vb4 am 01.05.2007 21:32 schrieb:
Chrassi am 01.05.2007 21:19 schrieb:
DMX am 01.05.2007 20:54 schrieb:
Das ist ganz normal, in solchen Situationen kann man unglaubliche Kräfte entwickeln.
Adrenaliiiiiin
Wenn man den Verdauungstrakt abschaltet und im Extremfall sogar die Muskeln auf Höchstleistung treibt...
Ist logischerweise auf Dauer nicht gerade förderlich für die Gesundheit.
Bitte, wenn schon Infos verbreiten, dann richtige.
"Verdauungstrackt abschalten" - da hättest du keinen Spaß. In extremen Stresssituationen sowie bei sportlichen Belastungen steigert sich dein Stoffwechsel um ein vielfaches; bei einem 200m-Sprint z.B. in etwa um das 200-fache. Das alles geschieht nach der RGT-Regel (Reaktions-Geschwindigkeits-Temperatur-Regel).
Das ist so, weil die diversen Vorgänge im Körper bei einer Belastung schneller ablaufen, hauptsächlich wegen der erhöhten Körpertemperatur - jedes Grad Temperaturerhöhung bewirkt einen Anstieg der Stoffwechselprodukte um etwa 13%. Ebenfalls von der Körperkerntemperatur (Nicht gleichzusetzen mit der Muskulaturtemperatur) abhängig ist die verbesserte Durchblutung des Gewebes, welche zu einer verbesserten Sauerstoffzufuhr und daraus folgend natürlich auch zu einer gesteigerten Substratzufuhr führt. NIcht zu vergessen ist in Zusammenhang auch die Steigerung der aeroben und anaeroben Enzymaktivität.
Was soll heißen, "die Muskeln auf Höchstleistung treiben"?
Ganz egal, was für eine Handlung man auch ausführt, kommt es zu einer Muskelkontraktion, soll heißen, der Muskel zieht sich zusammen.
Bewusst eingesetzt kann aber nur die Quergestreifte Muskulatur, auch Skelettmuskulatur genannt, werden, da diese, im Gegensatz zur Eingeweide- oder glatten Muskulatur, wie der Name schon sagt, am Skelett ansetzt und deshalb willkürlich und trainierbar ist. Eine Ausnahme bildet der Herzmuskel, welcher zwar unwillkürlich ist, aber dennoch, vor allem durch Ausdauertraining (Vergrößerung des Lungenvolumens --> Vergrößerung des Herzmuskels) indirekt trainierbar ist.
Ein trainierter Muskel heißt, dass die Muskelzellen (Myofibrillen), welche aus Aktin, Myosin und Z-Streifen bestehen und in den Muskelfasern liegen "schwellen". Dadurch erst vergrößert sich der Muskel.
Doch um zum Thema zurückzukommen: Wie führt der Muskel die Bewegung aus?
Dazu benötigt es erst einmal ein Aktionspotential, das heißt, der Körper muss von der Ruhe (Ruhepotential) in selbiges übergehen, was etwa 1ms dauert. Dadurch wird ein Reiz aktiviert, welcher über das Rannviersche Bündel zum Nerv und dort zu dessen Endköpfchen geleitet wird. Von dort geht er auf die Synapse und anschließend in den Synapsenspalt über, wo es in die Transmitterflüssigkeit gelangt und von einem elektrischen in einem chemischen Code umgewandelt wird. Diese Flüssigkeit, deren Menge und Intensität über die Stärke des Reizes entscheiden, trifft dann entweder auf eine neue Synapse und setzt in einem neuen Nerv das Spielchen fort, oder aber sie trifft auf die motorische Endplatte, die Verbindungsstelle zwischen Nerv und Muskel, wo die Transmitterflüssigkeit Acetylchloridmoleküle freisetzt, welche dann zur Muskelkontraktion führen. Kurz zusammengefasst: Ein Reiz wird durch Berührung aktiviert, gelangt über die afferenten Bahnen (Vom Muskel zum Hirn) zum Kleinhirn, geht auf die Großhirnrinde über, wechselt dann auf die efferenten Bahnen und geht über die Pyramidenbahnen und das Rückenmark zu den Nervenbahnen, wo der Reiz schlussendlich zur Kontraktion führt.
Den ganzen Spaß nennt man dann Saltatonische Nervenbahn.
Soll heißen "den Muskel auf Höchstleistung treiben" kann man nicht. Abhängig von der Stärke des Reizes kommt es zu einer entsprechend starken Kontraktion.
Ergänzend könnte man nun noch die Auswirkungen von Laktat, Michsäure usw auf die Muskeln anführen, aber das führt jetzt zu weit.