, dass er zu diesem Album gehört. Es gibt immernoch elektronisch-poppige Songs und Momente, aber im Grunde haben die meisten Songs wie angekündigt die Grundausstattung "Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang". Es klingt nicht wie die ersten Muse-Alben, sondern es klingt wie so, als hätten die Muse, die "The 2nd Law" gemacht haben, jetzt einfach wieder mehr Bock auf Rock. Dröhnender Bass, verzerrte Gitarren, viele super geile Riffs und dazu die bekannte Stimme vom Frontmann. Passt einfach.
Interessanterweise haben gerade die Songs, die ich im Vorfeld nicht so mochte, jetzt doch Klick gemacht. Dead Inside, Reapers und The Handler sind da ganz vorne mit dabei. Psycho und Mercy gefallen mir auch gut. Aftermath dudelt halt ein bisschen vor sich hin, aber das ist schon okay so. Defector wirkt ein bisschen beliebig, Revolt ist vom Rhythmus zunächst noch ganz interessant (die Snare klingt imho irgendwie ungewöhnlich, hab aber noch nicht ganz raus, was es ist), wird dann mit dem Refrain aber schon echt grenzwertig. Klingt ein bisschen so, als wollte man unbedingt noch einen etwas fröhlicheren Song auf dem Album haben. Das Ergebnis klingt dann schon sehr nach Schulband-Poprock-Kitsch.
Die letzten beiden Songs fasse ich mal zusammen, weil ich Drones als Outro zum vorletzten Song empfinde. The Globalist hat (noch?) nicht gezündet und wirkt auf mich sehr gestückelt. Westerngepfeife, dann der Aufbau zum (leider vieeeeel zu kurzem!) härteren Zwischenteil, dann plötzlich Klavier, dann springt man wieder zwei Alben zurück nach
Eurasien, mit Drones dann noch der (gelungene) a capella Abgang und dann wars das auch irgendwie schon. Hätte man den mittleren Teil von The Globalist etwas weiter ausgebaut wäre da ein geiles Finale drin gewesen - jetzt wird man leider mit dicken Eiern stehen gelassen.
Unterm Strich aber ein wirklich gelungenes Album. Bin gespannt, was da in Zukunft noch so kommt. Ich würde mir nur wünschen, dass jemand anderes die Texte für die Band schreibt. Bellamy ist ein guter Sänger, aber die Lyrics sind teilweise schon wirklich beschissen und halt
so gar nicht subtil
Man hätte auch einfach "Die Regierung ist böse und macht euch zu Drohnen!!!11" ins Mikro kreischen können.