Hab mir jetzt über die vergangenen drei Tage auch die letzten rund acht Folgen der finalen Staffel angesehen, weil ich zuvor eine ganze Weile lang Pause gemacht hatte. Wusste vorher nur, dass es kein super klassisches Happy End geben würde und hatte mal eher versehentlich mitbekommen, dass wohl irgendwer sterben würde. Deshalb lag auch mein erster Tipp gleich bei der Mutter, weil das eben am schlüssigsten gewirkt hätte. Ich hatte nur darauf getippt, dass die Rahmenhandlung der Serie, also Old-Ted mit seinen Kindern, dann einige Tage nach ihrer Beerdigung spielen würde und er den Anlass halt genutzt hätte, die Geschichte zu erzählen, aber es lagen dann ja doch sechs Jahre zwischen ihrem Tod und der Geschichte.
Alles in allem fand ich es aber gut gelöst und ein durchaus würdiges Finale. Ja, die Serie war schon seit einigen Staffeln ziemlich am hängen und man hätte aus den letzten paar Tagen vor der Hochzeit wirklich nicht nochmal eine eigene Staffel machen müssen, die nochmal voller unwichtiger Nebengeschichten ist, wie z.B. die Sache mit Gary Blaumann (wen zur Hölle interessiert's?). Aber gleichzeitig hätte ich es auch nicht so wirklich sehen müssen, wenn man jetzt nochmal eine Staffel gemacht hätte, die sich dann nur auf die ganzen Zukunftsereignisse fokussiert, also Barney als Vater, Teds glückliches Familienleben "bis dass der Tod sie scheidet", Marshall und Lilys Italientrip und ihre neue Wohnung mit drei Kindern, ... Das wär dann wieder so ein unnötiges Herausziehen gewesen.
An dem Ende und den unterschiedlichen Schicksalen der ganzen Leute hat mir gefallen, dass es wirklich etwas ist, wo man sagen kann "So ist das Leben nun mal". Man hätte die Serie ja auch an dem Punkt enden lassen können, als Ted und Tricia(?) sich treffen, weil damit ja quasi der Serientitel erfüllt wäre. Dann wäre alles zuckersüß gewesen, Barney und Robin verheiratet, Ted mit glücklichem Zukunftsausblick und die Zeit würde für uns Zuschauer in dem Moment einfach einfrieren, weil es keine weiteren Geschichten mehr gäbe.
Aber so hat man gezeigt dass es zwar diese Happy End-Momente geben kann, aber dass man sie eben auch nur in Filmen, Büchern und Fiktion als "End" bezeichnen kann, weil das Leben für die Personen danach ja trotzdem weitergeht. So hört man hier eben nicht bei der Blümchenversion auf, sondern zeigt, dass Barney und Robin eben doch nicht füreinander gemacht waren und selbst die besten Partner- und Freundschaften durch verschiedene Umstände, wie eben persönliche "Dissonanzen", Berufsleben oder halt Krankheit, zunichte gemacht werden können, weil das eben das normale Leben ist und man hier nicht einfach sagen kann "Ok, jetzt geht's mir gerade gut, Freeze-Frame, Abspann!" und das war's.
Von daher fand ich's durchaus gut gelöst, auch wenn natürlich der innere Wunsch nach einem rundum zufriedenstellenden Ende immer irgendwo da ist und ich persönlich auch kein Problem damit gehabt hätte, wenn die Hochzeit für immer gehalten hätte, die "Gang" sich bis heute jeden Samstag-Abend in ihrem Pub treffen würde und am Ende die Mutter lächelnd ins Zimmer gekommen wäre und Ted gefragt hätte ob er die Kinder schon wieder mit seinen alten Geschichten langweilt.
Aber alles in allem: Mir hat's gefallen.