AW: VIKING - Battle for Asgard
Viking: Battle for Asgard - Schlachtplatte Deluxe
So, nun gibt es auch von mir nach etwa fünf Stunden ein vorläufiges Fazit:
Wie schon gesagt, habe ich das Spiel spontan gekauft, weil mir das Setting gefallen hat und ich mal wieder Lust auf einen Hack'n'Slay-Titel hatte
Und was ich bisher von dem Spiel gesehen habe, hat mich nicht entäuscht.
Gleich vorweg: Die PS3-Version sieht (wie ich das anhand der Gameplay-Videos z.b. bei Gametrailers vergleichen konnte) genauso gut aus, wie die Xbox-360-Fassung. Technische Schnitzer konnte ich ebenfalls noch nicht ausmachen, ganz im Gegenteil - das Spiel braucht im Gegensatz zu vielen nicht angepassten PS3-Titeln absolut keinen Festplattenspeicher, die Ladezeiten sind dennoch extrem kurz! Bis ins Menü dauert es nicht lange, da man alle Logos etc. abbrechen kann. Wenn man ein Spiel fortsetzen möchte, lädt der Spielstand inkl. der kompletten Welt in wenigen Sekunden. Ist man im Spiel, kann man sich frei bewegen und von Anfang an überall hinlaufen. Im späteren Spielverlauf kann man sich auch "beamen", anhand bestimmter magischer Steine. Selbst das verläuft ohne jegliche Verzögerung, man wählt den Ort und ist sofort (!) da, ohne Ladezeiten, ohne Texturaufploppen o.ä. - dafür gibt es ein ganz klares
von mir.
Zum Spiel selbst: Das Spiel startet mit einem schicken Intro, das mit den gemalten Comic-Sequenzen sehr stark an Heavenly Sword erinnert. Danach folgt eine nahtlose Überblendung zur Ingame-Grafik. Viking schaut durchaus schick aus, der Charakter ist mit vielen netten Details bestückt, genauso wie die Umgebungen. Grafisch sollte man keine HighRes-Texturen oder ähnliches erwarten, dennoch ist die Spielwelt sehr stimmig und in einem eigenen Grafikstil gehalten (der etwas an Fable erinnert, nur etwas "erwachsener"). Das Spielprinzip besteht dabei tatsächlich hauptsächlich darin, ganze Gegnerhorden niederzumähen. Diese sind aber nicht nur wehrlose Fleischstückchen, sondern unterscheiden sich auch in der Angriffsweise und Art (Es gibt unter anderem Standard-Schergen, Bogenschützen, Schamanen, Elite-Gegner mit Schilde oder riesigen Schwertern usw.)
Trotz diesem typischen Hack'n'Slay-Gameplay gibt es auch mehr Abwechslung, wie man auf den ersten Blick denken würde. So hat man schon relativ am Anfang die Möglichkeit, seinen Charakter mit Heiltränken, Wurfäxten (die Standarf-Bewaffnung sind ein Schwert und eine Streitaxt) usw. auszurüsten. Auch gibt es drei verschiedene Kampfrunen. Dies sind Elemente (Feuer, Eis, Blitz), mit denen an seine Angriffe aufladen kann. Das Kampfsystem wirkt dabei etwas steifer, wie man es von einem geschmeidigen God of War kennt. Wie ich fest gestellt habe, liegt das aber auch zum Teil daran, dass der eigene Charakter viele Attacken und Kombos erst in der Kampfarena lernen muss - dadurch gestalten sich die Kämpfe später deutlich abwechslungsreicher
Aber nicht nur das, es gibt sogar kleiner Kletterpassagen, um somit Geld zu sammeln. Auch hier gibt es nette Features für Jäger und Sammler (und zu dieser Sorte zähle ich mich auch): Man kann bei seinem örtlichen Händler Karten erstehen, die Goldstücke oder Schatztruhen auf der Karte anzeigen.
Viel mehr möchte ich nun garnicht dazu sagen, ich wollte damit nur verdeutlichen, dass man sich trotz des Genre-typisch eher eintönigen Gameplays Gedanken gemacht hat, durchaus nette Abwechslungen in das Spiel zu bringen.
Kurz was zur Story: Bis auf das Intro wird diese sehr knapp gehalten, auf die Persönlichkeit des Helden wird nicht wirklich eingegangen, richtige Zwischensequenzen wie das Intro halten sich in Grenzen und somit bekommt man während des Spiels auch nicht wirklich mit, um was es im Detail so richtig geht. Aber auch das ändert sich im späteren Spielverlauf. Redet man mit eher "belanglosen" Personen (davon laufen sowohl von den Gegnern als auch von den eigenen Leuten ziemlich viele herum, ansprechen kann man aber nur Ausgewählte) und schreitet im Spiel voran, erfährt man auf einmal mehr von seinem Alter-Ego. Klar, das man von Viking keine Geschichtsstunde erwarten sollte, dennoch finde ich es ganz gut so, wie es ist.
Kritikpunkte: Hm, überlegen wir mal. Die englische Sprachausgabe ist finde ich gut gelungen, die Sprecher passen im Großen und Ganzen auch in das Setting. Jedoch reden die Personen nicht wirklich lippensynchron, ja sogar Hauptpersonen (!) haben ein absolut steifes Gesicht. Das wirkt manchmal etwas lächerlich, tut der Atmosphäre aber meiner Meinung nach trotzdem keinen Abbruch. Und da sind wir auch schon beim nächsten Punkt: Atmosphärische gefällt mir Viking wirklich sehr gut, jedoch ist die Präsentation nur Durchschnitt. Will heißen, die "epische" Hintergrundmusik ist extrem leise und fällt somit fast nicht auf. Auch bei eigentlich actionreichen Kämpfen hört man nur das Klimpern der Waffen und die dementsprechend blutigen Folgen für die Gegner (oder einen selbst, wenn man nicht blockt!)
Das kommt dann etwas unausgegoren rüber, das hätte man auf jeden Fall besser machen können.
Fazit: Viking: Battle for Asgard macht mir auf jeden Fall eine Menge Spaß und würde ich jedem Hack'n'Slay-Fan als absoluten Geheimtipp (da ja noch kein play³-Test) ans Herzen legen. Wer sich dann auch noch für nordische Mythologie interessiert und schon immer mal als Vikinger-Held durch wahrliche Gegnerhorden pflügen wollte, liegt mit dem Spiel genau richtig. Deswegen trotz der angesprochenen Macken, die definitiv vorhanden sind, eine absolute Empfehlung von mir!
Grüße, ndz